Diesel-Fahrverbot: NO²-Belastung in Städten bereits gesunken

Die Stickstoffdioxidbelastung (NO2) in Deutschlands Städten ist im vergangenen Jahr stärker gesunken als es offiziellen Vorhersagen erwarten ließen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der vorläufigen Messungen einiger Bundesländer zwischen Januar und Oktober 2018 durch den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK).

Im Vergleich zu den Vorjahresmonaten sank die Belastung um durchschnittlich vier Prozent. In den sogenannten Intensivstädten mit Werten über 50 µg/m³ NO2 im Jahresmittel waren es sogar mehr als sechs Prozent. Am stärksten ging die Stickstoffdioxidbelastung an verkehrsnahen Messstationen in Offenbach, Untere Grenzstraße (-6,7 %), Stuttgart, Arnulf-Klett-Platz (-14,3 %) und Berlin, Mariendorfer Damm (-10,6 %) zurück. Setzte sich dieser Trend 2019 fort, dürften viele Städte die geforderten Grenzwerte früher einhalten als prognostiziert, so der DIHK.

Der Rückgang der Schadstoffbelastung beruht bisher vor allem auf der Wirkung von Umtauschprämien und Software-Updates für vorhandene Diesel-Pkw. Auch die rückläufigen Neuzulassungen von Diesel-Pkw spielten eine Rolle. Die gewährten Prämien haben viele Fahrzeughalter veranlasst, geplante Neuanschaffungen von Fahrzeugen vorzuziehen. Da die meisten der neuen Diesel-Pkw die neueste Abgasnorm Euro-6d-Temp erfüllen, sanken die NOx-Emissionen des Verkehrs und damit auch die Belastung in den Städten.

"Damit Gebiete mit besonders hohen Werten ihre Zielmarken rechtzeitig erreichen, muss allerdings noch mehr passieren", verlangte der DIHK. Die vielen auf den Diesel-Gipfeln beschlossenen Maßnahmen seien bislang kaum zum Tragen gekommen. Erst knapp ein Viertel der Fördermittel des "Sofortprogramms saubere Luft 2020" von insgesamt 1 Mrd. Euro für intelligente Ampelschaltungen, Elektrofahrzeuge oder vernetzte Verkehrsangebote seien bisher beantragt worden. Die Nachrüstung von Bussen laufe gerade erst an. Auch etwa die Hälfte der ausstehenden Software-Updates für die Diesel-Pkw deutscher Hersteller liege noch zur Freigabe beim Kraftfahrtbundesamt. Deshalb sei Eile geboten, erklärte der DIHK. Jeder Monat ohne die geplanten Maßnahmen wirke sich negativ auf den Jahresmittelwert aus. Seit dem ersten Diesel-Gipfel sei schon mehr als ein Jahr vergangen. Nur wenn Nachrüstungen, Elektromobilität und nachhaltige Verkehrskonzepte zeitnah umgesetzt würden, könne 2019 statt des Jahrs der Fahrverbote doch noch ein Jahr der sauberen Luft werden.

cm/DIHK

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