Hessen: Frankfurt am Main setzt auf mehr Stadtgrün
100 Dachbegrünungen, 100 Hofbegrünungen und 100 innovative Projekte wie Sonnensegel, Pergolen oder Trinkbrunnen will der Magistrat der Stadt Frankfurt am Main von sofort an fördern. Die Stadtregierung hat dazu ein Klimaförderprogramm in Höhe von 10 Mio. Euro für die nächsten fünf Jahre aufgelegt. Sein Ziel: Versiegelte öffentliche Plätze sollen begrünt sowie klimafreundliche Maßnahmen im Gebäudebestand vorangebracht werden.
In das Programm werden jährlich 2Mio. Euro aus dem städtischen Haushalt fließen. Außerdem sollen Mittel von Privaten, Stiftungen sowie aus Landes-, Bundes- oder EU-Programmen eingeworben werden. Bei Neu- und Umbauten sollen Bauherren intensiv über die Auswirkungen ihres Gebäudes auf das Mikroklima und über Fördermöglichkeiten beraten werden. Auch bei eigenen Neubauten und im öffentlichen Wohnungsbau will die Stadt der Klimavorsorge einen hohen Stellenwert beimessen.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Klima- und Energiekonzepte (INKEK), Lohfelden, hat das Umweltamt einen neuen Klimaplanatlas für Frankfurt am Main erstellen lassen. Seine Karten werden in den nächsten Jahren als Grundlage dienen, wo zur Vorbereitung auf den Klimawandel mehr Grün notwendig ist und wo man bei Neubaugebieten sehr behutsam sein muss.
"Beim Innenstadtkonzept hat sich bereits gezeigt, dass in diesen Gebieten kaum noch Neubauten möglich sind", sagte Frankfurts Umweltdezernentin Rosemarie Heilig. "Statt um Nachverdichtung wird es hier in den nächsten Jahren um Entsiegelung und Begrünung gehen." Besonders heikel sei die Situation vor dem Hauptbahnhof. "Wenn wir den Vorplatz in den nächsten Jahren neu gestalten, muss er viel grüner und schattiger werden als heute", forderte Heilig.
Sie forderte eigene kleinklimatische Gutachten für alle ins Auge gefassten neuen Wohngebiete. "Oft wird man die Klimafolgen durch die Anordnung von Gebäuden und Grünflächen, durch Beachtung wichtiger Windbahnen und durch ein gutes Regenwasserkonzept abmildern können." cm
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