Wissenschaft und Politik arbeiten an Stadtgrün-Konzept

Ein Konzept zur Zukunft des Stadtgrüns wollen das Bundeslandwirtschaftministerium, das Julius Kühn-Institut und die Beuth Hochschule für Technik im September 2014 auf einem Kongress in Berlin vorstellen. Darin soll es vor allem um vernetzte Pflanzkonzeptionen, Pflanzensortimente, Regenwassermanagement und dem Umgang mit neuen Schaderregern in der Stadt gehen.

Auf einem Fachsymposium im Juli dieses Jahres hatten Vertreter von Bundesverbänden, Behörden, Forschungs- und Beratungsinstitutionen darauf hingewiesen, dass die Probleme mit dem urbanen Grün in der Praxis immer markanter werden. So gebe nur ansatzweise Selektions- und Züchtungsarbeiten zur Bereitstellung geeigneter Pflanzensortimente für die anthropogen belasteten Stadtstandorte. Praxisnahe Tests vor dem Hintergrund von Globalisierung und Klimawandel werden nur temporär und rudimentär durchgeführt.

Der Weg zu funktionalen Konzepten, der vorrangig in einer Abkehr von Massenpflanzungen hin zu gütegesicherten Pflanzenverwendungen führt, ist als Ertragsziel erkannt, bedarf aber einer effizienten Verknüpfung von Standortvorbereitung, Pflanzenauswahl und Pflege. Der künftigen Vorhersehbarkeit von Unterhaltungskosten kommt ökonomisch dabei eine besondere Bedeutung zu, um analog zum Pflanzenbau noch im Planungsstadium korrigierend eingreifen zu können.

Wünschenswert, so die Experten, sind vernetzte Pflanzkonzeptionen, die beispielsweise Niederschläge in sinnvolle Regenwassermanagementsysteme integrieren und auch für Baumpflanzungen nutzbar machen. Nach wie vor ist der konventionelle Winterdienst auf chemische Auftaumittel angewiesen, die Belastungen für Boden, Grundwasser und Vegetation bleiben daher bestehen, Alternativen sind bislang nicht in Sicht.

Kritisch ist auch der Umgang mit eingeschleppten Krankheitserregern und Schädlingen durch veränderte Waren- und zunehmende Touristenströme, wurde auf dem Fachsymposium deutlich. Mangels geeigneter Bekämpfungsstrategien, unzureichender Pflanzenschutzkenntnisse der handelnden Akteure sowie der überall vorherrschenden knappen Zeitfenster sind viele Invasionen auch in Europa mit Folgen für die Städte kaum aufzuhalten.

cm/Hartmut Balder/Martin Hommes/Stefanie Mösch

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