Editorial
Ein Konzept für Mitteleuropa
Er beklagt, dass die durchwurzelbaren Bereiche der Straßenbäume in den letzten 40 Jahren immer stärker eingeschränkt wurden. Angelehnt an die Praxis in Stockholm empfiehlt er, den Wurzelraum unter die benachbarten befestigten Flächen zu erweitern. Mindestens 35 m³ brauchten die Bäume dafür. Niederschlagswasser sollte direkt oder vorgereinigt an die Wurzeln gebracht werden. Österreichs Arbeitskreis Schwammstadt, dem Planer und Verantwortliche aus Kommunen und Ländern angehören, hat dafür bereits Qualitätskriterien festgelegt. In Graz wurde die Eggenberger Allee als erste Straße Österreichs nach dem Schwammstadt-Prinzip umgebaut. (Seiten 4 bis 10).
Wie gut sich Bäume unter guten Bedingungen entwickeln können, belegt das Beispiel der Europäischen Eibe (Taxus baccata). Prof. Dr. Andreas Roloff, TU Dresden, stellt die langlebige Baumart vor. Sie kann ein Höchstalter von über 400 Jahren erreichen, einzelne Exemplare sogar über 1.000 Jahre. Weil sie über so lange Zeiträume Veränderungen und Variabilitäten von Standort, Umfeld und Klima toleriert haben, geht Roloff von einem besonders entwickelten Anpassungspotenzial aus. (Seiten 16 bis 20)
Die Kongresse sind zurück: Im Mai finden nach zwei Jahren Pause die Deutschen Baumpflegetage wieder statt. Alle Bereiche der Veranstaltung, der Große Saal, das Kletterforum und der Messebereich, werden bespielt. Auf dem Programm stehen Vorträge von Dr. Andreas Plietzsch, Dr. Susanne Böll, Prof. Dr. Rolf Kehr und Prof. Dr. Andreas Roloff. Im Juni sind auch die Dresdner StadtBaumtage wieder da. Es geht um Trockenstress, Hitzesommer, klimaangepasste Stadtbäume und alternative Baumarten. Auf einer Exkursion werden amerikanische Baumarten für die Stadt vorgestellt. (Seiten 28 und 29)
Ihr Christian Münter