Biogasmischung mit heimischen Wildkräutern und Kulturpflanzen

Bunte Blumen statt Biogas-Maismonotonie: Statt mit Mais, Getreide oder Gras sorgt die mehrjährige Biogasmischung der Rieger-Hofmann GmbH mit 35 Prozent starkwüchsigen heimischen Wildkräutern und 65 Prozent Kulturpflanzen für Vielfalt auf dem Acker.
Rieger-Hofmann Wildkräuter Saatgut
Die Standzeit der Biogasmischung der Rieger-Hofmann GmbH beträgt etwa fünf Jahre. Dadurch haben die Landwirte vier Jahre weder Aufwand noch Kosten durch Bodenbearbeitung und Ansaat. Foto: Rieger-Hofmann GmbH

Es gibt Ansaat-Varianten für das Frühjahr und den Spätsommer. Letztere ist wegen der zunehmenden Herbstniederschläge zwischenzeitig risikoärmer.

Die Ansaat sollte auf einem unkrautfreien und feinkrümeligen Saatbeet erfolgen. Das Saatgut darf nur obenauf gestreut und nicht eingearbeitet werden (Wildblumen = Lichtkeimer)! Anschließend muss angewalzt werden. Die ersten Keimlinge erscheinen bei feuchter Witterung nach zwei bis drei Wochen. Einjährige Unkräuter wie etwa Fuchsschwanz können durch die wuchsstarke Mischung und Pflegeschnitte reguliert werden.

Die Standzeit der Mischung beträgt etwa fünf Jahre. Dadurch haben die Landwirte vier Jahre weder Aufwand noch Kosten durch Bodenbearbeitung und Ansaat. Bei einer Ansaatstärke von 10 kg/ha betragen die Saatgutkosten für 1 ha somit nur einmalig 350 Euro. Durch die lange Standzeit kann vermehrt Humus aufgebaut, das Bodenleben gefördert und der Boden durch den dauerhaften Bewuchs vor Erosion geschützt werden. Durch ausgewogene Mischungsanteile bleibt die Artenvielfalt über die gesamte Standzeit erhalten. Zu Dominanz neigende Arten sind nur in geringen Mengen enthalten, auf züchterisch veränderte Wildarten wird ausdrücklich verzichtet um Auskreuzungen in natürliche Bestände auszuschließen. Die Flächen bieten Rückzugsorte für Wildtiere aber vor allem Insekten einen wertvollen Lebensraum. Die Ernte kann mit praxisüblichen Maschinen wie beispielsweise Ganzpflanzen-Erntevorsatz und Seitentrennmesser des Häckslers erfolgen. Der optimale Zeitpunkt im 1. Standjahr ist – je nach Saatzeitpunkt und Witterung – ab Mitte August, im 2. Standjahr nach dem Ende der Hauptblüte ab Juli. Zu beachten ist dabei, dass die Methanausbeute sinkt, sobald die Verholzung der Pflanzen beginnt.

Die empfohlene Düngung beträgt 60–100 kg Stickstoff/ha und Jahr. In trockenen Jahren und auf weniger guten Böden können die Wildpflanzen durch ihr weit verzweigtes und tiefreichendes Wurzelsystem das tieferliegende Wasser besser nutzen und so im Ertrag mit Mais konkurrieren. Bei guter Wasserversorgung ist außerdem ein zweiter Schnitt möglich. Auf unserer Versuchsfläche (toniger Lehm, 40 Bodenpunkte) lag 2023 der Trockenmasseertrag im zweiten Standjahr beim 1. Schnitt bei 11,9 t/ha, beim 2. Schnitt bei 3,5 t/ha. Das CH4-Potential in der Trockenmasse betrug 243 l/kg TM.

NL-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Bauhelfer (m/w/d) in Vollzeit, Frickenhausen  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

Redaktions-Newsletter

Aktuelle GaLaBau Nachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen