Bericht des weltweiten Städteverbunds für Nachhaltigkeit

Urbaner Lebensmittelanbau hilft Stadtklima und erhöht Biodiversität

Städte sind sowohl Haupt-Verursacher als auch Haupt-Betroffene des Klimawandels. Sie müssen sich auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereiten und haben gleichzeitig immer engere finanzielle Spielräume. Urbane Lebensmittelerzeugung bietet Potenziale für beide Herausforderungen. Sie verbessert die lokale Versorgung mit gesunden Lebensmitteln und erhöht die Resilienz (Widerstandsfähigkeit gegen Krisen).

Höhere Resilienz im Krisenfall

Sie leistet außerdem einen Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas, erhöht die Biodiversität, fördert Integration und Gemeinschaftsbildung und gibt Impulse für die lokale Wirtschaft, so der Bericht CITYFOOD: "Linking Cities on Urban Agriculture and Urban Food Systems", der 2013 erschienen ist. Herausgeber sind ICLEI - der weltweite Städteverbund für Nachhaltigkeit und die RUAF-Foundation - Resource Centres on Urban Agriculture and Food Security. Diese Stiftung kümmert sich seit über zehn Jahren darum, das Know-how zu urbaner Landwirtschaft zu verbreiten und entsprechende Projekte zu begleiten.

Die kanadische Stadt Toronto beispielsweise verfolgt seit über 20 Jahren eine Strategie, um die lokale Nahrungsmittelversorgung zu verbessern. "Statt zu fragen, was die Stadt für die Lebensmittelversorgung tut, kann man auch die Frage stellen, welche Vorteile die urbane Landwirtschaft für eine Stadt bringt", meint Lauren Baker vom Toronto Food Policy Council. Die Stadt muss dafür eine Plattform schaffen, auf der alle beteiligten Akteure zusammen kommen können.

Es müssen entsprechende Ressourcen bereitgestellt werden und die Bürger benötigen Unterstützung, selbst aktiv zu werden. Der Aktionsplan der Stadt Toronto beinhaltet Ernährungsbildung in Schulen, die Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel zur Verbesserung des Lebensmittelangebots, die Bereitstellung von öffentlichen Flächen, Einrichtung von lokalen Märkten und Programme zur Zusammenarbeit mit Bürgerinitiativen. Er sieht auch vor, dass das lokale Lebensmittelangebot für Kinder langfristig von 20 auf 50 Prozent angehoben wird.

Bis zu 90 Prozent des Eigenbedarfs

Toronto ist nicht die einzige Stadt mit einem Masterplan für urbane Lebensmittelerzeugung, so Maire Dubbeling von der RUAFF. In den Niederlanden haben sich fünf Städte und in China sogar 100 Verwaltungen konkrete Ziele gesetzt, die städtische Nahrungsversorgung zu verbessern. Das Potenzial zur Selbstversorgung hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. In der Millionenstadt Daressalam beispielsweise könnten 90 Prozent des Gemüsebedarfs und 60 Prozent des Milchbedarfs produziert werden, in Shanghái rechnet man mit einem Selbstversorgungsgrad von 60 Prozent bei Gemüse, 90 Prozent bei Eiern, 50 Prozent bei Geflügel- und Schweinefleisch sowie 90 bis 100 Prozent bei Milch. Die niederländische Großstadt Almere, bei Amsterdam hat sich vorgenommen etwa 20 Prozent des täglichen Lebensmittelbedarfs von etwa 350.000 Einwohnern selbst zu produzieren.

Das ist nicht nur gut für die Wirtschaft sondern auch für das Klima. Durch die lokale Lebensmittelproduktion werden 16 Millionen Kilometer Transporte überflüssig, das entspricht einem Energieverbrauch von 11.000 Haushalten.

Gesa Maschkowski

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