Editorial

Zufluchtsorte, die unter Hitze leiden

In Zeiten starker Hitzebelastung fungieren die waldartigen Gehölzpartien in Parkanlagen und Gärten als Kalt- und Frischluftreservoire und bilden wichtige Zufluchtsorte im Stadtgebiet", schreiben Tom Schubert und Prof. Dr. Andreas Roloff von der Technischen Universität Dresden: "Tragischerweise sind es eben jene Zufluchtsorte, die selbst am stärksten unter den vergangenen Hitze- und Dürreperioden leiden." Die zwei Forstbotaniker empfehlen, Störflächen, die durch das Absterben von Altbäumen entstanden sind, für eine zielgerichtete Steuerung des natürlichen Verjüngungsgeschehens zu nutzen. Damit die Bestände Resilienz aufbauen können, müsse dabei vor allem auf Baumartenvielfalt, genetische Vielfalt und Strukturvielfalt geachtet werden. (Seiten 2 bis 8)

Mehr Maßnahmen zugunsten gestresster Bäume fordern auch die Forscher des GrüneLunge-Projekts um Forstwissenschaftler Dr. Somidh Saha vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). In einer Erklärung zum Dürresommer empfehlen sie der Politik, mehr für die Überwachung der Bodenfeuchte, der Vielfalt, den Erhalt alter Bäume und die Pflanzung von Baumarten mit hoher Trockenheitstoleranz zu tun. Wir haben das englischsprachige Papier übersetzt und für Sie zusammengefasst. Die Frage der Verwendung heimischer oder nicht-heimischer Bäume bewerten die Karlsruher ambivalent: Während heimische Eichen eine größere Artenvielfalt aufwiesen, seien nicht-heimische Eichen viel gesünder. (Seite 22)

Das zweite Mal in einem Corona-Jahr ist es gelungen, den Preis "European City of the Trees" zu verleihen. Nachdem Österreichs Bundeshauptstadt Wien im 2021 ausgezeichnet wurde, ging der Preis in diesem Jahr nach Meran, die zweitgrößte Stadt Südtirols. Geehrt wurde das international herausragende Engagement der Stadt, auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse das urbane Ökosystem der Stadt und vor allem ihrer Bäume an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. Besonders beeindruckt war die Jury von der intensiven Kommunikation zwischen Stadtverwaltung und Bürgern. Gesponsert wurde der Award erneut vom Patzer Verlag Berlin-Hannover. In Zeiten ständiger Veränderungen ist das ein Element guter Kontinuität. (Seite 27)

Ihr Christian Münter

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