Zur Verwendung von Gehölzen aus der Air-Pot-Produktion

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Gehölzverwendung Baumpflanzung
Abb. 1: Gewünschter "Show-Effekt": Vitales Vegetationsbild im Pflanzjahr in der modernen Architektur. Foto: Hartmut Balder
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Tab. 1: Empfohlene Pflanzzeiten für Straßenbäume (aus: Balder, 1998). Abb.: Hartmut Balder
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Abb. 2: Konventionelle Baumschulware: gerodetes Wurzelsystem komplett (r.), balliert im Wurzelsystem reduziert zur Auslieferung (l.). Foto: Hartmut Balder
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Abb. 3: Containerware mit sofortiger Wirkung. Foto: Hartmut Balder

In der aktuellen Stadtentwicklung wird von den eingesetzten Gehölzen zur Gestaltung der Freiräume unmittelbar eine ästhetisch ansprechende Wirkung erwartet, gleiches gilt für die Gebäudebegrünung. Planende und ausführende Akteure stehen dabei zunehmend unter dem Einfluss von Unwägbarkeiten und Terminvorgaben, so dass Beeinträchtigungen eines künftigen Wuchsortes und Fehlentwicklungen der Gehölze häufig zu unbefriedigenden Ergebnissen und nachfolgend zu juristischen Auseinandersetzungen führen. In vielen Grünkonzepten sind daher zunehmend Flexibilität und Stressadaption bei der Anlieferung der Baumschulware und nachfolgend in einem dynamischen Prozess ein gesicherter Anwuchs auf der Baustelle von GaLaBau-Betrieben gefragt. Show-Effekte, Baustellenverzögerungen, Lieferengpässe oder Pflanztermine in der Sommerzeit erfordern von den Baumschulbetrieben die innovative Weiterentwicklung der bisherigen Kultursysteme.

Seit kurzem werden Gehölze aus einer sog. Air-Pot-Produktion überregional angepriesen, die eine risikoärmere Realisierung insbesondere von hochwertigen Grünprojekten versprechen (Abb. 1). Aber wie sind die Erfahrungen in der landschaftsgärtnerischen Praxis?

Gehölze und schrittweise Entwicklung der Vegetationstechnik

Ballenware als Schutzsystem richtig verstehen

Lange Zeit war es im GaLaBau üblich, Bäume und Sträucher aufgrund der Anwuchsproblematik ausschließlich in der Vegetationsruhe zu pflanzen. Anlass hierfür war - in der Praxis unbestritten - der notwendige Pflanzrückschnitt von Krone und Wurzelsystem zur Anwuchssicherung sowie die erforderliche Akklimatisierung der Gehölze am neuen Standort (Maethe, 1994; Balder, 1998; BdB, 2001; Beier u. a., 2002). Erst in der Folge wurden die mit dem Neuaustrieb verbundenen Blatt- und Blütenentwicklungen phänologisch vital erwartet, die Abnahmen waren in den Bauprojekten dementsprechend terminiert. Auch heute noch ist dies der häufigste Pflanzzeitpunkt. Für die Baumgattungen liegen sogar individuelle Empfehlungen zur optimalen Pflanzzeit im Winter vor (Tab. 1), die in der Praxis leider kaum Beachtung finden.

Diese Baumschulware stammt nach wie vor aus frisch gerodeten Feldquartieren, aus dem Wintereinschlag und aus Kühlhäusern oder wird zum Schutz balliert mit eingekürztem Wurzelstock ausgeliefert (Abb. 2). Ballenware zeichnet sich nachteilig dadurch aus, dass beim Stechen des Wurzelstocks im Baumschulquartier bis zu 80 Prozent der Feinwurzeln im Feld verbleiben (Vijay, 2020). Auch bilden die Gehölze in den jeweiligen Feldböden unterschiedliche Wurzelsysteme aus: Auf sandigen Böden sind sie weitstreifender, auf lehmigen Böden kompakter (Krüssmann, 1997). Dementsprechend sind die Mindestanforderungen der Ballengröße von den Baumschulbetrieben einzuhalten, um den Anwuchs zu ermöglichen (FLL, 2020).

