Baugeräte für Landschaftsgärtner: Abgasarm bei kompakten Maßen
von: Dr. Andrea BrillFür GaLaBau-Betriebe sind die passenden Geräte und Maschinen das A und O für die zufriedenstellende Abwicklung der Arbeiten. Die Anschaffung der Geräte ist aber auch immer wieder eine wichtige Entscheidungsfrage, denn es handelt sich ja nicht gerade um niedrige Summen, wenn man einen neuen Stampfer oder Trennschleifer kauft. Daher ist eine der momentanen Tendenzen die Nachfrage nach Geräten mit langer Lebensdauer.
Die Geräte sollen möglichst lange halten, damit sich die Investition auch gelohnt hat, und sie sollten einfach bedienbar sein. Das Gewicht spielt daher auch eine immer größere Rolle. Mit leichteren Maschinen und Geräten lässt es sich besser arbeiten und Ermüdungserscheinungen beim Anwender werden dadurch niedrig gehalten. Wirtschaftliches Arbeiten ist ein weiteres Kriterium, das bei der Entwicklung eine immer größere Rolle spielt. Die Geräte sollen effizient arbeiten, das heißt Zeit und Geld sparen. Aber auch die Umweltschonung und Kraftstoffreduzierung sind wichtige Fragen, die bereits länger die Geräteentwicklung mitbestimmen und alternative Antriebsformen wie Akku- oder Hybridantrieb mehr und mehr etablieren.
Der Markt für Akku-Geräte hat sich nach Einschätzung des Hersteller Stihls in den vergangenen Jahren rasant entwickelt. Noch vor zehn Jahren waren hauptsächlich Nickel-Cadmium-Akkus im Einsatz, die gravierende Nachteile wie hohe Selbstentladung und kurze Lebensdauer mit sich brachten. Stihl kam daher erst 2009 mit einem Akku-betriebenen Gerät auf den Markt, der Heckenschere Stihl HSA 85. Mit der Entwicklung der Lithium-Ionen-Akkutechnologie wurden Akku-betriebene Geräte immer attraktiver auch für den professionellen Einsatz. Die Selbstentladung stellte kein Problem mehr dar. So steigt mittlerweile der Verkauf von Akkugeräten in Deutschland kontinuierlich, auch bei professionellen Anwendern. Auch die Bandbreite an Geräten wird immer größer. Stihl beispielsweise bietet mittlerweile Akku-Geräte für viele Bereiche im Garten- und Landschaftsbau an: vom Rasenmähen und Rasenkantentrimmen über Heckenschneiden bis hin zum Laubentfernen, Wegereinigen und Brennholzsägen. Und die Akku-Technologie hat noch Potenzial. Vor drei Jahren hat Stihl eine Konzeptstudie zur Akku-Hochleistungssäge mit einer Aufnahmeleistung von bis zu 10 kW vorgestellt. Wenn die Säge auch noch nicht in Serie geht, so könnte sie ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum umweltfreundlicheren Gartenbau sein.
Umweltschutz und Nachhaltigkeit
Umweltschutz ist einer der großen Trends, der sich bereits seit Jahren abzeichnet, aber nicht nur wegen der Abgasnormen, die die Hersteller dazu verpflichten, die Motoren entsprechend auszurüsten. Viele der neuen Geräte und Maschinen werden natürlich bei der Neuentwicklung bereits standardmäßig auf die Richtlinien hin ausgerichtet und gebaut.
