New German Gardening

Klein aber fein sind sie – die Leberblümchen!

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New German Gardening Naturnahe Gärten
Während der Schneeglöckchentage in Mannheim zeigte Pflanzenspezialist Jürgen Peters vor ein paar Jahren diese großartigen Hepaticablüten. Foto: Ulrike Battmer

Wenn es Frühling wird und wir darauf warten, dass die Bäume ihre Blätter entfalten, wird es mancherorts in den Laubwäldern recht bunt. Buschwindröschen und Lerchensporn bilden große Teppiche in den lichtdurchfluteten Buchenmischwäldern und mit etwas Glück finden wir an exponierten Stellen wunderschöne, blau-violette Blüten des Leberblümchens - Hepatica nobilis.

Ihre dreilappigen Blätter mit der rötlichen Unterseite ähneln entfernt dem Umriss einer Leber, daraus leitet sich ihr lateinischer Name hepaticus - Leber ab. In der alten Signaturlehre des Mittelalters sprach man den Pflanzen eine heilende Wirkung bei Leberleiden zu.

Hepatica nobilis kommen bei uns in sommerwarmen, krautreichen Wäldern meist auf kalkhaltigen, humosen Lehmböden vor. Am richtigen Standort können sich mit der Zeit ordentliche Bestände dieser geschützten heimischen Art bilden. Während ihrer Blütezeit von März bis April verdoppelt sich die Länge ihrer blau-violetten Blütenblätter. In der Nacht oder im Regen schließen sich ihre Blüten, dieser Vorgang wird durch wärmeabhängige Wachstumsprozesse bewirkt.

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Wenn sich die Blüte öffnet, verlängert sich die Oberseite, wenn sie sich schließt, verlängert sich die Unterseite der Blütenblätter. Nach etwa acht Tagen fallen die Blütenblätter ab, ihr Stängel wird schlaff und legt sich zu Boden, hier bilden sie ihre Samen aus. Nun ist der Einsatz der faszinierenden kleinen Sechsbeiner, Ameisen verschleppen die reifen Samen und sorgen so für ihre Verbreitung. Die kleinen Pflanzen entwickeln sich zunächst langsam, sie brauchen ein paar Jahre, um das erste Mal zur Blüte zu kommen.

Während der Wintermonate finden die wintergrünen Blätter von Hepatica nobilis und ihre grundständigen Erneuerungsknospen Schutz vom herabgefallenen Laub. Je nach Witterung werden ihre Blätter jedoch von tiefen Temperaturen in Mittleidenschaft gezogen, sie bekommen schwarze Flecken oder sterben vollkommen ab. Aber keine Sorge, nach ihrer Blütezeit treiben sie im Frühling wieder frische Blätter aus. Ihre meist blau- violette Farbgebung der Blütenblätter verdankt sie dem Farbstoff Anthocyan, er kann Licht in Wärme umwandeln und so die Pflanze vor harten Frösten schützt. Leberblümchen können recht alt werden. Sie bilden bis zu einem halben Meter tiefe Wurzelsysteme, so können sie auch anhaltende Trockenperioden gut überstehen. Auf Staunässe reagieren sie allerdings sehr empfindlich, sie führt zu abfaulenden Wurzeln und schließlich auch zum Ausfall der kompletten Pflanze.

Von Asien bis Amerika kreuzen Spezialisten etliche Unterarten der dreilappigen und fünflappigen Hepatica Arten. Daraus entstanden fabelhaften, wertvollen Sorten, kann man manchmal auf Raritätenmärkten zum Beispiel an Ständen von Jürgen Peters oder Andreas Händel bewundern und auch erwerben. Es lohnt sich!

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