Aufgrund dieser Spezifika ist zur erfolgreichen und funktionalen Pflanzung für den Pflanzenden in der Verantwortung für ein gutes Gelingen stets ein Wurzelrückschnitt, die fachgerechte Behandlung der Ballen und ein Kronenpflanzschnitt zur Sicherung des Wasserhaushaltes und der Gehölzvitalität in der Anwuchsphase empfehlenswert. Insbesondere an urbanen Standorten müssen Bäume gepflanzt und nicht nur einfach "ins Pflanzloch gestellt" werden, um auch gezielt und verantwortungsbewusst Schäden an der technischen Infrastruktur der Standorte zu verhindern (Balder u. a., 2014; BMU, 2017). Durch mangelndes Verständnis dieser Zusammenhänge werden in der GaLaBau-Praxis in der Folge die meisten Probleme ausgelöst.

Pflanzcontainer erweitern die Möglichkeiten

Seit den 1960er-Jahren wurde es den Baumschulbetrieben mit der Entwicklung der Containerproduktion ermöglicht, Kunden auch Sommerlieferungen anzubieten und dadurch die Liefer- und Bauphase zu entzerren. Dies setzte voraus, dass leichte Substratmischungen, Spezialdünger und Kulturverfahren als Standards für das neue Kultursystem entwickelt wurden. Die verwendeten Containergefäße bestehen nach wie vor aus Kunststoffmaterialien. Derartig produzierte Baumschulware ist bei Auslieferung optisch in einem ausgereiften Zustand, das essenzielle Wurzelsystem wird ohne Verlust zum Verwendungsort geliefert und verspricht die ungestörte Weiterentwicklung (Abb. 3.). Auch lässt sich Containerware auf der Baustelle gut zwischenlagern und versorgen, nachteilig ist hingegen die Entsorgung des Plastikmülls durch den GaLaBau. Eine Rücknahmesystem wäre wünschenswert.

Dem Landschaftsgärtner ist es mit diesem Lieferprodukt bereits möglich, bei geplanter Sommerpflanzung Gehölze in den Grünobjekten ohne größeren Rückschnitt ästhetisch mit sofortiger Wirkung einzusetzen. Bei verzögerten Baustellenabläufen ist eine Bepflanzung auch in der Mitte der Vegetationsperiode ohne größeres Risiko zu realisieren, in dem beispielsweise anstatt der ursprünglich georderten Ballenware jetzt Gehölze aus der Containerproduktion bezogen werden.

Bald wurde erkannt, dass in den verwendeten Containergefäßen schnell eine Ringwurzelbildung auftritt (Abb. 4.), was nach den gültigen Gütebestimmungen als Qualitätsmangel gewertet wird (FLL, 2020; BdB, 2002). Diese Problematik steigt, wenn sich neue Auslieferungstermine durch Baustellenverzögerungen ergeben und sich damit die Standzeiten von Gehölzen im Container verlängern. Bei Auftragsanzuchten im Container bieten daher Baumschulbetriebe der Kundschaft an, diese von Beginn an versenkt im Boden (Pot-in-Pot) zu tätigen, da die Wurzelentwicklung so langsamer verläuft (Abb. 5). Alternativ kann Ballenware bei verzögertem Abruf als Dienstleistung nicht getopft, sondern lediglich oberirdisch in organische Materialien eingeschlagen werden (Abb. 6). Diese Anpassungen an Marktentwicklungen ergeben bei fachgerechtem Umgang mit den Gehölzen bereits mehr Flexibilität im Begrünungsprozess zur Sicherung des Anwuchses.

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Abb. 4: Ringwurzelbildung als Qualitätsmangel bei überständiger Baumschulware bzw. zu kleiner Containergröße. Foto: Hartmut Balder
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Abb. 5: Baumschulgehölz im Pot-in-Pot Anzuchtverfahren. Foto: Hartmut Balder
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Abb. 6: In Kokosummantelung für kurze Zeit vorgehaltene Ballenware im Baumschulbetrieb. Foto: Hartmut Balder
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Abb. 7: Punktuelle Überprüfung des Wasserhaushaltes mit einfacher Messtechnik direkt im Wurzelballen. Foto: Hartmut Balder

Optimierungsschritte in der Anwuchsphase

In der Fertigstellungspflege ist vom Pflanzenden bei Containerware analog zur Ballenware der fachgerechte Umgang mit einem potenziellen Körnungsbruch zu beachten. Da Containersubstrate bislang aus organischen Spezialmischungen bestehen, ist besonders in der Anfangsphase aufgrund des hohen Wasserbedarfs ein schnelles Austrocknen des Wurzelsystems zu verhindern. Auch hat dies direkten Einfluss auf das Auswurzelungsverhalten in das umgebende Baumumfeld, so dass Bewässerungsort und -menge der Situation unmittelbar angepasst werden müssen. Eine punktuelle Überprüfung dieser Prozesse, insbesondere der Wurzelentwicklung und des Wasserhaushaltes, ist nachdrücklich zu empfehlen (Abb. 7).

