Chelsea Flower Show setzt ganz auf naturnahe, wilde Gärten
Es waren die wilden Gärten, die es der Jury und dem Publikum auf der diesjährigen Chelsea Flower Show angetan hatten. Nur wenige geometrisch-modern angelegte Flächen schafften es auf die ersten Plätze. Die Auszeichnung "Best Show Garden" ging an einen Garten, der die Natur täuschend echt nachahmte. In dem von Dan Pearson gestalteten "Laurent Perrier Chatsworth Garden" dominierten riesige Felsbrocken. In den Spalten wuchsen Schwarze Johannisbeeren und Farne. Auf einer Wildblumen-Wiese standen Rote Waldnelken, Sumpf-Wolfsmilch und Hohes Perlgras. Dazwischen schlängelte sich ein kleiner Bachlauf.
Pearson lehnte sich mit seinem Entwurf an den Steingarten und den Forellenbach des Chatsworth Garden in der Grafschaft Derbyshire an. Was so leicht aussah, war in Wirklichkeit sehr schwer: Für die Chelsea Flower Show rückte das Baumschul- und GaLaBau-Unternehmen Crocus mit Teleskopladern an, um die tonnenschweren Steine an ihren Platz zu heben.
Inzwischen sind sie mitsamt der Schau-Bepflanzung alle in Chatsworth gelandet, wo sie den großen Steingarten erweitern. Stilisierte Natur prägte auch den "Best Artisan Garden". Für "The Sculptor's Picnic Garden by Walker's Nurseries" entwarf Graham Bondle eine Waldrand-Szene mit Kiefern, Nadelgehölzen und Gräsern. Wie Hirschgeweihe standen dazwischen unbelaubte Eichenzweige. Der "Perfumer's Garden in Grasse by L'Occitane", für den James Basson eine Goldmedaille bekam, zeigte Duftpflanzen nicht geordnet, wie in den berühmten Lavendelfeldern der französischen Seealpen, sondern wild durcheinander, Steinplatten und Beeteinfassungen überwuchernd. Im ebenfalls Goldmedaillen-geschmückten "Brewin Dolphin Garden" von Darren Hawkes Landscapes wurden Elemente moderner Architektur mit geradezu überbordender urwüchsiger Natur konfrontiert. Auch hier gibt es ein Gewässer. Es floss jedoch unterirdisch, zeigte sich nur gelegentlich dem Betrachter. cm
NL-Stellenmarkt
- Themen Newsletter Chelsea Flowershow bestellen