Fachexkursion der Hochschule Osnabrück in den Pazifischen Nordwesten

Studierende besuchen Seattle, Portland und Vancouver – Teil 1

Im September vergangenen Jahres hatten insgesamt 24 Studierende der Hochschule Osnabrück die einmalige Chance, an einer Exkursion nach Seattle, Portland und Vancouver teilzunehmen. Die Fachthemen in diesem Städtetrio waren auf den Studiengang Landschaftsbau ausgerichtet.
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Die Exkursionsteilnehmer besuchen die Firma Nike. Foto: Martin Thieme-Hack

Teilgenommen haben Bachelor- und Masterstudenten aus den Studiengängen Landschaftsbau, Freiraumplanung und Baubetriebswirtschaft. Begleitet und organisiert wurde die Fachexkursion von Prof. Martin Thieme-Hack und dem Studiengangskoordinator für den Landschaftsbau, Kai Breulmann.

Landschaftsbau im XL Format

Beim Landschaftsbauunternehmen Pacific Landscape Management in Portland durften die Studierenden zunächst den Betriebshof besichtigen. Ganz überraschend standen dort etliche Arbeitsfahrzeuge, sauber hintereinander aufgereiht, obwohl es Freitagvormittag war. Nach kurzer Verwunderung darüber, dass die Autos nicht im Einsatz auf den Baustellen waren, stellte sich heraus, dass das "Team Orange", wie sich die Mitarbeiter selber auch nennen, nur eine Vier-Tage-Woche hat. Die meisten der rund 500 Mitarbeiter, von denen über 80 Prozent Mexikaner sind, waren also schon im Wochenende. Die 40 Arbeitsstunden werden dabei einfach von Montag bis Donnerstag, bei Bedarf auch mal an einem anderen Wochentag geleistet. Nach der Betriebsbesichtigung ging es weiter zu dem wahrscheinlich bekanntesten Kunden von Pacific Landscape Management, den ebenfalls in Portland ansässigen Schuhhersteller Nike. Auf die Pflege solch großer gewerblicher Anlagen hat sich die Firma mit ihren insgesamt vier verschiedenen Standorten spezialisiert und hat deshalb auch nur ein paar wenige, dafür aber sehr große Kunden.

Einen weiteren Einblick bekam die Gruppe bei der Firma Landscape East&West, einem recht klassischen GaLaBau-Unternehmen, wie wir es auch hier in Deutschland kennen. Beschäftigt sind dort insgesamt etwa 150 Leute, 19 davon im Büro. Hier liegt der Tätigkeitsbereich, anders als bei Pacific Landscape Management, vor allem in der bautechnischen Gestaltung und dem Bau privater Gärten.

Nach einer kurzen Einführung durch die beiden Geschäftsführer ging es einmal durch die Hallen und über den Platz, um einige Impressionen der Maschinen, Geräte und Baustoffe zu gewinnen. Besonders interessant war die Baustelle, die nach der Betriebsbesichtigung angefahren wurde. Diese stand kurz vor Baubeginn und die Planung war fast vollständig abgeschlossen.

In der firmeneigenen Planungsabteilung wurden unter Einbeziehung von mehreren Sonderfachleuten über 15 Detailpläne angefertigt. Um das Grundstück aufzuwerten, soll der Privatgarten rund um das Gebäude komplett neu aufgebaut werden. Durch die großen Höhendifferenzen stellte sich das Projekt als sehr komplex heraus, jedoch wurden tolle Lösungsansätze auf gut strukturierten Plänen präsentiert, was auch das Bauvolumen von knapp 2 Millionen US-Dollar rechtfertigte. Auch der Schutz der vorhandenen Vegetation muss im Bauablauf berücksichtigt werden. Dazu wurde ein umfangreicher Baumschutzplan entworfen, der mit der örtlichen Grünflächenbehörde vor Ort abgenommen werden musste.

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Im Stadion der Seattle Mariners. Foto: Martin Thieme-Hack

Besuch bei Bill Gates

Ein besonderer Programmpunkt war der Besuch bei Microsoft in Seattle. Nach einem kurzen allgemeinen Input über den Standort, an dem rund 55.000 Mitarbeiter tätig sind, gab es einen exklusiven Einblick in das Pflegesystem auf dem Microsoft Campus. Alles natürlich elektronisch notiert, werden bei Microsoft nach regelmäßigen Zeitintervallen die Beete gepflegt und Bäume im hauseigenen Baumkataster kontrolliert. Dabei werden eigene Sicherheitsstandards definiert, die ähnlich den deutschen Standards eingehalten werden. Besonders interessant waren auch die vielen Arbeitsplätze im Freien, oder unter anderem auch die Baumhäuser, alle natürlich mit Steckdosen und WLAN ausgestattet. Microsoft schafft damit attraktive Plätze zum Arbeiten in der Natur, um die Kreativität der Programmierer anzuregen.

Natürlich spielt auch die Pflanze im Alltag der Landschaftsgärtner eine wichtige Rolle. Deswegen durfte auch der Besuch einer Baumschule bei der Exkursion nicht fehlen. Ganz nach dem Motto "Big, Bigger, USA" besuchten die Osnabrücker auch eine Baumschule der Superlative. J. Frank Schmidt & Son Co. in Oregon bewirtschaftet knapp 1200 ha Produktionsfläche und verkauft jährlich über 1,5 Millionen Pflanzen.

Um zumindest einen Bruchteil der gigantischen Baumschule entdecken zu können, standen zwei gelbe, typisch amerikanische Schulbusse bereit, mit denen über die Produktionsfelder gefahren wurde. Dabei konnte jeder einen guten Überblick über all die verschiedenen Pflanzenarten und der Größe der Felder zu erhalten. Schwerpunkt von J. Frank Schmidt ist die Produktion von Jungbäumen und Containerpflanzen, die an anderen Baumschulen zur Weiterkultur verkauft werden. Bei einem leckeren mexikanischen Essen im hauseigenen Park der Baumschule verabschiedeten sich die Geschäftsführer von den Studierenden.

Teil 2 folgt in der kommenden Ausgabe

Paul Scholthoff und Levi Ellmers

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