Wie moderne technische Möglichkeiten und neue Kundengenerationen die Kommunikation verändern

Von der Planskizze in die virtuelle Welt

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Wer sind unsere Kunden von morgen und was erwarten sie von uns? Mit der technischen Entwicklung der letzten Jahre und Jahrzehnte sind uns neue faszinierende Möglichkeiten in die Hand gegeben worden. Aber nicht nur uns, auch unseren zukünftigen Auftraggebern. Die komplette Durchdringung des Alltags mit vernetzten mobilen Geräten sowie moderner Videotechnologie in Freizeit und Beruf führt zu einer Verschmelzung von analog-realer und virtuell-digitaler Welt. Die sich daraus ergebene Erwartungshaltung an Geschwindigkeit, Variabilität, Informationsfülle und besonders eine realitätsnahe Visualisierung schafft neue Herausforderungen für Kundengewinnung und Kundenbindung.
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Beispielhafte Visualisierung eine Planung mit GRÜNSTUDIO 3D . Abbildung: Hans-Gerhard Voß

Das Lesen von komplex beschriebenen Angeboten gehört nicht mehr zwingend zur Erlebniswelt unserer zukünftigen Kunden. Die Präsentation und der Verkauf unserer Leistungen muss sich der veränderten Kundenkommunikation anpassen und mit ihr wachsen. Daraus ergibt sich für uns die Notwendigkeit uns auch beim Verkauf von Gärten auf digitale Augenhöhe mit unseren Kunden zu begeben.

Was bedeutet digitale Augenhöhe?

Der Wunsch nach interaktiven digitalen Erlebnissen – auch beim Kauf – wird ständig weiter forciert durch zum Beispiel immer bessere und realistischere Videospiele und Videos. Häufig ist schon heute nicht mehr zu unterscheiden, was Realität und was Vision ist. Die Erfolge sozialer Medien zeigen, dass unsere zukünftigen Auftraggeber hervorragend auf visuelle Inhalte reagieren. Bei einer durchschnittlichen Aufmerksamkeitsspanne von etwa acht Sekunden ist das für uns der einzig gangbare Weg diese Technologien zukünftig zu nutzen, um unsere Leistungen zu präsentieren und zu verkaufen.

Visuell prägnante und gemeinsam nutzbare Inhalte sind der ideale Weg, um mit unseren zukünftigen Kunden in Kontakt zu treten, den Nutzen zu kommunizieren und zu beraten. Moderne Spiele und visualisierte Angebote in allen Konsumtionsbereichen führen auch in unserer Branche zu höheren visuellen Ansprüchen unserer Kunden. Durch bereits im Privatbereich genutzte moderne Technologien, wie beispielsweise 3D-Brillen, 3D-Drucker werden sich die Ansprüche weiter erhöhen.

Virtuelle Begehungen werden der Standard sein. Man kann davon ausgehen, dass in naher Zukunft auch Oberflächen, Haptik und emotionale Wahrnehmungen simulierbar werden. Bedingt durch die digitale Informationsflut sind die menschlichen Ressourcen begrenzt, auch mit unseren Angeboten umzugehen und um diese zu verarbeiten. Die menschliche Aufmerksamkeitsspanne wird kürzer, die Kommunikation wird unverbindlicher, Entscheidungen werden schwerer getroffen – es könnte ja immer noch etwas Besseres geben.

Wenn wir den natürlichen Umgang und die Affinität unserer zukünftigen Auftraggeber, der "Digital Natives", aber als Herausforderung und Chance annehmen, ergeben sich viele Möglichkeiten auch die junge Generation nachhaltig als Kunden zu binden.

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Punktwolke aus einer Drohne als Grundlage für den Entwurf des Vorgartens mit Treppenanlage. Abbildung: Firma Drone Measuring/Firma Grabert
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Verschiedene Zaunelemente in der gleichen Gartensituation helfen dem Kunden Entscheidungen zu treffen. Abbildung: Hans Gageler
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Verschiedene Zaunelemente in der gleichen Gartensituation helfen dem Kunden Entscheidungen zu treffen. Abbildung: Hans Gageler
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Hochwertige 3D-Modelle für Möbel von Dedon, Roda, emu und anderen Anbietern. Abbildung: Hans-Gerhard Voß
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Hochwertige 3D-Modelle für Möbel von Dedon, Roda, emu und anderen Anbietern. Abbildung: Hans-Gerhard Voß

