Landesgartenschau Deggendorf: Schnittstelle zwischen Stadt und Donau

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Regelschnitt Parkdeck/Deich. Grafik: k1 Landschaftsarchitekten
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Weidenversteck. Foto: k1 Landschaftsarchitekten
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Ziel der LaGa ist die Integration der Donau in den städtebaulichen Kontext. Foto: k1 Landschaftsarchitekten

Am 25. April öffnet die Landesgartenschau Deggendorf ihre Tore und übergibt damit rund 17 ha neue Parkanlagen an die Bürger und Besucher der Stadt. Die Planungen wie auch die thematische Schwerpunktsetzung im Gartenschaujahr standen ganz im Zeichen der Donau, die zukünftig mit neuen städtebaulichen Bezügen durch die Stadt fließen wird.

Der 1242 von den Wittelsbachern angelegte Ortskern wurde, wie damals üblich, aufgrund der Hochwassergefahr in ausreichendem Abstand zum Fluss angelegt. Zwischen der Donau und der rund 32.000 Einwohner zählenden Stadt entwickelten sich Industrie- und Gewerbeflächen mit zunehmend trennender Wirkung. In jüngster Zeit bestand für den aufstrebenden Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Deggendorf der Wunsch, das Potenzial der Donau für die Bewohner der Stadt sowie für die touristische Positionierung als "Tor zum Bayerischen Wald" zu heben.

Mit einer langfristig angelegten Stadtentwicklung und dem damit verbundenen Flächenkauf entwickelte die Stadtverwaltung Deggendorf ein städtebauliches Konzept, das Grundlage für die Auslobung des landschaftsplanerischen und städtebaulichen Wettbewerbs im Jahr 2008 war (1. Preisträger k1 Landschaftsarchitekten mit raumzeit architekten, Berlin). Ziel war die Integration der Donau in den städtebaulichen Kontext und eine zusätzliche Rad- und Fußgängerbrücke über die Donau, die das Stadtzentrum mit den jenseits der Donau liegenden Ortsteilen Fischerdorf und dem Oberzentrum Plattling verbinden sollte.

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Regelschnitt Parkdeck/Deich. Grafik: k1 Landschaftsarchitekten
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Bauphase Stahlkanten. Foto: k1 Landschaftsarchitekten
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Befüllte Stahlbeete. Foto: k1 Landschaftsarchitekten

Dazu sollte die bisher monofunktionale Fläche des zentralen Festplatzes an der Ackerloh durch ein neues Parkdeck vom ruhenden Verkehr entlastet und in die Planung einbezogen werden.

Wenn im April die ersten der erwarteten 700.000 Besucher das Gelände besuchen, finden sie entlang der Donau eine neue, dreizügig entwickelte Parklandschaft von k1 Landschaftsarchitekten vor, dem Berliner Büro von Catherine Kuhn und Axel Klapka. Direkt an der Donau entstand der Donaupark mit einer geradlinigen Promenade, die sich in der später geplanten Fortsetzung Richtung Westen intervallartig immer wieder vom Wasser entfernt und den Besucher zum bewussten "Innehalten" anregt. Der Donaupark bezieht sich mit der dynamisch verlaufenden Promenade auf den Flusslauf und konzentriert neue Nutzungen auf besondere Orte am Wasser. Dabei erhält der Park im direkten Anschluss an das Stadtgebiet im Osten eine intensivere Gestaltung, die nach Westen hin zunehmend landschaftlich wird.

Ermöglicht wurden die Planungen entlang der Donau durch umfangreiche Deichrückverlegungen im Rahmen des Hochwasserschutzes, so dass zu beiden Seiten des Flusses das Vorland für die Erholung zur Verfügung gestellt werden konnte. Der Donaudeich als Ingenieursbauwerk bildet damit auch das Rückgrat einer Parkanlage, auf dem die lineare und "schnellere" Deichpromenade verläuft. Diese ist Teil einer Radwegeverbindung bis in die Stadt Metten. Das wohl spektakulärste Stück Gartenschau entstand als Teil dieses Deiches auf dem neu errichteten Parkdeck: die ca. 1 ha großen, mit Cortenstahlblechen angelegten Deichgärten, die eine abstrahierte Flusslandschaft darstellen.

