Neue Ideen für Hochbeete

von:
Hochbeete Gartengestaltung
Ein gepflanzter "Bachlauf" in pflegeleichter Höhe von 50–60 cm kann mit schmalen Gabionen, Natur- oder Betonsteinen gebaut werden. Abbildungen: Margret Schneevoigt

Das klassische Kasten-Hochbeet aus Holz ist inzwischen allerorten zu sehen. Meist steht es frei im Garten oder Nutzgarten, ohne Bezug zur Umgebung und dient dem rückengerechten Nutzpflanzenanbau. In der Gartengestaltung gibt es jedoch viel mehr Möglichkeiten, das Rückengerechte mit dem Schönen zu verbinden. So können zum Beispiel übereinander gestaffelte Hoch- oder Treppenbeete einen Hang stützen. An der Gartengrenze können sie Abgrenzung und Beet zugleich sein. Rechts und links einer Sitzbank kann das Hochbeet die Pflanzen näher an den Betrachter heranrücken. Oder eine hohe Grenzmauer wird mit einem davor gestellten Hochbeet abgestuft.

Ob sich ein Hochbeet für eine geplante Bepflanzung eignet, hängt wie auch bei Bodenbeeten, von den Lichtverhältnissen ab. Die Bodenverhältnisse vor Ort interessieren dagegen nicht, denn das Hochbeet kann mit unterschiedlichen Erdmischungen beziehungsweise Fertigsubstraten gefüllt werden. So ist auch eine Bepflanzung möglich, die auf den anstehenden Böden nicht oder nur mit großem Aufwand zu realisieren wäre.

Hochbeete als Pflanzenstandorte

Die allermeisten Zwerggehölze und Stauden brauchen nur maximal 40 cm Substrat. Deshalb können höhere Hochbeete unten mit einer Dränageschicht gefüllt werden. Diese sollte aus mineralischem Schüttgut bestehen, das nicht verrottet und zusammensackt (z. B. Lababims, Schotter, Splitt, Kies). Ein darauf gelegtes Dränagevlies trennt die Dränage vom obenauf geschütteten Substrat, für das sich fertige oder selbst hergestellte Mischungen aus lehmigem Sand, zertifiziertem Kompost und den zur Bepflanzung passenden Zuschlagstoffen (Kalk, Bentonit, Lava ...) eignen.

Im Folgenden sollen einige Beispiele gezeigt werden, die sich von den üblichen Hochbeetkästen mit Nutzpflanzen unterscheiden. Sie dienen der Anregung für eigene Kreationen, die sich jedoch immer an ergonomischen Vorgaben des Kunden (Körpergröße, Armlänge u. a.) und dessen Pflanzenvorlieben, unter Berücksichtigung der Lichtverhältnisse, orientieren sollte.

Die noch immer verbreitete Ansicht, dass Hochbeete wie Hügelbeete gefüllt werden, ist absolut unsinnig und nicht rückengerecht. Diese kompostartige Füllung sackt in Windeseile zusammen und der Hochbeet-Gärtner ist dauernd am Auffüllen, wobei die gute Erde unten im Kasten entsteht.

NL-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Projektmanager (m/w/d) für Moorbodenschutz , Osterholz-Scharmbeck  ansehen
Gärtnermeister*in bzw. Fachagrarwirt*in / ..., Köln  ansehen
Landschaftsplaner (m/w/d), Elmshorn  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen
Hochbeete Gartengestaltung

Freistehendes halbhohes Hochbeet aus Stein

Ein schmalesHochbeet in Wellenform eignet sich freistehend gebaut gut als Wegbegleiter oder vor einer Hecke. Hier können ausgewählte Stauden in angenehmer Höhe von 50 bis 60 cm im Sitzen gepflegt werden. So rückenauch niedrige Stauden und Frühjahrsblüher näher an den Betrachter. Eine Beetbreite maximale von etwa 120 cm (einschließlich Randbreite) sollte eingehalten werden. Angelehnt an eine höhere Mauer wirkt die Hochbeet-Welle ebenso dynamisch und gliedert eine hohe Wand oder Mauer in Höhe und Breite. Hier darf das Beet nur maximal 70 cm breit sein, damit man es von vorne gut pflegen kann.

Die Wahl des Baumaterials und der Bepflanzung entscheidet, welche Assoziationen beim Betrachter hervorgerufen werden. Gabionen mit Kieselfüllung und Gräser lassen an einen kleinen Bachlauf denken. Helle Steine und überhängende Zwerggehölze an einen mediterranen Hang. Die Wellenform kann zusätzlich unterstrichen werden, wenn man die Bepflanzung rhythmisch in der Höhe abstuft. Mit immergrünen Horstgräsern wie Blau-Schwingel (Festuca glauca), Blaugrünes Schillergras (Koeleria glauca) und goldgelbe Segge (Carex elata `Aurea`) sieht das Beet auch im Winter schön aus. Ins Beet gesteckten Gartenkugeln oder einer Beleuchtung können die Wirkung verstärken und auch am Abend zum "Highlight" werden lassen. Grenzt eine Rasenfläche an das Beet, sollten die Schwünge großzügig verlaufen und von einer Mähkante begrenzt werden.

Der Bepflanzungsvorschlag (siehe Tabelle) für den Halbschatten besteht aus blau blühenden Stauden, die man mit Horstgräsern mischen kann. Die passende Beetfüllung sollte aus einer Dränageschicht von 10-20 cm Höhe, einem aufgelegten Vlies und einem zur Bepflanzung passenden Substrat bestehen. Eine Mulchdecke aus Splitt oder Kies schützt vor dem Austrocknen.