Bei genauerer Betrachtung der technologischen Veränderungen in den vergangenen und kommenden Jahren ist diese Veränderung in der Art der Kommunikation und der Kommunikationswege für unsere Branche von ganz wesentlicher Bedeutung, da ein großer Anteil der Erträge im Privatkundengeschäft generiert wird. Aber nicht nur die Art der Beratung, der Präsentation und der Visualisierung verändert sich rasant, denn Building Information Modeling (BIM) hat als Arbeitsmethode für eine vernetzte Planung, den Bau sowie für die Bewirtschaftung von Bauwerken mithilfe von Software bereits im öffentlichen Bereich Einzug gehalten. Mit der Einführung von BIM werden alle relevanten Bauwerksdaten digital modelliert, geplant, kombiniert und erfasst. Auch wenn BIM vorerst bei größeren Objekten zum Einsatz kommt, wird die Methodik dieser Arbeits- und Denkweise in allen unseren Unternehmen, also auch im Garten- und Landschaftsbau, unvermeidbar werden.

Die ständige Weiterentwicklung technischer Geräte und die verbesserte Datenverfügbarkeit erleichtert nicht nur den Prozess der Planung und des Bauens, sie ist auch Grundlage für eine moderne Art der Kundengewinnung durch Visualisierung. Die Grundlage einer visualisierten Kundenberatung beginnt nach wie vor bei einer umfangreichen Daten- und Bestandsaufnahme. Diese Daten bilden die Grundlage für den Entwurf sowie die Analyse und Bewertung des individuellen Nutzens für den potenziellen Auftraggeber. Für unsere Kunden gewinnt auch die Betrachtung, des Einflusses einer Baumaßnahme auf die Umwelt und im Umgebungskontext an Bedeutung und muss Berücksichtigung finden. Die Ideenfindung und die Planung finden nicht mehr auf einem weißen Blatt Papier statt, sondern es erfolgt bereits in dieser Phase eine Verschmelzung von Realität und Planungs-/Gestaltungsidee unter Berücksichtigung aller umweltrelevanten Aspekte.

Moderne Messtechnik bietet bereits heute ungeahnte Möglichkeiten. Fotogrammmetrie, Laserscanner und LIDAR-Technologie liefern in annähernd fotorealistischer Darstellung die Grundlage, Entwürfe in realistischer Umgebung zu entwerfen, zu planen, zu kalkulieren und natürlich Ideen und Visionen für den Laien erlebbar zu machen. Sie liefern zusätzlich neue Möglichkeiten der Arbeitsorganisation, für das Controlling, die Bauabrechnung und andere Unternehmensbereiche. Moderne Aufmaß-Techniken werden zusätzlich ergänzt durch immer bessere Geodaten der Bundesländer. Hier lohnt es sich, durchaus mal im Internet zu stöbern. Viele Informationen – von 3D-Modellen bis zu Punktwolken sind bereits flächendeckend verfügbar.

Unsere Auftraggeber werden zukünftig durch ihr digitales Umfeld und die allgemein verfügbaren grafischen und technischen Informationen sowie kostenfreien Visualisierungswerkzeugen der Hersteller und unserer Lieferanten eine perfekte Visualisierung und Variabilität ganz selbstverständlich erwarten. Gleichzeitig werden sie durch die Fülle an Informationsmöglichkeiten im Internet eventuell auch in ihren Entscheidungen unzuverlässiger. Getreu dem Motto: "Vielleicht gibt es ja doch noch was Besseres, was ich bei der Informationsfülle übersehen habe."

Daraus ergibt sich die Notwendigkeit nicht nur die Visualisierung als notwendiges Mittel der Kundengewinnung zu sehen, sondern gleichzeitig diese Technik nahtlos in die eigene Wertschöpfungskette einzubinden. Auf der anderen Seite muss der für das Unternehmen entstehende Aufwand für ein grafisches beziehungsweise kalkulatorisches Ergebnis in ein gesundes ökonomisches Verhältnis gebracht werden. Klassische Ansätze der Visualisierung aus dem architektonischen Bereich mit aufwendig erstellten 3D-Konstruktionen oder Ähnliches liefern zwar perfekte Präsentationsergebnisse, die Relation zwischen Aufwand und Ergebnis wird bei dieser Methodik aber nur schwer in Einklang zu bringen sein.