NL-Stellenmarkt
Ganz nah am Umweltschutz steht das Thema Nachhaltigkeit. Hier macht sich der Wacker Neuson Konzern mit Hauptsitz in München momentan besonders stark. Denn Nachhaltigkeit steht ganz oben auf der Agenda. Dabei geht es aber nicht nur um energetische Konzepte und Ressourcenschonung, sondern auch im umfassenden Sinne um Themen wie Compliance, Unternehmensphilosophie, Lieferantenauswahl und -management. Die Einkäufer von Wacker Neuson prüfen beispielsweise genau, wie ihre Lieferanten arbeiten, dass Kinderarbeit ausgeschlossen oder umweltfreundlich produziert wird. Auch die Produktion steht im Fokus der Nachhaltigkeitsstrategie. Hier wird ein eigenes Energie- und Umweltmanagementsystem implementiert, mit dessen Hilfe, der Energie- und Materialverbrauch gesenkt werden soll, der Maschineneinsatz und auch die Arbeitsabläufe optimiert werden. Mit einem eigenen Kennzahlensystem werden objektive und messbare Parameter geschaffen, um die Entwicklung in den einzelnen Bereichen genau analysieren zu können. Auch die Produkte, also die Maschinen und Geräte, stehen im Fokus der Nachhaltigkeitsstrategie. Neben dem im letzten Jahr eingeführten Eco-Siegel, mit dem besonders umweltfreundliche und wirtschaftliche Geräte ausgezeichnet werden, geht die Richtung in neue Antriebsformen, allen voran der Hybrid- und Elektroantrieb, wie es neue Maschinen zeigen. Dazu zählen der eHoftrac von Weidemann und der Wacker Neuson Minibagger 803 dual power, der neben dem Dieselantrieb bei Bedarf über ein externes Elektrohydraulikaggregat angetrieben und damit auch im Gebäudeinneren eingesetzt werden kann. Zur Förderung der Nachhaltigkeit spielt auch die Sicherheit eine große Rolle. Auf die Sicherheit der Fahrer setzt Wacker Neuson in der Entwicklungsarbeit seit jeher höchste Priorität. Ein Beispiel dafür ist die Oberwagenkippung Vertical Digging System für Kompaktbagger, die sich besonders im Garten- und Landschaftsbau beim Arbeiten auf schiefem Gelände bewährt, da sie auf Knopfdruck Höhenunterschiede ausgleicht.
Abgasreduzierung
Umweltschutz und Luftreinheit ist auch weiterhin zentral bei den neuen Geräten im GaLaBau. Zum einen spielt hier die Reduzierung der Abgase eine große Rolle, zum anderen neue Technologien, die den Kraftstoffverbrauch reduzieren. Auch die auf der GaLaBau in Nürnberg präsentierten neuen Geräte gehen auf diesen Trend ein. Niedrige Emissionswerte zeigen unter den Neuentwicklungen beispielsweise die Viertaktmotoren der neuen Stampfer von Atlas Copco (LT 5005 und 5006), der Vibrationsstampfer SRV 590 von Weber MT und der einzige Benzinstampfer mit Zweitaktmotor, WM-80-Motor, der eigens von Wacker Neuson entwickelt wurde; er unterschreitet die Emissionsgrenzwerte dank eines Katalysators sogar um etwa 50 Prozent.
Der Walzenzug BW 177 BVC von Bomag schafft es über eine Ecomodefunktion, die Drehzahlen entsprechend der aktuellen Arbeitsintensität anzugleichen; dadurch kann der Kraftstoffverbrauch um bis zu 30 Prozent gesenkt werden. Ein Null an Schadstoffen erlaubt die innovative, abgasfreie Akku-Technologie des Trennschleifers von Stihl TSA 230; mit einer Akkuladung von AP 180 kann er bis zu 48 Tonziegel schneiden und mit der 230 mm Trennschleifscheibe schafft er die präzise Trennung von Bauwerkstoffen mit Dichten bis zu 70 mm.
