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JKI startet Citizen-Science-Projekt in Braunschweiger Gärten

"Klein- und Hausgärten zeichnen sich durch eine hohe Vielfalt an Zier-, Nutz- und Wildpflanzen sowie Kleinstrukturen aus und sind deshalb potenzielle Hotspots für Wildbienen", erklärte das JKI. Da bei den Wildbienen viele Arten auf ganz bestimmte Pflanzen als Pollenquelle angewiesen seien, benötigten sie zum Überleben ein vielfältiges Angebot an Blütenpflanzen. Um das Potenzial der regionalen Gartenflächen für den Wildbienenschutz einschätzen zu können, seien möglichst genaue Kenntnisse über die vorkommenden Pflanzenarten essenziell. An dieser Stelle setze das "Gartenfülle-Projekt" an.
Das Mitmachprojekt ergänzt das vom Institut für Bienenschutz des JKI koordinierte Projekt "BeesUp". Das seit 2021 laufende Projekt untersucht die wildbienengerechte Gestaltung und Pflege unterschiedlich genutzter Freiflächen im städtischen Raum. In den vergangenen Jahren wurden bereits zusammen mit dem Fachbereich Stadtgrün und Sport viele Blühflächen angelegt. Im Rahmen des Gartenfülle-Projekts soll nun verstärkt auf Veranstaltungen wie Pflanzenbörsen über wildbienenfreundliche Pflanzen informiert werden.
"Die Bürgerwissenschaftlerinnen und Bürgerwissenschaftler sollen das ganze Jahr über so viele blühende Pflanzen wie möglich mit der Flora-Incognita-App fotografieren", erläuterte JKI-Projektleiter Henri Greil: "Jede Pflanze zählt. Das können Pflanzen im eigenen Garten oder auf den Gemeinschaftsflächen der Kleingartenvereine sein." Aber auch wildwachsende Pflanzen, die abseits der Beete wachsen, sollten laut Greil unbedingt miterfasst werden. Optimal wäre die Erfassung möglichst zum Blühbeginn.
Wer sich in Braunschweig beteiligen möchten, benötigt die App "Flora Incognita", die an Hand von Fotos Pflanzen automatisch bestimmen kann. In der App wurde in Kooperation mit der TU Ilmenau und dem Max-Planck-Institut für Biogeochemie Jena eine Zusatzfunktion für das Projekt "Gartenfülle" implementiert. Nachdem die App auf dem Smartphone oder Tablet installiert wurde, muss im Einstellungsmenü die Zusatzfunktionen aktiviert werden. Dazu wird der Aktivierungscode GARTENF5E eingegeben.
Nachdem die App die zuvor fotografierte Pflanze automatisch bestimmt hat, muss die Beobachtung dann nur noch dem Schlagwort "Gartenfülle" zugeordnet und bestätigt werden. So leistet jeder Teilnehmer mit seinen Daten einen wertvollen Beitrag für die Erforschung von Wildbienen in der Stadt Braunschweig. Die bei der Bestimmung generierten Daten (Datum, Standort, Pflanzenart) werden anonymisiert an die Projektverantwortlichen weitergegeben und für die Auswertung wissenschaftlicher Fragestellungen genutzt.
cm/Julius Kühn-Institut
NL-Stellenmarkt