Nicht jede Präsentation führt zu einem Auftrag und der entstehende Aufwand wird über die AGK mitzuerwirtschaften sein. Es ist also notwendig andere Ansätze zu denken – nicht die Visualisierung eines fertigen Projektes, sondern die schnelle Visualisierung einer Gestaltungsidee, eines Entwurfes mit vertretbarem Aufwand zu erstellen.

Da wir unseren Kunden zusätzlich immer häufiger mitnehmen müssen auf dem gestalterischen Weg zu ihrem Garten, werden Technologien in die Prozesskette zu integrieren sein, die perfekte Ergebnisse liefern bei einem vertretbaren Aufwand. Ziel muss es sein, bereits vor komplexer Detailplanung – also schon im Beratungsprozess – die Ideen und Möglichkeiten erlebbar zu machen, zu visualisieren. Wir alle, auch unsere Kunden, entwickeln eine größere Wertschätzung für Dinge, zu denen wir selbst etwas zu beigetragen haben. Und je höher der eigene Einsatz war, desto höher ist am Ende auch die Wertschätzung. Menschen lieben das Gefühl, etwas bewirkt, Herausforderungen problemlos gemeistert zu haben. Die Erfahrung zeigt, dass so entstandene Produkte auch noch besser bewertet werden, denn Niemand fühlt sich gerne inkompetent. Wenn Kunden selbst bei der Entstehung des Produktes mitwirken und in das Produkt investieren, fühlen sie sich damit verbunden.

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Treppenanlage mit Stützmauer (Planung und Visualisierung, Firma Greenintend). Abbildung: Greenintend
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Schwimmteich (Planung und Visualisierung, Firma Ingo Sperling). Abbildung: Ingo Sperling
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Beispiel für die Visualisierung von Beleuchtungselementen hilft die geplante die Atmosphäre zu verdeutlichen. Abbildung: Hans Gageler

Mit dem Baukasten zur perfekten Visualisierung

Genauso, wie ein Garten aus verschiedenen Elementen (Bauteilen) zusammengestellt wird, kann auch seine vorherige Visualisierung aus verschiedensten Bibliotheken zusammengesetzt werden. Ich nehme einen Zaun und wähle aus einer Vielzahl an Varianten und Farben einfach das Gewünschte aus. Noch schnell gezeigt, wo ein Tor oder eine Einfahrt hingehört – schon ist dieses Bauteil fertig. Anschließend blättern Sie gemeinsam mit Ihrem Kunden durch die am Markt verfügbaren Modelle und Farben, während das visuelle Erlebnis mitläuft. Das "Kopfkino" des Kunden wird angeregt und ihm wird quasi die Emotion und das Ergebnis vor Augen geführt. Wenn Kunden das Gefühl haben, dass ein Produkt ihnen bereits "gehört" oder sie sich vorstellen, wie es wäre, es zu besitzen, messen sie dem Produkt mehr Wert bei und sind eher bereit dafür zu zahlen.

Für Planende ist der Visualisierungsprozess der erste Schritt zum Erfolg. Plangrundlagen von öffentlichen Auftraggebern, selbst geflogene Drohnenaufnahmen oder Aufmaße vor Ort dienen als solide Basis für unsere Visualisierungen. Der einfache und schnelle Import dieser Grundlagen ist wichtig für die schnelle Erstellung einer beeindruckenden 3D-Visualisierung der geplanten Anlage. Neben dem Import von 3D-Geländedaten als Plangrundlage, können auch die 3D-Modelle der Gebäude über verschiedene Schnittstellen eingefügt werden. Besonders effektiv ist auch die Übernahme einer CAD-Zeichnung, um gegebenenfalls vorhandene Geometrien zu nutzen. Mit wenigen Klicks können so befestigte Flächen, Beet- und Rasenflächen eine Darstellung mit realistischen Texturen generiert werden. Bauelemente wie Mauern, Treppenstufen oder Zäune und Ausstattungsgegenstände wie Möbel vervollständigen das Bild.

Alle Einbauten und Treppenanlagen werden mit intuitiven Werkzeugen zur Geländebearbeitung zum Beispiel für einen Senkgärten mit nur wenigen parametrischen Einstellungen eingebaut. Dabei ist das Planen in der 3D-Umgebung ein Garant dafür, dass die Ideen auch problemlos umsetzbar sind. Teure Planungsfehler, die in der 2D-Umgebung, aufgrund von zum Beispiel ungenauen Höhendaten zuweilen entstehen können, gehören der Vergangenheit an.

Spezielle Funktionen ermöglichen auch das mühelose Planen von Schwimmteichen und Poolanlagen.

