Landesgartenschauen 2024 erfolgreich gestartet
Besucher-Ansturm in Wangen, Pilger-Prognosen in Kirchheim
Wangen: Besucher-Zielmarke nach oben korrigiert
Sollte sich dieser Trend nur annähernd fortsetzen, dürfte die LaGa im Allgäu ihre selbstgesteckten Ziele übertreffen. Vor Beginn der Gartenschau hatten die Verantwortlichen die Besucher-Zielmarke mit 500.000 beziffert, später dann auf 600.000 nach oben korrigiert. Die LaGa umfasst Grünanlagen von insgesamt rund 43 ha Fläche und beinhaltet u. a. 3500 m² Wechselflor, 3000 neue Bäume, zehn Schaugärten des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) Baden-Württemberg sowie zwölf farbenprächtige Blumenschauen.
Herzstück der Gartenschau ist der vom Münchener Landschaftsarchitekten Axel Lohrer entwickelte Argenpark. Entlang des Flusses Obere Argen soll er auch über die LaGa hinaus als grünes Idyll für Anwohner und Besucher dienen. Stadtplanerisch interessant ist auch die Umgestaltung des alten Industrieareals Erba, in dem 300 neue Wohnungen entstanden sind.
Vier neue Themenspielplätze, fünf neue Brücken sowie ein Aussichtsturm in nachhaltiger Holzbauweise sind weitere Stadtentwicklungs-Projekte, die für die Gartenschau realisiert wurden. Nach Angaben der Stadt sind aus privater und öffentlicher Hand rund 300 Millionen Euro in die LaGa geflossen, seit Wangen 2010 den Zuschlag für deren Ausrichtung erhielt.
Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk, der sich bei der LaGa-Eröffnung Ende April die Ehre gab, nannte die Gartenschau ein "blütenreiches Großereignis mit einem herausragenden Gartenschaugelände und einem innovativen Aussichtsturm mit Blick über das Allgäu". Der LaGa prophezeite Hauk, dass sie "die Besucherinnen und Besucher in ihren Bann ziehen" werde.
NL-Stellenmarkt
Kirchheim: Söder und Glauber bei der Eröffnung
Über Besuch aus der Landesregierung konnte sich auch die LaGa in Kirchheim freuen: Wie schon im Vorjahr in Freyung nahm der bayerische Ministerpräsident Markus Söder an der Eröffnungszeremonie teil. Der Landesvater trat zwar nicht so rustikal auf wie in Freyung, wo er einen Baumstamm zersägte, gab sich aber wieder betont volksnah. Im Beisein von Gerhard Zäh, Präsident des VGL Bayern, posierte er u. a. mit den Maskottchen der Gartenschau, dem Erpel Kirk und der Entendame Stetti, für die Fotografen.
Die Eröffnung bezeichnete Söder als "großen Tag für ganz Bayern". Er hob hervor, dass die Gartenschau "zwei Gemeindeteile durch intelligente Wegesysteme" verbinde. So entstehe "echter, dauerhafter Mehrwert für ein besseres, schöneres und angenehmeres Leben". Söders Fazit lautete daher: "Das ist gut investiertes Geld." Und davon gibt es eine ganze Menge: Rund vier Millionen Euro Förderung sind vom Freistaat Bayern in den Bau der neuen Grünanlagen geflossen. Ebenfalls rund vier Millionen Euro kamen vom zweiten Hauptfördergeber, der EU.
Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber sprach in seiner Rede den Berufsständen der Garten- und Landschaftsbauer, der Gärtner und der Floristen seine große Anerkennung aus: "Sie, in Kirchheim, sind ab heute das Herz Bayerns rund um den Garten." Er freue sich darauf, dass nun keine Straße mehr zwischen Kirchheim und Heimstetten verlaufe, sondern der für die LaGa neugebaute Ortspark die Gemeindeteile Kirchheim, Heimstetten und Hausen verbindet. "Hunderttausende Besucher werden diesen Sommer hierher pilgern", so Glauber, "und das Lebensgefühl aus Kirchheim mitnehmen".
Die Parkplaner des Landschaftsarchitekturbüros Sinai haben den Park in fünf sogenannte Sphären unterteilt – Garten, Wildnis, Wasser, Wald und Wiese. Entstanden ist ein Park mit starken sinnlichen Kontrasten, mit nutzbaren Räumen und natürlichen Lebensräumen direkt nebeneinander. Der Autoverkehr führt nun westlich und östlich am Park vorbei. Erschlossen wird die neue Grünfläche durch eine großzügig angelegte Fuß- und Radwegschleife in Form einer liegenden Acht.
Insgesamt wurden für den Bau des neuen Ortsparks knapp 12.000 m² Fläche entsiegelt und mehr als 800 neue Bäume gepflanzt. Auf knapp 20.000 m² gibt es Hecken-, Stauden- und Strauchpflanzungen. Darüber hinaus lassen 150.000 Blumenzwiebeln die LaGa erstrahlen, die bis Oktober immer wieder neu und den Jahreszeiten angepasst blühen werden. Die Blütenschauen finden in fünf halboffenen Pavillons, den sogenannten Blütenräumen statt.
Bad Dürrenberg: Ordentlicher Start trotz schlechten Wetters
Die am frühesten gestartete LaGa 2024 ist Bad Dürrenberg in Sachsen-Anhalt, die ihre Tore einen Monat vor Kirchheim bei München geöffnet hat (vgl. Neue Landschaft 5/2024, S.14). Aufgrund dieses Vorlaufs haben die Verantwortlichen dort auch schon eine erste Zwischenbilanz ziehen können. Wie die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtete, habe es von Besuchern Kritik an der Parksituation, der Gastronomie und dem Personalmangel vor Ort gegeben.
Schon die Eröffnung stand unter keinem allzu guten Stern: Zunächst war die 5. Landesgartenschau Sachsen-Anhalts zweimal verschoben worden. Als es dann endlich so weit war, herrschten niedrige Temperaturen und ungemütliches Wetter. Dennoch darf man der LaGa einen ordentlichen Start attestieren: Laut der "Mitteldeutschen Zeitung" besuchten in den ersten drei Wochen knapp 35.000 zahlende Gäste das Gartenschaugelände.
Hendrik Behnisch
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