Bundes-Portal für Building-Information-Modeling freigeschaltet
Bundesdigitalminister Volker Wissing und Bundesbauministerin Klara Geywitz haben im Oktober ein Bundes-Portal für Building Information Modeling (BIM) freigeschaltet. Es soll Unternehmen und öffentlicher Hand bei der Digitalisierung ihrer Bauvorhaben helfen. Unter www.bimdeutschland.de unterstützt das Portal kostenfrei bei der Erstellung von Projekt- und Produktdaten, die über offene Datenformate unter den Akteuren ausgetauscht werden können. Ab 2025 soll BIM bundesweit Standard sein.
Das neue Portal macht Informationen, Anwendungen und einheitliche BIM-Daten für alle Anwender zentral verfügbar. Entwickelt wurde es von einem Konsortium, dem unter anderem die Technische Universität München und die Ruhr-Universität Bochum angehören. Angeboten werden unter anderem interaktive, webbasierte Werkzeuge, Datenbibliotheken und herstellerneutrale Bauteileinformationen. Sie sollen Auftraggeber, Auftragnehmer und Bauprodukthersteller bei der Erstellung von Projekt- und Produktdaten unterstützen.
Zur Verfügung gestellt werden auch Klassifikationen, Merkmale, Auftraggeber-Informations-Anforderungen (AIA) und Objektvorlagen. Sie sollen sicherstellen, dass alle relevanten Informationen zu einem Projekt jederzeit zugänglich sind und das Einpflegen von Inhalten in eine individuelle Planungs- und Bausoftware automatisiert und damit erleichtert wird.
In einer ersten Stufe erhalten Nutzer des BIM-Portals standardisierte Vorlagen für die Erstellung ihrer BIM-Modelle. Ab Anfang 2023 wird das Portal Unterstützung für die Erstellung und Veröffentlichung von AIA anbieten. Außerdem werden ab 2023 Prüfwerkzeuge für eine automatisierte Überprüfung der Daten in digitalen Bauwerksmodellen angeboten. Digitalminister Wissing erwartet von dem neuen Portal "einen Anstoß für einen echten Kulturwandel beim Bauen und die konsequente Digitalisierung von Planungs- und Genehmigungsverfahren". Es werde dabei helfen, die Implementierung von Building-Information-Modeling wesentlich zu beschleunigen. Bundesbauministerin Geywitz erwartet von der Methode Hilfe bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums und dem Schutz des Klimas. Auch dem Fachkräftemangel am Bau könne BIM entgegenwirken. Von einem "Meilenstein zur Digitalisierung des Planens, Bauens und Betreibens von Bauwerken" sprach der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB). cm/BMDV/HDB