Die Beleuchtung spielt eine entscheidende Rolle, um eine besondere Atmosphäre zu schaffen. Diese kann direkt mit den Modellen (Artikel) der Hersteller eingefügt werden und es entsteht ein äußerst realistisches Bild der Gartenatmosphäre.

Ein wichtiges Visualisierungsinstrument liegt im Bereich der Pflanzen, bei denen fertige Bibliotheken von Solitärpflanzen, Pflanzflächen und Baumreihen genutzt werden. Die gewählten Pflanzen werden in verschiedenen Jahreszeiten und Entwicklungsstadien dargestellt, was auch eine Visualisierung des Wachstums ermöglicht und dem Kunden so einen Blick in die Zukunft nach zehn oder mehr Jahren ermöglicht.

Animierte Personen, Tiere und Fahrzeuge runden das Bild ab und vermitteln dem Betrachter ein maßstäbliches Verständnis der Umgebung. Nach der Erstellung der Visualisierung bieten sich verschiedene Möglichkeiten zur Präsentation. Von einfachen Screenshots in verschiedenen Auflösungen bis hin zu 360°-Aufnahmen oder kompletten Filmsequenzen, die dem Kunden über Plattformen wie YouTube bereitgestellt werden können. Ein besonderes Erlebnis liefert der oder die Planende bei der Nutzung von VR-Brillen.

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Visualisierung einer Pflanzung neu und nach 15 Jahren. Abbildung: Hans Gageler
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Visualisierung einer Pflanzung neu und nach 15 Jahren. Abbildung: Hans Gageler
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Meta Quest 3 Brille im Einsatz mit Kunden. Foto: Hans-Gerhard Voß

Auch ein 2D-Plan mit Legende oder eine Materialliste für die Mengenermittlung lassen sich mühelos für erste Schritte der Zeitplanung, der Kostenschätzung und Arbeitsorganisation generieren.

Nachdem die Akquise durch eine herausragende Visualisierung erfolgreich abgeschlossen wurde, beginnt der entscheidende unternehmerische Schritt. Mit der Datenweiterführung an ein CAD-System bildet die Visualisierung die Basis in der Wertschöpfungskette des Unternehmens. Die nahtlose Integration ermöglicht ein effizientes Fortsetzen der weiteren Arbeitsschritte im Unternehmen.

Das Abstecken der geplanten Bereiche wird dank moderner Technik zum Kinderspiel. Von der ersten Datenerhebung bis zur detaillierten Planung und dem Abstecken des Gartens oder der Freianlage bietet eine durchgängige Bearbeitungsmöglichkeit die optimale Arbeitsweise vom Entwurf bis zur Abrechnung und Dokumentation.

Eine professionelle Visualisierung wird idealerweise in mit einem Gaming-Kernel basierten 3D-Programm dargestellt, dass sich, ähnlich wie SIMS 2 unter anderem, durch die sehr intuitive Bedienung auszeichnet. Dadurch kann der Workflow beim 3D-Entwerfen optimiert und die Bearbeitungszeit erheblich verringert werden. Auf Grund der Schnelligkeit, Einfachheit und Produktbezogenheit durch die integrierten Lieferantendaten lohnt es sich, auch schon bei kleineren Projekten 3D-Visualisierungen einzusetzen. Selbstverständlich bieten Branchen-CAD-Systeme auch Möglichkeiten für die Visualisierung von Entwürfen und Planungen an. Diese Arbeitsweise findet sich häufiger, wenn direkt im CAD-System entworfen und geplant wurde und es dort bereits konstruktive 3D-Elemente und Strukturen (BIM) gibt. Auch wenn in CAD-Systemen von Hause aus teilweise schon Visualisierungswerkzeuge eingebunden sind, hat sich gezeigt, dass nur spezialisierte Zusatzprogramme, wie zum Beispiel Twinmotion den Prozess der Visualisierung und Präsentation wirklich praktisch umsetzbar machen. Twinmotion ist ein Echtzeit-Visualisierungswerkzeug, mit dem man aus CAD-Daten hochwertige Bilder, Panoramen, Standard- oder 360°-VR-Videos und interaktive Präsentationen erstellen kann. Dabei wird das CAD-Modell an Twinmotion gesendet und der Visualisierungsprozess kann direkt fortgesetzt werden. Anpassungen und Änderungen in der CAD-Planung werden schnell und problemlos mit Twinmotion synchronisiert. Das Ergebnis sind perfekt visualisierte CAD-Pläne mit realistischen Material-, Beleuchtungs- und Wettereffekten.

