Sommerreise des FGL Schleswig-Holstein
Zu Besuch in Amsterdams verborgenen Grachtengärten
Seit nahezu drei Jahrzehnten ist sie Tradition: die jährliche Sommerreise des Fachverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (FGL) Schleswig-Holstein. Das Konzept: Fernab des Arbeitsalltags den kollegialen Austausch mit fachlicher Inspiration zu verbinden. Dafür steuert der Verband mit seinen Mitgliedern jedes Jahr gartenbaulich reizvolle Ziele an. Vom 15. bis zum 17. Juni reisten die schleswig-holsteinischen Landschaftsgärtner nach Amsterdam, wo sie anlässlich der "Open Tuinen Dagen" die sonst im Verborgen liegenden Gärten der Grachtenhäuser besichtigten.
NL-Stellenmarkt
Einmal im Jahr: "Open Tuinen Dage"
Dass die Wahl des Ziels auf die niederländische Hauptstadt fiel, hat aus Sicht von FGL-Geschäftsführer Achim Meierewert mehrere gute Gründe: "Wie die Briten haben auch die Niederländer eine ganz besondere Affinität zu Gärten und Gartengestaltung. Dass wir während der Amsterdamer Tage der offenen Gärten die Möglichkeit hatten, niederländische Gartenkunst in den berühmten Grachtengärten zu erleben, hat uns die Entscheidung leicht gemacht."
Die "Open Tuinen Dage", also die Tage der offenen Gärten, werden jedes Jahr am dritten Juniwochenende vom Amsterdamer Museum Van Loon veranstaltet. An drei Tagen öffnen rund 30 Grachtengärten ihre Pforten für Besucher und offenbaren ein ansonsten verborgenes Stück Amsterdam. Für gewöhnlich liegen die schönsten Gärten der Stadt vor Blicken geschützt hinter den imposanten Grachtenhäusern. "Wenn man zu Fuß oder per Boot die Fassaden der Häuser passiert, ist nicht zu erahnen, dass sich hinter vielen der historischen Gebäude wunderschöne grüne Oasen verbergen", so Meierewert.
Pittoreske Lauben und Remisen
Mit ihrer Dauerkarte für alle drei Tage erkundeten die 14 Teilnehmer der diesjährigen Sommerreise die zu Fuß zugänglichen Grachtengärten und ihre Kleinode. Denn als vor rund 400 Jahren der Grachtengürtel angelegt wurde, entwarf man nicht nur stattliche Häuser und prächtig blühende Gärten, sondern auch außergewöhnliche Gartenhäuser, pittoreske Lauben und Remisen. Neben den historischen Gartenhäusern gab es auch moderne Modelle zu bewundern, die sich harmonisch in die Umgebung einfügen. "Es ist beeindruckend zu sehen, mit wie viel Hingabe und Traditionsbewusstsein die heutigen Besitzer ihre Grachtengärten erhalten und weiter gestalten. Dies steht in krassem Kontrast zu einigen fragwürdigen Trends in Deutschland, wo immer mehr Grünflächen komplett verkieselt werden", sagte FGL-Präsident Mirko Martensen.
Abgerundet wurde die Sommerreise des FGL Schleswig-Holstein durch eine Grachtenfahrt per Boot, eine Stadtrundfahrt per Bus und eine Stadtführung zu Fuß. Auch für individuelle Stadterkundungen blieb den Teilnehmern genug Zeit, bevor sie abends zum gemeinsamen Essen zusammenkamen. "Wir haben uns Amsterdam zu Land und zu Wasser erschlossen und wunderbare Gartengestaltung zu Gesicht bekommen. Alle waren entspannt und haben die Reise genossen", so das Fazit von Meierewert zum Ende der Tour. Nach der Sommerreise ist vor der Sommerreise: "Wohin die Fahrt 2019 geht, ist noch offen. Die Planungen laufen jetzt an", versprach der Geschäftsführer. Antje Kottich