Bayern: Tittmoning schmeißt die Landesgartenschau hin
Tatsächlich war es eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, die für das Ende der LGS-Pläne sorgte. Im Januar hatte sich eine Bürgerinitiative für einen Bürgerentscheid gegründet. Es sollte darüber abgestimmt werden, ob die Frist zur Organisation der Gartenschau zu kurz sei. Tittmonings Stadtrat stellte nun fest, der Bürgerentscheid werde unabhängig von seinem Ausgang alle notwendigen Maßnahmen bis mindestens April verzögern. Damit sei der Planungsablauf gesprengt.
Landschaftsarchitekt Martin Richter-Liebald, Geschäftsführer der Bayerischen Landesgartenschau GmbH (ByLGS), zeigte Verständnis für den Ausstieg Tittmonings aus dem Projekt. Es wäre fahrlässig gewesen, die erheblichen Unsicherheiten und Verzögerungen, die inzwischen zusammengekommen seien, zu ignorieren.
Wann oder ob überhaupt eine bayerische Landesgartenschau im Jahr 2026 stattfinden wird, ist damit völlig offen. Es ist bereits das zweite Mal, dass die Planungen einer Stadt dafür abgesagt wurden. Zunächst hatte Schweinfurt in Unterfranken den Zuschlag für 2026 erhalten, das Vorhaben aber im Oktober 2022 fallen gelassen. Begründung: Inflation, Energiekrise und sinkenden Steuereinnahmen. Nun folgte also die Absage Tittmonings, das erst im Dezember vergangenen Jahres übernommen hatte.
Die Investitionen für die Landesgartenschau hätten mit bis zu acht Millionen Euro aus Mitteln des Freistaats Bayern und aus EU-Mitteln gefördert werden können. Dafür sollten Bachläufe renaturiert, Kinderspielplätze aufgewertet und Grünflächen erweitert werden. Befestigte Flächen standen zur Entsiegelung und naturnahen Gestaltung an. Ein Wettbewerb stand unmittelbar bevor. Dazu wird es nun nicht mehr kommen. cm/ Stadt Tittmoning