Innovative Robotik
Zweiradlader-Protoyp setzt Zeichen in Sachen Robotisierung

Im Vergleich zu herkömmlichen elektrischen Radladern sollen bis zu 40 Prozent Energieeinsparung möglich sein. Des Weiteren überzeugt das Modell mit einem Leergewicht von 1,8 Tonnen gute Manövrierfähigkeit und vielseitige Einsatzmöglichkeiten. Dank seines kompakten Designs und seiner Leichtbauweise eignet sich der 2,8 x 2,2 x 1,2 m große Lader gut zum Transport und für Arbeiten in Innenräumen und auf kleinen Baustellen. Darüber hinaus trägt der elektrische Antrieb zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei und unterstützt damit nachhaltigere Arbeitsprozesse.
Der Quick Mover nutzt eine Gleichgewichtssteuerung nach dem Segway-Prinzip und transportiert das Material wendig, emissionsfrei und automatisiert. Zum Be- und Entladen kann der Lader das Gegengewicht, das die Batterie enthält, nach hinten verschieben und sich auf einem dritten Rad abstützen. Dass dieses zugrundeliegende Funktionsprinzip der Selbstbalancierung nicht nur bei einem Segway aufgeht, sondern auch bei Maschinen, die eine Last aufnehmen und bewegen, haben Roboter wie der "Handle" von Boston Dynamics oder der "evoBOT" des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik gezeigt. Automatisierung und Robotik machen die genannten Systeme für Logistik und Materialfluss besonders interessant.
Allerdings haben diese bisher bekannten Konzepte nur geringe Nutzlasten und arbeiten auf ebenem Boden. Bei Arbeitsmaschinen wie Radladern oder Gabelstaplern hingegen müssen auch schwere Gewichte sicher bewegt werden können, sowohl auf befestigten Flächen als auch in schwierigem Gelände. Wenn die Arbeitsschaufel oder die Stapelgabel angehoben und nach vorne ausgefahren wird, verschiebt sich gleichzeitig das Gegengewicht nach hinten. Das Hilfsrad, das sich am beweglichen Heck des Lader-Modells befindet, dient in erster Linie als Stabilisierungshilfe und ermöglicht das Abstellen der Maschine. Bei längeren Transportvorgängen sollte das Anbaugerät des Laders jedoch oberhalb der Hauptachse positioniert werden. Diese Anordnung ermöglicht ein drehmomentgesteuertes Fahren, wobei das Gegengewicht eingefahren und das Hilfsrad eingeklappt ist, um eine optimale Funktionalität zu gewährleisten.
Die Leichtbauweise des Quick Movers, die durch den Verzicht auf unnötige Antriebsstrang- und Lenkungskomponenten sowie die Möglichkeit, ein Gegengewicht zu bewegen, erreicht wird, führt zu einer erheblichen Gewichtseinsparung. Diese Optimierung verbessert das Verhältnis von Nutzlast zu Fahrzeuggewicht, wobei ein Verhältnis von 1:1 erreicht werden kann. Zum Vergleich: Heutige Elektro-Kompaktlader erreichen Verhältnisse zwischen 0,4:1 und maximal 0,5:1. Die Reduktion von Antriebsstrangkomponenten in modernen Radladern führt zu erheblichen Ressourceneinsparungen bei der Konstruktion des Zweiradladers und damit zur Reduktion von CO2-Emissionen bei der Herstellung. Der Fahrzeugtransport erfolgt auf Lkws oder Anhängern. Das geringere Gewicht und das kleine Transportvolumen tragen zur Einsparung fossiler Brennstoffe bei. Zudem ermöglicht die vereinfachte Konstruktion des Laders eine kosteneffiziente Produktion. Sein geringerer Energieverbrauch ermöglicht den Einsatz kleinerer Batterien, die längere Betriebszeiten ermöglichen. Der Start für die Serienproduktion ist für Ende 2026 geplant.
Halle A2.421
NL-Stellenmarkt
