Umweltbundesamt für Gründächer und Versickerungsflächen
Die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA) Maria Krautzberger hat gefordert, die Folgen des Klimawandels bereits bei der Stadtplanung stärker zu berücksichtigen. Das bedeute, "Städte so zu gestalten, dass Wasser ohne Schäden abfließen kann - sei es über begrünte Dächer oder öffentliche Plätze, die kurzfristig geflutet werden können".
Krautzberger reagierte damit auf Analysen des Deutschen Wetterdienstes, die für die Zukunft mit einer Zunahme starkregenauslösender Wetterlagen rechnen. Die im Frühsommer dieses Jahres erlebten Starkregenereignisse mit hoher Zerstörungswucht im Süden und Westen Deutschlands können danach ein Vorgeschmack auf die Sommer in einer zukünftigen wärmeren Welt sein. Zugleich könnten sie künftig an jedem Ort in Deutschland eintreten.
Eine wassersensible Stadtentwicklung könne bewusst Zwischenspeicher für plötzlich auftretende Wassermassen einplanen oder durch entsiegelte Freiflächen die Versickerung von Regenwasser fördern, sagte Krautzberger.
Eine solche "Schwammstadt" beuge Sturzfluten oder Überschwemmungen vor. Ein Beispiel dafür sei die Hamburger Gründachstrategie: Gründächer verzögerten den Abfluss von Regenwasser und würden dazu beitragen, den Stadtklimaeffekt zu verringern. Einen ähnlichen Effekt könne das geplante städtische Flussbad am Berliner Stadtschloss haben.
All diese Maßnahmen, so die UBA-Präsidentin, verminderten nicht nur klimabedingte Risiken. Sie hätten auch viele weitere positive Effekte für Gesellschaft und Umwelt. Dazu zählten ein gesünderes Stadtklima, mehr Artenvielfalt und eine insgesamt höhere Lebensqualität.