Gehölzproduktion im Air-Pot

Mit der aktuellen Markteinführung von Gehölzen aus der sogenannten Air-Pot-Produktion werden nach Aussagen von führenden europäischen Großbaumschulen die Vorteile der Ballen- und der Containerproduktion vereint (Vijay, 2020). Bei diesem Kulturverfahren, auch SpringRing genannt, handelt es sich um ein patentiertes Anzuchtverfahren der Baumschule Ronneby (Australien). Die zu kultivierenden Gehölze werden in der Regel als Ballenware in einen Kunststoffring mit strukturierter Oberfläche in ein Pflanzsubstrat gesetzt (Abb. 8). Der Durchmesser des Systems richtet sich nach der Gehölz- und Ballengröße. Der SpringRing ist unterseits offen, die Pflanzen selbst stehen auf Folie oder auf einer befestigten Fläche. Diese spezielle Containerwand besitzt zahlreiche kegelartige Öffnungen, in die die wachsenden Wurzelspitzen von innen hineinwachsen. Dabei treten die Wurzelspitzen während ihres Wachstums mit der Luft in Kontakt und sterben durch Dehydrierung auf natürliche Weise ab. Sie wachsen nicht weiter, die Gehölze reagieren vielmehr mit der Bildung von vielen Seitenwurzeln, was schließlich zur Entstehung eines dichten, faserigen Wurzelsystems führt (Abb. 9). Dieser Effekt wird als "air root pruning" bezeichnet.

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Abb. 8: SpringRing und eingesetzte Ballenware. Foto: Hartmut Balder
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Abb. 9: Spezifische Oberflächeneigenschaften des Air-Pot-Materials und im Resultat die feinverzweigte Wurzelentwicklung. Foto: Hartmut Balder
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Ab. 10: Einpacken der Baumschulware aus dem SpringRing mit Jute und verglühtem Drahtkorb. Foto: Hartmut Balder
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Abb. 11: Starke Wurzelmattenbildung auf der Unterseite der Ballen. Foto: Hartmut Balder

Wie erste Studien zeigen, wird die gefürchtete Ringwurzelbildung in diesem Containersystem nachhaltig verhindert (Schneidewind, 2020). Die Kulturführung erfolgt professionell über eine Tröpfchenbewässerung; Nährstoffgaben, Wildkrautbekämpfung, Kronenschnitt und Pflanzenschutz erfolgen analog zur Containerkultur. Zur Überwinterung werden bislang nur eingeschränkt Schutzmaßnahmen ergriffen.

Eigentlich ist das neue Kultursystem für eine kurzfristige Produktionsphase mit dem Angebot der Sommerpflanzung konzipiert, aktuell machen erste Baumschulbetriebe auch mit mehrjähriger Kultur- und Standzeit ihre individuellen Erfahrungen. Wissenschaftlich abgesicherte Studien zur möglichen Standzeitlänge liegen offensichtlich nicht vor. Analog zu den gültigen Gütebestimmungen bei Hochstämmen aus Containeranzuchten (Fll, 2020) wäre eine vertretbare Standzeit bis zur dritten Vegetationsperiode (Auslieferung spätestens 24. Juni) oder auch darüber hinaus zu überprüfen. Eine klare Qualitätsregelung steht aktuell aus.