Einfach im Gebrauch
Bei fast allen Neuentwicklungen im Bereich der Geräte für den Garten- und Landschaftsbau spielt die leichte und bequeme Bedienbarkeit eine große Rolle. Ein dauerhafter oder längerfristiger Einsatz eines Stampfers oder einer Vibrationsplatte darf nicht ermüdend sein. Es ist nicht nur der Komfort, sondern auch die ermüdungsfreie Bedienung, die das Arbeiten mit den neuen Geräten erleichtern soll. Erreicht wird die bessere Bedienbarkeit durch Gewichtsreduktion, kluges Design oder ergonomische Bauweise. So fallen beispielsweise bei den neuen Stampfern von Atlas Copco LT 5005 und 6005 eine schlankere Bauweise auf, die durch das neue Design ermöglicht wird. Zusätzlich wurde bei der Entwicklung dieser Stampfer auf ein niedrigeres Gewicht geachtet.
Einfache und sichere Handhabung ermöglicht darüber hinaus der neue Führungsbügel, dessen Rollen vorne am Gerät sitzen und so einen einzelnen Hebepunkt schaffen. Ergonomie und Bedienkomfort standen auch bei der Überarbeitung der Stampfer der BS-Reihe von Wacker Neuson im Fokus: der ergonomische Gasgriff sorgt für eine bessere Maschinenkontrolle und die neue Konstruktion des Handgriffs erlaubt ein bequemes Bedienen des Stampfers. Niedrige Hand-Arm-Vibrationen sorgen darüber hinaus für ein angenehmeres Arbeiten sowohl bei den Stampfern von Wacker Neuson als auch beim Bodenverdichter CR 7 von Weber MT. Eine leichtere Bedienbarkeit eines Geräts kommt natürlich auch durch ein niedriges Gewicht zustande. Dies fällt insbesondere beim Vibrationsstampfer SRV 590 von Weber MT auf, der nur 62 kg auf die Waage bringt, aber auch beim im August 2013 im Markt eingeführten Stampfer BT 60 von Bomag mit nur 58 kg. Aber auch bei einem ganz anderen Gerät, nämlich dem Akku-Trennschleifer von Stihl wurde auf ein geringes Gewicht von 5,6 kg geachtet.
Effizienz und Wirtschaftlichkeit
Zeit ist Geld, das gilt auch für den Garten- und Landschaftsbau. Um dieses Ziel zu erreichen, sind die Betriebe auf leistungsfähige und effizient arbeitende Maschinen und Geräte angewiesen. Je mehr Arbeitszeit gespart werden kann, desto wirtschaftlicher kann ein Betrieb arbeiten. Gerade bei kleineren Firmen kann das richtige Gerät ein wichtiger Faktor für den Erfolg sein.
Die Neuheiten zeigen, dass sich die Hersteller mitunter auf raffinierte Technologien eingelassen haben. Die reversierbare Platte Stoneguard von Bomag profitiert beispielsweise von einem Spezialkunststoffteil, mit dem die Platte unterbaut ist. Dieses Kunststoffteil umschließt die Maschinen seitlich um einige Zentimeter, so dass die Platte direkt an Randsteine oder Fassaden heranfahren kann. Das macht es obsolet, zusätzliche Geräte einsetzen zu müssen. Zeitersparnis ist hier ein wichtiger Vorteil. Auch rüttelt die Platte schwierige Pflastersorten ein, ohne Kantenabbrüche und Abplatzungen zu verursachen. Die Pflasterplatte Stoneguard reagiert auch auf einen anderen Trend: Großformate bei den Steinen. Viele Bauherren präferieren derzeit eine weitläufige Optik mit klaren Linien. Die Verarbeitung der großen Steine ist aber schwierig und stellt Pflasterbauer oft vor große Herausforderungen. Die Stoneguard Plasterplatte ist auf die Verarbeitung dieser großformatigen Steine hin ausgerichtet.
