Der Klimawandel begünstigt die Ausbreitung von Zecken

Der Klimawandel begünstigt die Ausbreitung von Zecken und der von ihr übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Ganz Deutschland sei inzwischen ein FSME-Endemiegebiet. Das erklärte Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Leiterin des Fachgebietes Parasitologie der Universität Hohenheim, auf einer Pressekonferenz in Stuttgart.
Klimawandel
Weil es kaum noch knackig tiefe Temperaturen gibt, die wochenlang andauern, überleben immer mehr Zeckenpopulationen. Foto: Dieter Schütz/ pixelio.de

„Damit die Zecke im Winter nicht überlebt, braucht es richtig knackig tiefe Temperaturen, die auch einmal wochenlang andauern“, sagte Mackenstedt: „Da tiefe Temperaturen von -15 Grad durch den Klimawandel selbst in den Alpen immer seltener werden, sind die Zecken auch in den Wintermonaten aktiv.“ Die Folge: „Zecken werden früher im Jahr aktiv oder sind sogar ganzjährig aktiv.“ Selbst in Bergregionen bis 1.200 m würden inzwischen stabile Zeckenpopulationen gefunden.

Aus diesem Grund seien Darstellungen irreführend, die weiße Flecken auf der FSME-Karte auswiesen: „In den Gebieten sind die Fallzahlen sehr gering, was aber nicht heißt, dass dort keine FSME Fälle gemeldet werden.“ Das bedeute nur, dass die Anzahl nicht den Schwellenwert übersteigt, bei dem ein Landkreis zum Risikogebieten erklärt wird. Deshalb könne für keine Region in Deutschland Entwarnung gegeben werden.

Vor allem in Süddeutschland sei die Situation sehr dynamisch, ergänzte Mackenstedt. Die Untersuchungen und die genetische Charakterisierung der FSME Viren habe gezeigt, dass sich gerade hier viele verschiedene FSME Stämme etabliert hätten, die für die Krankheitsfälle verantwortlich seien. Diese genetische Vielfalt sähe man in anderen Regionen Deutschlands nicht. So lägen mehr als 80 Prozent der FSME-Fälle in Baden-Württemberg und Bayern.

Die beste Strategie sei es deshalb, der Krankheit vorzubeugen, erklärte Prof. Dr. Gerhard Dobler, Leiter des nationalen Konsiliarlabors für FSME am Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr: „Bei 98 Prozent der FSME-Patienten oder -Patientinnen im vergangenen Jahr waren die Erkrankten gar nicht geimpft, oder hatten wegen fehlender Auffrischung-Impfungen einen unzureichenden Impfschutz.“ Österreich habe gezeigt, wie weitgehend flächendeckende Impfungen die Krankheitszahlen erfolgreich nach unten drückten. In der ungeimpften Bevölkerung zeige sich aber auch in Österreich ein ansteigender Trend bei den Erkrankungen, sagte Dobler. cm/ Universität Hohenheim

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