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Baustoffrecycler kritisieren öffentliche Hand
Die Nachfrage nach Recyclingbaustoffen ist unverändert geringer als das Angebot. Das zeigt eine Stichprobe in Bayern. Nach einer aktuellen Umfrage des dortigen Branchenverbands Baustoff Recycling bei seinen Mitgliedsbetrieben klagen 43 Prozent der Unternehmen, ihr Angebot an Recycling-Beton sei höher als die Nachfrage, bei Recycling-Asphalt sind es 58 Prozent und bei Recycling-Mix sogar 77 Prozent.
Trotz gleichwertiger bauphysikalischer Eignung der RC-Baustoffe zu Primärmaterialien sei die Nachfrage der öffentlichen Hand noch vollkommen unzureichend, kritisierte Verbandspräsident Matthias Moosleitner. 91 Prozent der Recyclingbetriebe gaben an, dass ihre Kunden vorwiegend private und gewerbliche Bauherren seien. "Mit der Vorbildfunktion der öffentlichen Hand hat der Gesetzgeber etwas ganz anderes bezwecken wollen", sagte Moosleitner. "Unsere Erfahrungen in der täglichen Praxis der Unternehmen ist es, dass gerade bei öffentlichen Ausschreibungen qualitätsgesicherte Recyclingmaterialien nach wie vor regelmäßig ausgeschlossen werden." Produktneutralität, Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit im öffentlichen Bau werde politisch allerorts propagiert, doch eine Umsetzung in die Praxis erfolge nicht.
Das hat nach Auffassung der Branche Auswirkungen auf die Deponiesituation. Schon jetzt fehlten in Bayern Verfüll- und Deponiekapazitäten. Das spiegele sich auch in den Marktpreisen wider: die Kosten für die Verfüllung in Gruben, Brüchen und Tagebauen als auch für die Deponierung seien in den letzten zwölf Monaten weiter gestiegen. Und auch die Transportentfernungen stiegen an.
cm/Baustoff Recycling Bayern