Zur Auslieferung der Gehölze wird der SpringRing im Quartier manuell entfernt und der faserige Wurzelballen vollständig mit Jute und Drahtballen verpackt (Abb. 10). Der SpringRing kann in der Produktion wiederverwendet werden. Bei mehrjähriger Kulturzeit können sich Wurzeln seitlich in den Untergrund hinein entwickeln. Diese werden manuell abgeschnitten und gehen dem Wurzelsystem verloren. Immer wieder ist zu sehen, dass sich bei längerer Standzeit auf der Unterseite des Systems erhebliche Wurzelmatten bilden (Abb. 11). Im Unterschied zum gestochenen Wurzelballen ist dieses Baumschulprodukt nicht rundlich kugelig, sondern aufgrund der SpringRing-Form zylinderförmig ausgebildet. Dadurch ist diese Baumschulware für die Kundschaft leicht als Air-Pot-Ware zu identifizieren. Die Logistik des Verladens und Anlieferns erfolgt wie bei herkömmlicher Ballenware.

Erste Baumschulbetriebe haben begonnen, große Bestände von Alleebäumen und Solitärsträuchern aufzubauen (Abb. 12). Sie geben im Marketing zahlreiche Vorteile des Air-Pot-Systems an, wie verbesserte Wasser- und Nährstoffaufnahme, reduzierte Wurzeldefekte, Wurzelballen mit vielen Feinwurzeln, Minimierung des Verpflanzungsschocks und hohe Erfolgsraten (Vijay, 2020).

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Abb. 12: Blick in ein Produktionsquartier von Solitärbäumen im SpringRing bei Lorberg Quality Plants, Tremmen. Foto: Hartmut Balder
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Abb. 13: Aktuelle Praxis der Pflanzung von Gehölzen aus dem SpringRing. Foto: Hartmut Balder
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Abb. 14: Intensives Auswurzeln bei Gehölzen aus dem SpringRing nach 16 Wochen bei Rotahorn (Acer rubrum) in einem Praxisbeispiel. Foto: Hartmut Balder
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Abb. 15: Verzögertes und langsames Auswurzeln bei herkömmlicher Ballenware im gleichen Praxisbeispiel. Foto: Hartmut Balder

Praxiserfahrungen in der Verwendung

Erkenntnisse aus realen Grünprojekten
  • Das System SpringRing ist mit seinen Eigenschaften Projektleitern und ausführenden GaLaBau-Betrieben noch relativ unbekannt.
  • Baumschulware aus dem SpringRing lässt sich auf der Baustelle gut handhaben und versorgen. Die Gehölze haben aufgrund der zylinderförmigen Ballenform ein gutes Standvermögen.
  • Ein Pflanzschnitt wird nicht durchgeführt.
  • Das Absetzen in eine vorbereitete Baumgrube erfolgt analog zur Ballenpflanzung, das heißt die Ballierung wird lediglich oberseits geöffnet, Jutetuch sowie Drahtballierung werden nach unten gedrückt (Abb. 13).
  • Der Einbau einer unterirdischen Ballenverankerung ist möglich.
  • Die Wurzelneubildung setzt bei Gehölzen aus dem SpringRing im direkten Vergleich zu herkömmlicher Ballenware schneller und intensiver ein (Abb. 14 und 15).
  • Die Fertigstellungspflege erfolgt problemlos.
  • Die Laubausbildung und -ausfärbung ist von Beginn an bei Gehölzen aus dem SpringRing nachhaltig gesichert. Das gewünschte vitale Pflanzbild ist dadurch schnell erzielbar (Abb. 16).


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Abb. 16: Vitales Begrünungsbild von Beginn an durch Verwendung von Gehölzen aus dem SpringRing, links, im Vergleich Ballenware, rechts. Foto: Hartmut Balder

Vor überregionaler Markteinführung eines neuen Kultursystem ist es ratsam, durch ausführende Betriebe seine Praxistauglichkeit im Tagesgeschäft mit wissenschaftlicher Begleitung zu überprüfen, um potenzielle Vorteile nachweisen zu können. Im Fokus stehen seit Jahren die Forderung nach mehr Flexibilität auf der Baustelle und die Empfehlungen, wie Wurzelsysteme am langfristigen Standort in die Tiefe gelenkt werden können. Von Gehölzen aus der Air-Pot-Produktion werden von der Baumschulwirtschaft als neue Qualität die quantitativen und qualitativen Eigenschaften der Wurzelsysteme hervorgehoben. Der Kundschaft sollten daher klare Empfehlungen zur Verwendung und Handhabung des Produktes an die Hand gegeben werden.

Die Begleitung von aktuellen Begrünungsprojekten in Berlin hat folgendes offenbart:

In der Gesamtbetrachtung wird durch diese Erkenntnisse der Mehrwert des neuen Produktionssystems nachhaltig belegt.

