Arbeitgeberpräsident Kramer kritisiert SPD-Kanzlerkandidaten
Kritik am Kanzlerkandidaten der SPD, Martin Schulz, hat der Präsident des Bundes Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA), Ingo Kramer, geübt. Indem Schulz Fehler bei der vom sozialdemokratischen Kanzler Gerhard Schröder eingeführten Agenda 2010 diagnostiziere, rede er die "eigenen Erfolge der SPD" klein. Die Agenda habe "innerhalb weniger Jahre zu einer Halbierung der Arbeitslosigkeit in Deutschland geführt".
"Die wirtschaftliche und soziale Lage schlechtzureden, um die eigenen Wahlchancen zu erhöhen, ist verantwortungslos und spielt letztlich nur den Populisten in die Hände", sagte Kramer. Tatsächlich ginge es Deutschland wirtschaftlich "so gut wie schon lange nicht mehr". Die Agenda 2010 habe Millionen Menschen Arbeit gesichert. Die Daten zeigten, dass davon gerade auch Ältere, Geringverdiener und sozial Schwache profitiert hätten. Dieser Weg sollte auch in den nächsten Jahren weiter gegangen werden.
Schulz will das von Schröder mit den Grünen zwischen 2003 und 2005 umgesetzte Konzept zur Reform des deutschen Sozialsystems und des Arbeitsmarktes korrigieren. So will er etwa die Bezugsdauer des Arbeitslosengelds I für Ältere bis zu 48 Monaten verlängern. Ein Konzept wird gegenwärtig in der SPD beraten. Die Kritik aus der Wirtschaft wies Schulz zurück: Die Wettbewerbsfähigkeit des Landes stehe nicht auf dem Spiel, wenn ein Betroffener ein Jahr länger Arbeitslosengeld erhalte und in dieser Zeit weiterqualifiziert werde. cm