Zusätzlich gilt es zu beachten, dass reine CAD-Systeme ohne branchenspezifische Funktionen, wie eine LV-Anbindung zur Kostenschätzung und Abrechnung, oder auch 3D-Bibliotheken der Hersteller mit Artikeldaten, den entstehenden zeitlichen und finanziellen Aufwand für die Kundenberatung und Planung stark in Höhe treiben können.

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Beispiel für eine 2D-Planansicht mit Pflanzen in der Legende, Mengengerüst sowie eingebettete 3D Ansichtsfenster. Abbildung: Hans-Gerhard Voß
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Absteckung der Planung mit dem System "MEASUREnow". Foto: Dataflor AG
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Visualisierung mit GREENXPERT/BIMXPERT und Twinmotion. Abbildung: Jens Wittlage

Von der Visualisierung zur Kalkulation und wirtschaftlichen Abwicklung

Im Zuge der digitalen Entwicklung von Grafik und Design werden schrittweise alle Stufen der Wertschöpfungskette im Unternehmen in einer durchgängigen Daten- und Informationsstruktur zusammengeführt. Die digitalen Informationen aus der Präsentation enthalten bereits neben grafischen Informationen Mengen und Massen sowie detaillierte Informationen zu den präsentierten Bauteilen bis hin zu Herstellerangaben inklusive technischer Detailinformationen.

Wenn diese digitale Information in einem weiteren Schritt mit der gesamten Softwarearchitektur "vernetzt" wird, entsteht zusätzlicher Nutzen für das Unternehmen in Form von Kalkulations-, Arbeitsplanungs-, Finanz- und Liquiditätsdaten. Das trägt zusätzlich zur Kostenoptimierung und Fehlerreduzierung bei. Es kann weder doppelt noch falsch bestellt werden außerdem können Bestellungen für mehrere Baustellen koordiniert werden. Durch die Verbindung mit zusätzlichen Informationen anderer Wertschöpfungsabschnitte, anderer Baustellen oder der Planung und Kalkulation (z. B. Zeit oder technische Informationen) entsteht eine optimale Wertschöpfungskette.

Was wird wann wo gebraucht, was ist schon vorhanden, wo liegt es und kann ich es zwischenlagern, welche Alternativen habe ich, etc.? Informationen, die die Wirtschaftlichkeit einer Baumaßnahme wesentlich beeinflussen können. Dazu kommt, dass gerade im Landschaftsbau, wo jede Baustelle ein Unikat ist, die Vorleistungen sehr indifferent und die rechtlichen Rahmenbedingungen (Bodenschutz, Entsorgung usw.) immer komplizierter werden, so dass in kürzester Zeit der Aufwand ohne Digitalisierung der Prozesse unvertretbar hoch werden wird.

Chancen und Notwendigkeiten einer durchgängigen Digitalisierung

Moderne Technologien können jedoch die zukünftigen Herausforderungen unserer Unternehmen nicht allein lösen. Durchgängige Strukturen von der Kundenberatung bis zur Unternehmenssteuerung sind untrennbarer Bestandteil der Strategie. Durch die Verzahnung mit Lieferanten und Herstellern auf grafischer und technischer Ebene, den direkten Zugriff auf Bauelemente bereits in der Kundenberatung erschließen sich zusätzliche Potenziale zur Sicherung und Verbesserung der Wirtschaftlichkeit. Die verschiedenen Beteiligten schauen auf die gleiche Datenbasis – aber mit individuellen Brillen und Filtern. Der Kunde kann sich aus der Ich-Perspektive meine Idee anschauen, das Unternehmen sieht daneben die Grundlagen für die Kalkulation und Kostenschätzung, den Material-, Geräte- und Zeitbedarf, den notwendigen Kapitaleinsatz. Wann kann ich bei der aktuellen Auslastung diesen Auftrag ausführen? Der Einsatz von modernen Informations- und Kommunikationstechniken auf Basis einer umfassend synchronisierten Datenstruktur und die Vernetzung mit dem gesamten Wertschöpfungsprozess – auch über das eigene Unternehmen hinaus wird der Wettbewerbsvorteil der Zukunft sein.

Dipl.-Ing. Hans-Gerhard Voß
Autor

Dipl.-Ing. für Gartenbau bei der DATAflor AG

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