Editorial

Dreh- und Angelpunkt sind die Analogregionen

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Fast unbemerkt hat der Klimawandel eine weitere Baumart getroffen: "Trotz feuchtem Sommer 2023 sind in vielen Regionen Deutschlands Carpinus betulus stark geschwächt, Blätter vertrocknet, zum Teil mit übermäßigem Fruchtbehang versehen gewesen oder sogar völlig abgestorben", schreibt Prof. Dr. Jürgen Bouillon. Der Übermittler der schlechten Nachricht will aber auch gute Nachrichten verbreiten. Er sieht nämlich eine breite Palette an zukunftsfähigen Klimabäumen, die teilweise noch gar nicht beachtet werden. Diese Arten, will er zu ihrer Verwendbarkeit im städtischen Raum diskutieren. Dreh- und Angelpunkt sind dabei die Gehölze sogenannter Analogregionen im Süden Europas, wo schon heute ein Klima wie in Nordwestdeutschland in 75 Jahren herrscht. (Seiten 2 bis 5)

"Baumschutz lohnt und bewährt sich, und das insbesondere dann, wenn er bereits in der Planungsphase eines Projektes eingebracht und während der Realisierung konsequent umgesetzt wird", davon sind die Sachverständigen Oliver Gaiser, Antje Lichtenauer und Dr. Markus Streckenbach überzeugt. Je früher sich Planer damit beschäftigten, desto weniger schwere Beeinträchtigungen durch Eingriffe in den Wurzelraum alter Bäume werde es geben. Das beste: Der eingesetzte Aufwand kann bei einem erhaltenen Baum als kostenneutral oder sogar ertragreich angesehen werden, da sein ökologischer Wert mit zunehmendem Alter ansteigt. (Seiten 16 bis 20)

Bei den Osnabrücker Baumpflegetagen erläuterte Joachim Päper, Fachbereichsleiter für Projekte im Leitungsbau der Stromnetz Hamburg, einen klassischen Zielkonflikt in Deutschlands Städten und Gemeinden: Beim Ausbau der Strominfrastruktur kommen sich Leitungen und Baumwurzeln immer wieder ins Gehege. Wie sich das in der Stadt von Goethe und Schiller inzwischen auswirkt, erläuterte Oberbürgermeister im Stadtrat. Es gelinge nicht mehr, den städtischen Baumbestand konstant zu halten. Wegen des Weimarer Leitungsbestandes gelinge es immer weniger, verloren gegangene Baumstandorte wieder zu besetzen. Bäume ließen sich nur noch in städtischen Randgebieten pflanzen. (Seite 30)

Ihr Christian Münter

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