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Westafrika: Forscher finden hunderte Millionen Bäume in der Wüste
Überraschendes Forschungsergebnis: Mehr als 1,8 Milliarden Bäume und Büsche haben Wissenschaftler in den Trockengebieten Westafrikas entdeckt. Ein Team um Dr. Martin Brandt von der Universität Kopenhagen und Dr. Compton J. Tucker vom Science and Exploration Directorate der NASA hatte dafür über 11.000 Satellitenbilder mit einer Auflösung von einem 0,5 Meter ausgewertet. Das untersuchte Gebiet, zu dem auch die Sahara und die Sahel-Zone gehören, erstreckt sich über 130 Millionen Hektar.
Zum Einsatz kam die Methode Deep Learning, bei der Künstliche Intelligenz von den Forschern trainiert worden war. Der Algorithmus konnte schließlich Bäume ab drei Quadratmetern Kronenfläche identifizieren. Am Rande der Wüste fanden sich wie erwartet mehr Bäume, weil es dort mehr regnet. Völlig unerwartet stehen jedoch auch in den trockensten Gebieten im Schnitt noch 0,7 Bäume pro Hektar. Das ist deutlich mehr als bisher angenommen wurde.
Gefunden wurden dort hunderte Millionen einzeln stehender Bäume. Sie waren bisher weder bekannt noch registriert gewesen. Ihre Bedeutung für Flora und Fauna, den Wasserhaushalt und den Schutz vor Erosion in trockenen Ökosystemen wird jedoch als enorm bewertet. Sie sollen jetzt genau erforscht werden. Die neuen Daten sollen zudem eine Grundlage liefern, um Bodendegradation, Armut und Klimawandel in den Trockengebieten der Erde zu entschärfen. cm