GaLaBau Ausblicke des VGL Nordrhein-Westfalen

Übergabe von Familienunternehmen mit externer Hilfe meistern

Die GaLaBau Ausblicke des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen (VGL NRW) standen in diesem Jahr im Zeichen von Nachfolgeprozessen bei Familienunternehmen. Damit markierte die traditionelle Vortragsreihe auf der Internationalen Pflanzenmesse (IPM) Essen den Auftakt für das diesjährige Schwerpunktthema des Verbandes, der sich über eine mit 150 Teilnehmern gut gefüllte Kulisse freuen konnte.

Die starken Besucherzahlen unterstreichen die hohe GaLaBau-Relevanz des Themas, das neben einer buchstäblich existenziellen Bedeutung für die Betriebe auch ständige Aktualität besitzt. Laut dem Bonner Institut für Mittelstandsforschung (IfM) treten allein in NRW jährlich bei rund 8000 Familienunternehmen neue Junior-Chefs in die Fußstapfen der alten Geschäftsführung, üblicherweise ihrer Eltern.

Liebe und Leistungsprinzip im Konflikt

Dass das Regelwerk dafür ungleich komplizierter ist als für Übergaben an Mitarbeiter oder Verkäufe an Dritte, thematisierte Unternehmensberater Prof. Dr. Peter May in seinem Vortrag. Der Grund: In der Familie herrschen andere Gesetze als im Unternehmen - hier das Gesetz der Liebe, dort das Gesetz der Leistung. Dieser Umstand berge die Gefahr, dass Familienunternehmen leicht an Neid und Missgunst zugrunde gehen könnten.

Deshalb gelte es, den Prozess der Nachfolge als strategischen Prozess zu begreifen. Wichtig sei daher eine ehrliche Bestandsaufnahme und die Identifizierung von Interessenkonflikten, ehe klare Ziele für die Zukunft gesteckt werden.

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Familie als "größte Ressource und größtes Risiko"

Prof. Dr. Heiko Kleve vom Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der Universität Witten/Herdecke bezeichnete die Familie als "größte Ressource und als größtes Risiko" für das Gelingen einer Betriebsübergabe. Familienunternehmen müssten sich permanent durch Widersprüche navigieren. Wichtig sei es, dass Gespräche darüber, wer den Betrieb wann übernimmt und wie führt, nicht auf eine "Entweder-oder"-Lösung hinausliefen, sondern zu einem "Sowohl-als-auch"-Modell führten.

Die Unternehmerin Lencke Wischhusen schließlich nahm in ihrem Vortrag die ältere Generation in die Pflicht: Die jetzigen Inhaber stünden in der Verantwortung, den Prozess der Übergabe zu gestalten und der neuen Generation die Chance zu geben, sich frei zu entfalten.

Einigkeit herrschte darüber, dass eine unabhängige professionelle Beratung beim Abwickeln der Betriebsnachfolge erstrebenswert sei. Oft brauche es einfach, so Wischhusen, "einen Vermittler auf Augenhöhe, der Brücken zwischen den Generationen baut". H. Christian Leonhards, Präsident des VGL NRW, griff diesen Gedanken auf und richtete zum Abschluss einen Appell an die Teilnehmer, der die Kernbotschaft der Veranstaltung auf den Punkt brachte: "Gehen Sie den Weg der Unternehmensübergabe nicht allein - suchen Sie sich Unterstützung!" hb/VGL NRW

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