Optimierung in der Erprobung

Weitere Anpassungen der Pflanztechnik zur Wurzellenkung könnten darin bestehen, dass analog zu Empfehlungen der Pflanztechnik von herkömmlichen Containerpflanzen (z. B. Lorberg, 2022) der Wurzelfilz des SpringRings seitlich und unterseits angeschnitten wird. Erste Untersuchungen zur Lenkung und Förderung von Wurzeln aus dem SpringRing (Vijay, 2020) haben eben genau dieses bestätigt:

  • Die Wirkung eines mehrfachen Anschnittes bei vollständig abballierter SpringRing-Pflanzware war im Anzuchtquartier bei Ahorn im Vergleich zur herkömmlichen Pflanztechnik deutlich verbessert.
  • Die Wurzelneubildung setzt früh ein, findet aber aufgrund der manuellen Einschnitte sektoral statt. Auf der Ballenunterseite fördert der Anschnitt eines Wurzelfilzes die Wurzelneubildung in die Tiefe.
  • Die Laubausbildung und -ausfärbung wird von Beginn an nachhaltig gesichert.

Diese Effekte sind eine Folge der Öffnung des Wurzelfilzes, da Bewässerungsmaßnahmen verbessert in das innere Wurzelsystem eindringen können. Der manuelle Anreiz regt die Wurzelneubildung unmittelbar an, lenkt ihn zusätzlich in die gewünschte Richtung und kompensiert den manuellen Verlust. Eine praktische Erprobung in Grünprojekten steht noch aus.

Ausblick

Mit dem neuen Anzuchtsystem im SpringRing steht der GaLaBau-Praxis eine Baumschulware zur Verfügung, die sich insbesondere bei der Verwendung von Solitärgehölzen in modernen Grünkonzepten sicher verwenden lässt. Die Handhabung ist risikoarm und ermöglicht in der Verwendung ganzjährig den sofortigen hochwertigen Gestaltungseffekt. Qualitätsparameter und optimierte Pflanzempfehlungen müssen allerdings noch erarbeitet werden. Dieses Produktionssystem bietet sich insbesondere in der Auftragsprobduktion bei großen Begrünungsobjekten mit zeitlichem Vorlauf zur Erzielung einer hohen Gestaltungsqualität an. Es ist auf dem Weg zu einem Standard in der urbanen Begrünung in hochwertiger Stadtarchitektur zu werden.



Literatur
  • Balder, H., 1998: Die Wurzeln der Stadtbäume. Ulmer Verlag, Stuttgart.
  • Balder, H.; Schneeweiß, F., 2014: Gehölze mit Ballen nicht nur "hinstellen", sondern "funktional pflanzen". Pro Baum 2, 2-10.
  • BdB, 2001: Erhalten Sie Qualität - Schritte zur Qualitätssicherung bei der Gehölzverwendung. BdB-Shop, Berlin.
  • BdB, 2002: Containerpflanzen - Erkennen Sie Qualität. BdB-Shop, Berlin.
  • Beier, H.-E.; Niesel, A.; Pätzold, H., 2002: Lehr -Taschenbuch für den Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. 6. Auflage. Ulmer Verlag, Stuttgart.
  • BMU, 2017: Weißbuch Stadtgrün. Grün in der Stadt - Für eine lebenswerte Zukunft. Berlin.
  • FLL, 2020: TL-Baumschulpflanzen. Technische Lieferbedingungen für Baumschulpflanzen (Gütebestimmungen). Bonn.
  • Krüssmann, G. (Hrsg.), 1997: Die Baumschule. 6. Auflage. Ulmer Verlag, Stuttgart.
  • Lorberg, 2022: Lorberg's Pflanzanleitung, Tremmen
  • Maethe, H., 1994: Lorberg's Gehölzberater, Tremmen.
  • Schneidewind, A., 2020: Gefahr durch Ringwurzeln. Dt. Baumschule 4, 26-29.0
  • Vijay, M., 2020: Entwicklung von Wurzelsystem in Air-Pot-System. Bachelorarbeit BHT Berlin.
Prof. Dr. habil. Hartmut Balder
Autor

Professor für Phytopathologie und Pflanzenschutz im urbanen Bereich

Beuth Hochschule für Technik Berlin

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