Wirtschaftliches Arbeiten im Wegebau stand bei der Entwicklung eines weiteren Geräts von Bomag im Vordergrund: bei dem Kleinfertiger BF 223 C; die kompakten Maße und das geringe Gewicht von nur 5 t machen es möglich, dass der Kleinfertiger für Einbauarbeiten in einem Spektrum von einem halben bis zu 4 m geeignet ist. Die effiziente Verdichtung auch unter schwierigen Bedingungen und in sensiblen Bereichen war ein Kriterium für den Bau des Walzenzugs BW 177 BVC von Bomag. Diesen Spagat schafft die Maschine dank Kreiserreger und der gerichteten Amplitude Variocontrol. Ein Doppelpumpenantrieb erlaubt zudem das Arbeiten an Steigungen von 56 Prozent. Auch hier spart der GaLaBau-Unternehmer Zeit und Geld, da er keine weiteren speziellen Maschinen braucht.
Ein weiterer Faktor für Wirtschaftlichkeit ist Wartung, Pflege und Versorgung der Geräte. So kann ein größerer Tank bereits eine gewisse Zeitersparnis mit sich bringen. Der größere Öltank der neuen BS-2i-Stampfer von Wacker Neuson ermöglicht beispielsweise eine Betriebszeit bis 100 Stunden pro Füllung, das heißt, hier ist weniger nachtanken nötig und damit Unterbrechen der Arbeit, was wiederum eine Effizienzsteigerung mit sich bringt; der Tank wird durch überarbeitetes Design robuster.
Langlebige Geräte
Wirtschaftliches Denken führt bei den Unternehmern auch dazu, dass sie großen Wert auf Maschinen und Geräte legen, die für einen dauerhaften Einsatz taugen und nicht nach kurzer Zeit bereits gewartet oder repariert werden müssen. Eine möglichst lange Lebensdauer eines Geräts erreicht man durch verschiedene Schutzvorrichtungen, die das Eindringen von Schmutz möglichst verhindern, oder durch Filtersysteme, die die sensiblen Komponenten ebenfalls schützen. Die Stampfer der BS-Serie von Wacker Neuson profitieren so zum Beispiel von einem ausgeklügelten Filtersystem, das den Motor nahezu gänzlich von Staub frei hält. Das laut Hersteller wartungsarme Vier-Phasen-Luftfiltrationssystem bietet mehr Kapazität und hat nun einen verbesserten Zyklon-Vorfilter, der grobe Partikel abfängt. Ein vierphasiger Zusatzfilter verhindert zudem beim Filterwechsel das Eindringen von Staub. Ein mehrstufiges Luftfiltersystem sorgt auch beim Vibrationsstampfer SRV 590 von Weber MT für Langlebigkeit. Der integrierte Zyklonvorabschneider schützt den Motor vor Schmutzeinwirkungen. Langlebigkeit verspricht die Rundumverkleidung des Motors zum Schutz vor Schmutz beim Bodenverdichter CR 7 von Weber MT; zum zusätzlichen Schutz sind Gaszug und Leitungen der hydraulischen Umschaltung in die Führungsstange verlegt. Für eine längere Betriebsdauer sorgt bei den Wacker Neuson-Stampfern der BS-Reihe die automatische Ölmangelabschaltung, die vor Beschädigungen des Motors schützt. Ein Betriebsstundenzähler erleichtert das Bestimmen von Wartungsintervallen beim Atlas Copco LT 5005 und 5006.
Fazit
Die Tendenzen bei den GaLaBau-Geräten, die sich in diesem Jahr abzeichnen, sind neben der Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit vor allem Wirtschaftlichkeit und gute Bedienung der Geräte. Zur Umweltschonung zeichnen sich bei der Entwicklung mehr und mehr alternative Antriebsformen wie Hybrid-, Elektro- oder Akkuantrieb ab. Kraftstoffsparen wird vor allem durch Drehzahlregulierung entsprechend der jeweiligen benötigten Leistung erreicht.
Weitere eindeutige Tendenzen gehen hin zu kleinen Geräten und kompakten Maßen. Und durch ausgetüfteltes Design werden die Geräte auch ergonomischen Ansprüchen gerecht. Kleinere Maße bei den Geräten erleichtern das Arbeiten, schonen die Körperkraft des Nutzers und schützen vor zu schneller Ermüdung.