BGL legt Frühjahrsumfrage vor

Stimmung im GaLaBau noch einmal abgesackt

Die Stimmung im Garten- und Landschaftsbau ist in diesem Frühjahr noch einmal abgesackt. 63,53 Prozent der Mitgliedsbetriebe des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) beurteilen ihr Geschäft als gut. Im Frühjahr 2023 sahen das noch 67,91 Prozent der Betriebe so. Ein Minus von über 4 Prozentpunkten. Zu diesem Ergebnis kommt die BGL-Frühjahrsumfrage 2024.
GaLaBau
Die Frühjahrs-Stimmung im Garten- und Landschaftsbau von 2021 bis 2024. Die Beurteilung der Geschäftslage war schon lange nicht mehr so schlecht. Grafik: BGL

Mit 732 Unternehmen nahmen 17 Prozent der BGL-Mitgliedsbetriebe (2023: 589 Betriebe) an der diesjährigen Frühjahrsumfrage des Berufsverbandes teil. Sie gibt seit 2005 turnusmäßig Einblick in die Stimmungslage, Auftrags- und Erlössituation der 4.277 Fachbetriebe in den zwölf Landesverbänden des Garten- und Landschaftsbaus in Deutschland. Sie erwirtschaften zurzeit 63 Prozent des gesamten Marktumsatzes der Branche.

Betriebe 19 Monate im Voraus ausgebucht

32,51 Prozent der BGL-Mitgliedsunternehmen beurteilen ihre Geschäftslage in diesem Frühjahr nur noch als "befriedigend" (2023: 29,20 %), 3,96 Prozent sogar als "schlecht" (2022: 2,89 %). Dabei zeigt sich die Auftragslage im Vergleich zum Vorjahr stabil: Sowohl im Neubau und als auch in der Pflege geben die Betriebe an, 19 Wochen vollbeschäftigt ausgebucht zu sein (2023: Neubau 21 Wochen; Pflege 18 Wochen). Damit zeigt sich die Auftragslage in der Pflege besser als im Frühjahr vor der Corona-Pandemie (2019: Pflege 14 Wochen).

Die hohen Kostensteigerungen der Mitgliedsunternehmen spiegeln sich in der Beurteilung der Ertrags- und Gewinnsituation wider. Für 46,2 Prozent der Unternehmer entsprechen die aktuellen Erträge zwar den Erwartungen (2023: 50 %). Für eine Mehrheit von 53,8 Prozent jedoch nicht: 46,6 Prozent halten die Erträge für "verbesserungsfähig" (2023: 43 %), 7,2 Prozent für "unbefriedigend" (2023: 6,8 %). Im Frühjahr 2021, ein Jahr vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, gab es dazu lediglich 30 Prozent kritische Bewertungen.

91,95 Prozent der Auftraggeber zahlen pünktlich

Dabei ist das Zahlungsverhalten der Auftraggeber sehr erfreulich. 91,15 Prozent der Betriebe geben an, dass die vereinbarten Zahlungsziele pünktlich eingehalten werden. Lediglich 8,85 Prozent zahlen unpünktlich. Damit ist die Zahlungsmoral deutlich besser als vor der Corona-Pandemie als im Jahr 2019 nur 84,62 Prozent pünktlich zahlten.

Bei der Frage nach den Zukunftsaussichten ist die Stimmung im Vergleich zum Vorjahr in der kurzfristigen Sicht stabil. Für die Branche im aktuellen Jahr vergeben 92,1 Prozent die Schulnoten 1 bis 3, mit Tendenz zur 3, statt zur 2 (2023: 90,5 %, Tendenz zur 2). Für den eigenen Betrieb werden 92,4 Prozent mit der Note 1 bis 3 vergeben, dabei jedoch eher mit der Schulnote 3 als im Vorjahr (2023: 92 Prozent).

Auf lange Sicht wieder Optimismus

Beim Blick in die langfristige Zukunft ("die nächsten fünf Jahre") von Branche und eigenem Betrieb zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr wieder Optimismus. 83 Prozent bewerten die Aussichten der Branche mit den Schulnoten 1 bis 3 (2023: 80,3 %). Für den eigenen Betrieb vergeben die BGL-Mitgliedsbetriebe zu 89,5 Prozent die Noten 1 bis 3, mit stärkerer Tendenz zur 1 und 2 (2023: 88,95 %).

Nach Auffassung des BGL "schwächt eine schwierige gesamtwirtschaftliche Situation die Ertragskraft der Betriebe weiter". Angesichts des weiterhin eingetrübten Konsumklimas und der schwachen Baukonjunktur bewertet er die Ergebnisse der aktuellen Frühjahrsumfrage 2024 jedoch insgesamt positiv. Allerdings schmälerten die hohen Kostensteigerungen weiterhin die Ertragskraft der Betriebe.

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BGL-Präsident Thomas Banzhaf nennt die Kostenbelastung im GaLaBau "besorgniserregend". Die Umfrageergebnisse findet er jedoch "insgesamt positiv". Foto: Martin Rottenkolber, BGL

"Kostenbelastung im GaLaBau besorgniserregend"

"Die Kostenbelastung im GaLaBau ist besorgniserregend", sagte BGL-Präsident Thomas Banzhaf. "Wenn FDP-Chef Lindner dafür plädiert, kleine und mittlere Betriebe von Kosten zu entlasten, dann passt die drohende und völlig unnötige Mautpflicht für Werkverkehre des GaLaBau erst recht nicht ins Bild." Der Berufsverband kämpfe auf allen politischen Ebenen dafür, dass sich im FDP-geführten Verkehrsministerium die Vernunft durchsetze und der GaLaBau in die vorhandenen Ausnahmeregeln eingeschlossen werde.

Banzhaf forderte zugleich, dass "auf allen politischen Ebenen die Maßnahmen zur Anpassung unserer Städte an die Klimakrise als oberste Priorität und langfristig fortgesetzt werden." Konkret bedeute das: Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz der Bundesregierung müsse "gerade jetzt dringend weiter vorangetrieben und umgesetzt werden".

cm/BGL

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