Baden-württembergische GaLaBau-Unternehmer auf Exkursion in England
Chelseas Sortenvielfalt beeindruckt deutsche Landschaftsgärtner
Im Mai hat eine Gruppe baden-württembergischer GaLaBau-Unternehmer die "Chelsea Flower Show 2016" in Londonbesucht. Fachkundig begleitet von Gartenbauingenieur Werner Molitor besichtigten sie nach der Schau Sheffield Park sowie die Gärten von Penshurst Place und Great Dixter. Die Landschaftsgärtner waren begeistert. "Diese Reise hat gezeigt: Durch die große Auswahl an Pflanzen und die stete Weiterentwicklung neuer Sorten, die auf den Markt kommen oder die Wiederentdeckung alter Sorten können wir Landschaftsgärtner jeden Garten zu einem individuellen Einzelstück gestalten", fasste Wolfgang Weber, Vorsitzender der Region Stuttgart im Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg seine Eindrücke zusammen.
100 Arten und jeweils mehrere Sorten
Die Ausstellungsgärten auf der Chelsea Flower Show beeindrucken nicht nur durch die große Anzahl an Pflanzenarten, sondern auch durch die Sortenvielfalt. Es gab Gärten mit bis zu rund 100 verschiedenen Arten und zwei bis fünf Sorten pro Art. Das galt sowohl für die verwendeten Stauden als auch für die Gehölze. So entstanden harmonische, aber auch spektakuläre Kombinationen mit Farben und Formen. Es konnten die verschiedensten Sorten präsentiert und verglichen werden. Hochwertig gestaltete Prospekte zu jedem Garten enthielten neben der Gartenbeschreibung und einer grafischen Gartendarstellung auch eine exakte Pflanzliste. Alle Gärten vermitteln dem Betrachter den Eindruck, als stünden sie bereits seit Jahren an dieser Stelle und nicht erst seit wenigen Wochen. Nicht nur jeder Garten, sondern auch jeder Ausstellungsstand war mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet und gebaut. Ob Gewächshäuser, Gartenmöbel, Blumenkübel oder Rasenmäher präsentiert wurden, es wurde immer auf eine hochwertige, geschmackvolle und natürlich pflanzendominierte Dekoration geachtet.
NL-Stellenmarkt
Alte Rhododendren, akkurate Eibenhecken
Der Landschaftsgarten Sheffield Park in der Grafschaft Sussex beeindruckte mit der Spiegelungen des Herrenhauses und großer Bäume in einem See. Im Park wachsen auch frostempfindliche Arten wie immergrüne Magnolien, Palmen (Trachycarpus fortunei), Camelien und Rhododendren, die in dem besonderen Klima des Parks hervorragend gedeihen. Die ältesten Bäume sind bis zu 180 Jahre, andere mehr als 100 Jahre alt. Die riesigen und bis zu 100 Jahre alten Rhododendren, Azaleen und Camelien geben dem Park die Farbaspekte, während die Laub- und Nadelbäume für einen in vielen Grüntönen wechselnden Hintergrund sorgen.
Der Garten von Penshurst Place in der Grafschaft Kent mit seinem aus der Mitte des 14. Jahrhunderts stammenden Herrenhaus ist einer der größten ummauerten Gärten Englands. In den letzten drei Jahrhunderten hat sich die Anlage dieses Gartens kaum verändert. Auf dem vier Hektar großen Gelände finden sich verschiedene Gartenstile, ein italienischer Garten, ein Flaggengarten, ein heraldischer Garten und als Kontrast ein Obstgarten und ein Nussgarten. Besonders beeindruckend sind die akkurat geschnittenen Eiben, die als lange Hecken die Gärten begrenzen oder zu großen Kugeln geschnitten sind. Entlang der Hecken sind Pflanzbeete mit Pfingstrosen oder sogenannte "Borders", also Pflanzbeete mit Pflanzungen in Blau- und Farbtönen angelegt.
Vielzahl unterschiedlicher Gartenräume
Der Garten von Great Dixter in der Grafschaft East Sussex ist wie alle besuchten Gärten von einer malerischen Landschaft aus Wiesen, Hecken und Baumreihen umgeben. Er besteht seit über 100 Jahren und wurde von den Eltern des Schriftstellers und Gärtners Christopher Lloyd erworben. Der Garten fasziniert durch eine Vielzahl unterschiedlicher Gartenräume mit "Mixed Borders", gemischten Rabatten aus Bäumen, Sträuchern, Stauden, ein- und zweijährigen Pflanzen und Kletterpflanzen.
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