Das Substrat für das Beet sollte aus einer humusreichen Mischung von wenig lehmigem Sand, reifem Kompost und etwas Laubkompost bestehen. Man kann aber auch normale, unkrautfreie Gartenerde mit Laubkompost mischen. Wenn man die Pflanzung mit feinem hellgrauem Rundkies mulcht oder größere Kiesel in Gruppen und um die Gräser herum dazulegt, wird die Bachlaufwirkung zusätzlich unterstrichen.

Hochbeete Gartengestaltung
Übereinander gestaffelte Mauern am Hang sind pflegeleichte Hochbeete, wenn die Beete gut erreichbar und leicht zu pflegen sind. Eine begehbare Mulchschicht vor der nächsten Mauer (hier Kalkschotter) dient dabei als Weg. Fotos: Brigitte Kleinod

Würzige Sommerküche

Preiswerter als eine gemauerte Sommerküche ist eine Konstruktion aus Holz, die zwischen zwei Hochbeete montiert wird. Letztere geben der Arbeitsplatte mit Spüle und Grill die nötige Stabilität und rahmen die Küche mit den passenden Würzkräutern ein. Für die Spüle eignen sich fertige Becken aus Metall, Beton oder Keramik. Ein Wasserhahn ist Pflicht, für den Ablauf kann man auch einen Eimer unterstellen oder eine Rigolenentwässerung einplanen. Für die Arbeitsplatten kann auf Kunststeinplatten aus dem Küchenbau zurückgegriffen werden.

Hochbeete Gartengestaltung
Eine frei stehende Sommerküche in ergonomischer Höhe von 85 bis 100 cm bekommt durch die beiden Hochbeete statischen und optischen Halt. Kräuter zum Würzen eignen sich hier als Bepflanzung besonders gut.
Hochbeete Gartengestaltung
Der Hersteller baut ergonomisch gestaltete Hochbeete mit Fußfreiraum aus Douglasienholz. Die Konstruktion ist sehr durchdacht, stabil, leicht aufzubauen und in unterschiedlichen Formen und Größen erhältlich.
Hochbeete Gartengestaltung
Kombination aus Kletterhilfen und einer Insektennistwand mit niedrigen Hochbeeten aus Schwellen. Die Rankgitter sollten stets auf die Klettertechnik der Pflanzen abgestimmt sein.
Hochbeete Gartengestaltung
Schmale Hochbeete sind hier mit Sitzkästen kombiniert, so dass man die Pflanzen im Sitzen oder Stehen pflegen kann. Die niedrigen Kästen mit Deckel dienen dabei als Stauraum für Gartengeräte und ähnliches.

Die Hochbeete können aus Brettern oder Schwellen gebaut werden. Innen werden sie mit einer Teichfolie ausgekleidet, die man am besten über den Hochbeetrand schlägt und unter einem Abdeckbrett befestigt.

Eine Dränage aus mineralischem Schüttgut (z. B. Lavabims) wird zuerst bis rund 40 cm unter den oberen Rand aufgefüllt, dann ein Vlies aufgelegt. Als Substrat für mediterrane Kräuter eignet sich eine Lavabims-Mischung mit etwa 30 Prozent Kompost. Aber auch lehmige Sand-Kompostmischungen sind völlig ausreichend. Beide sollten mit etwas Kalkschotter (0/16) angereichert werden. Als attraktive Mulchdecke eignet sich das hellgraue Material ebenfalls. Ist es für mediterrane Halbgehölze nicht sonnig genug, sehen auch Küchenkräuter in den Hochbeeten hübsch aus. Sie benötigen eine fettere Sand-Kompostmischung im Verhältnis 1:1 mit etwas Bentonit.

Hochbeete an der Gartengrenze

Aus Holzschwellen gebaut, lassen sie sich die schmalen Hochbeete gut mit Sichtschutzwänden und Kletterhilfen kombinieren. So wirkt die Wand nicht so wuchtig und die Beete an der Grenze sind rückengerecht zu pflegen. Zur Pflege von Küchenkräutern, Salat und Gemüse im Stehen wählt man eine Höhe von 90 bis 100 cm. Für Tomaten, Bohnen und Erdbeeren ist eine Höhevon 50 bis 60 cm angenehm, denn die Pflege beziehungsweise Ernte ist nicht sehr intensiv und kann auch im Sitzen ausgeführt werden.

Sollen hier Obststräucher, Spalierobst und Klettergehölze wachsen, wählt man ebenfalls eine niedrige Beethöhe und verzichtet auf die Dränageschicht Die Gehölze müssen im gewachsenen Boden wurzeln können, damit sie nicht erfrieren. Ein Kaninchendraht am Hochbeetboden schützt die Wurzeln vor Wühlmäusen. Eine Mischung aus Gartenboden und reifem Laubkompost bzw. Rindenhumus wird von den meisten Beerensträuchern und Kletterpflanzen bevorzugt. Für Liebhaber sauren Bodens wie Heidel- und Preiselbeere und ihre Verwandten sollte man den Beetkasten mit Spezialsubstraten füllen.

Eine Unterpflanzung mit Bodendecker- oder Wald-Erdbeeren unterdrückt Unkraut und bietet weitere Früchte.Aber auch zierende oder Obsttragende Kletterpflanzen sind in niedrigen Hochbeeten besser geschütztals in Bodenbeeten vor der Kletterhilfe. Sie werden hier nicht von Kindern und Hunden überlaufen und das gezielte Düngen, Wässern und Mulchen ist hier einfacher.

 Brigitte Kleinod
Autorin

Dipl.-Biologin, Gartenplanerin, Gartenbuchautorin

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Redaktions-Newsletter

Aktuelle GaLaBau Nachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen