Sicherheits-Fachtagung für Prüfer und Planer in München

Giftigkeit von Pflanzen an Spielplätzen realistisch einschätzen

"Unbeschwerte Spielerlebnisse sind für die kindliche Entwicklung unverzichtbar. Kinder vertrauen und Eltern müssen darauf Vertrauen können, dass Spielplätze sicher konstruiert, entsprechend gewartet und gepflegt werden", brachte Dipl.-Ing. Peter Schraml, Geschäftsführer von Maßstab Mensch, seine Motivation auf den Punkt. Mit seiner Expertise als ehemalige Aufsichtsperson der Kommunalen Unfallversicherung Bayern, Spielplatzprüfer und Mitglied verschiedener Normenausschüssen rief er die erste Fachtagung zur Sicherheit auf Kinderspielplätzen ins Leben. Sie fand am 16. und 17. Oktober in München statt.

Zahlreiche Experten beleuchten die Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven. Klaus-Peter Brüning, Sonderschulkonrektor, Regierung von Schwaben, ging der Frage nach, welche Auswirkungen die veränderten Lebenswelten der Kinder auf deren Motorik und Entwicklung haben. Die kindliche Entwicklung beruht in hohem Maße auf frühen Erfahrungen, für die das Spielen von großer Bedeutung ist. In einer urban geprägten Welt, werden Spielplätze für die kindlichen Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen immer wichtiger. Wie bedeutend Naturerfahrungsräume sind, zeigte Dr. Hans-Joachim Schemel auf. Sein Büro für Umweltforschung und Stadtentwicklung ermittelte, dass naturnahe, kaum gestaltete Lebensräume für Tiere und Pflanzen, für das Spielen besonders geeignet sind. Je unebener, vielfältiger und unüberschaubarer das Gelände ist, desto mehr fördert es die Aufmerksamkeit und damit die Risikokompetenz der Kinder und desto höher ist der Spielwert.

Die Beiträge zu "Abenteuerspielplätzen" sowie "Spielwert und Spielrisiko", widmeten sich dem Spagat zwischen dem Sicherheitsanspruch einschlägiger Normen und einem gewissen Risiko, als wesentlichem Bestandteil des Abenteuers. Unter dem Titel "Grün. Schön. Giftig!?!" rief die Biologin Dr. Elke Frenzel von der Kommunalen Unfallversicherung Bayern zu einer realistischen Einschätzung der Giftigkeit von Pflanzen auf und warnte vor Gefahren, die davon ausgehen. Im Rahmen der Neuerungen der Norm für Spielplatzgeräte, DIN EN 1176, stellte Friedrich Blume die aktuellen rechtlichen Aspekte der Kindersicherheit sowie die Anforderungen an die Spielplatzprüfer nach DIN 79161 vor.

In einem Grußwort betonte Stefan Handl, zweiter Bürgermeister der Gemeinde Karlsfeld, die gute Zusammenarbeit mit Maßstab Mensch im Hinblick auf die Jahreshauptinspektion der gemeindeeigenen Spielplätze: "Eine zuverlässige Sicherheitsprüfung ist für uns besonders wichtig, um unserer Verantwortung gerecht zu werden." Dies griff Tilo Eichinger, Vorstand des Bundesverbands der Spielplatzgeräte- und Freizeitanlagen-Hersteller auf, indem er die Bedeutung fachlich kompetenter und qualitativ hochwertiger Prüfung durch entsprechend ausgebildete Experten unterstrich.

An mehreren älteren Ausstellungsstücken wurde aufgezeigt, wie kleine Änderungen Spielplatzgeräte wieder Norm konform gestalten. Ebenso konnten die Teilnehmer anhand dieser Geräte eine von Maßstab Mensch federführend neu entwickelte Software zur Prüfung von Spielplätzen testen. Eine Ausstellung der Kooperationspartner rundete die Veranstaltung ab.

Ziel von Maßstab Mensch ist es, gemeinsam mit allen mit der Planung, dem Bau, der Einrichtung, Inspektion und der Wartung Beschäftigten die Sicherheit von Spielplätzen zu schaffen und zu erhalten, zum Wohle der Kinder und ihrem spielerischen Erleben, der Eltern und Aufsichtspersonen. Die Fachtagung zur Sicherheit auf Kinderspielplätzen soll von nun an alle zwei Jahre stattfinden.

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