Pflanzenverwendung: New German Gardening

Wogende Wellen

von:
Gräser Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Wie wohl wenige andere Gräser wird das Hakone-Gras, Hakonechloa macra der Aufgabe gerecht, Bauliches mit Lebendigem zu ergänzen.

In Gartenanlagen sind Pflanzen im Allgemeinen für den sanften Part zuständig. Neben hartem kantigem Gestein, neben statischer Architektur, kommt den Gewächsen, unter anderem, die Aufgabe zu den nötigen Kontrast zu liefern. Mittels ihrer veränderlichen, bei Gräsern besonders ausgeprägt, linearen und bogenartigen Wuchsformen, stehen sie nicht nur formal als Gegenpol zum Gebauten, sondern sie verkörpern schlicht Lebendigkeit.

Wie wohl wenige andere Gräser wird das Hakone-Gras, Hakonechloa macra (chloa = griech. "Gras", so merkt man es sich leichter) der Aufgabe gerecht, Bauliches mit Lebendigem zu ergänzen. In seiner japanischen Heimat wird es gerne als Kübelpflanze vor dem Haus gehalten oder spielt in Steinsetzungen eine belebende Rolle. Interessanterweise passt ihr so wellenartig dahinfließender Habitus nicht nur gut zu Wasser, sondern wirkt seinerseits irgendwie architektonisch. Das liegt wohl daran, dass sich die Pflanze, sobald sie Ende April, also eher spät, ausgetrieben ist, während des Sommers kaum verändert. Ihr überhängendes stabiles Laub erfüllt seine gestalterische Aufgabe durchgehend und zuverlässig, die zarten Blüten ändern den optischen Eindruck kaum, sofern sie überhaupt erscheinen, denn die Pflanze ist sehr wärmeliebend. Das Laub hat eine angenehme, nie unordentlich wirkende Textur, erst im Herbst ändert sich der Farbton, obgleich auch während seiner gold-kupfrigen Phase noch der bewährte wellenartige Habitus erhalten bleibt. Sogar für den gesamten Winter trifft dies zu, nun ist das Laub zwar abgestorben, hält seine nun zimtbraune Färbung und Gestalt bis ins Frühjahr, mindestens so gut, wie man dies von Hainbuchen kennt.

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Gräser Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Interessanterweise passt ihr so wellenartig dahinfließender Habitus nicht nur gut zu Wasser, sondern wirkt seinerseits irgendwie architektonisch.

Im Sichtungsgarten Hermannshof gliedert Hakonechloa macra in seiner grünen Normalform die halbschattige "Monsunwaldpflanzung". In bewegten Bändern ("Drifts"), rhythmisch wiederholt, prägt das Japan-Waldgras, wie es auch genannt wird, die gesamte Pflanzung ganzjährig mit seinem üppigen Erscheinungsbild. Unter optimalen Wachstumsbedingungen wächst hier das kurze Ausläufer bildende Gras auf Dauer durchaus so stark, dass seine Nachbarpflanzen durch jährliches Abstechen von Hakonechloa ein wenig gefördert werden müssen, sonst würden auf Dauer wohl Einartbestände entstehen. In seiner Anfangsentwicklung handelt es sich leider um einen etwas lahmen Wachser und es erscheint die ersten Jahre rein horstig, daher sind relativ enge Pflanzabstände (8-10 Stck./m²) sinnvoll, soweit es flächig eingesetzt werden soll.

Viel bekannter als die frischgrüne, wie geschildert, durchaus wüchsige Form ist die altbekannte leuchtend gelbgestreifte Zierform 'Aureola'. Sie erzeugt einen fast dramatischer Aspekt, bringt Farbe in Schattenpartien, allerdings verblasst im Gegensatz zur grünen Form das Laub bei starker Sonneneinstrahlung, auch Ihr Wuchs ist schwächer. Ob dies für die mittlerweile angebotenen anderen buntlaubigen Sorten ebenfalls gilt bleibt noch abzuwarten. Die völlig gelblaubige Sorte 'Allgold' wächst jedenfalls recht zügig, die alte 'Aureostriata' , deren Panaschierung nur in der Nahbetrachtung auffällt, ist genauso wüchsig wie die Art.

 Till Hofmann
Autor

Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

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