Die Deichgärten, im Zentrum der Parkanlage platziert, wurden als ein neuer Parktyp gedacht. Als Hybrid aus Skulptur, Garten und Park reagiert er auf die schwierige Aufgabe, auf einer Dachfläche eine öffentliche Grünanlage zu schaffen. Auf dem von raumzeit architekten geplantem Parkdeck wurden die Deichgärten als intensive Dachbegrünung konstruiert, in Abhängigkeit von Höhe, Aufbaustärke und Lastvorgaben als den wichtigen Parametern. Eine besondere Herausforderung stellten potentielle Erd- beziehungsweise Fundamentverschiebungen durch strömendes Grundwasser in Folge von unterschiedlichen Grundwasserständen dar, die durch die Pegelstände der Donau vor dem Deich beeinflusst werden. Aufgrund dieser sogenannten hydraulischen Grundbruchgefahr, konnte das Parkdeck nicht wie geplant zweigeschossig gebaut werden, sondern musste zusätzlich rund einen Meter über das Geländeniveau gehoben werden. Gleichzeitig bestand eine Höhenbegrenzung durch die quer über das Bauwerk mit seinen Deichgärten verlaufende Autobahn. Der Spielraum bei der Gestaltung der Aufbauten war dementsprechend gering. Für die Belastung der Gebäudedecke, die unmittelbare Auswirkungen auf die Aufbauhöhe der Dachbegrünung hat, musste im Rahmen der Kostenoptimierung auf einen relativ geringen Wert von 18 KN/m² zurückgegriffen werden. Dies bedingte wiederum die durchschnittliche Systemhöhe: rund 60 cm für die befestigten Flächen und rund 80 cm für die Vegetationsflächen.

Das Gelände der Deichgärten sollte so modelliert werden, dass eine abstrakte "Landschaft im Fließen" entsteht. Zur Umsetzung wurden verschiedene Konstruktionsprinzipien geprüft. Sie mussten zum einen die Vorgaben an das Gewicht berücksichtigen und zum anderen die freie, amorphe Formbarkeit der einzelnen Beete zulassen. In Analogie zum Schiffbau, unter Bezug auf den Deggendorfer Hafen und die Deggendorfer Werft, wurde als Material Stahl beziehungsweise Cortenstahl gewählt. Auf eine starre Unterkonstruktion aus feuerverzinkten Winkel- und Querträgern wurden die Cortenstahlbleche vor Ort montiert. Sie sind in ihrer Stärke von 5 mm so gewählt, dass sie ausreichend formbar bleiben und bei optimaler Festigkeit als Mantel aufgelegt werden können.

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Donaublick. Foto: k1 Landschaftsarchitekten
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Stufen am Bogenbach. Foto: k1 Landschaftsarchitekten

Mit diesem Prinzip wurden zunächst die Unterkonstruktionen auf den Systemaufbau des Parkdeck-Dachs ausgerichtet. Dieser setzt sich aus einer Schutzbahn, Dränelementen, einer Filter-, und einer Ausgleichsschicht aus Schotter (0/32) zusammen. Jeder Winkel, bestehend aus T-Profilen, wurde auf einem Betonplattenfundament in einer Weise montiert, dass nachträgliches, geringfügiges Ausrichten noch möglich war. Die Querträger aus Rechteckhohlprofil wurden so dimensioniert, dass diese quer über die Winkelelemente gespannt und damit die leicht gebogenen Formen hergestellt werden konnten. Gleichzeitig mussten sie mittels Schraubverbindungen die Stahlbleche aufnehmen. Zuletzt wurden die Stahlbleche aufgelegt, letztmalig ausgerichtet und befestigt. In der Summe konnte mit der Unterkonstruktion auf Fundamenten und der darauf verschraubten Deckkonstruktion die für die Statik notwendige Steifigkeit erreicht werden. Eine Innenbeschichtung schützt den Cortenstahl im Substratbereich vor direktem Wasserkontakt.

Der gesamte Entwurf für die Stahlbeete beruht auf freien Formen, die keinem geometrischen Prinzip folgen und außerdem unterschiedliche vertikale Winkel, Höhen und Verläufe innerhalb der Beete aufweisen. Für die räumliche Wirkung wichtiges Ziel war, dass die millimetergenau geschnittenen Bleche - insbesondere an den Fugen und im Verlauf - gerade Kanten erhielten. Dazu wurde durch Arup Ingenieure die freie, dreidimensionale Geometrie in mehreren Bearbeitungsschritten in zweidimensionale Schnittmuster für die CNC-Bearbeitung übersetzt. Diese Teilformen wurden dann einer Geometrie-Optimierung im parametrischen Design unterzogen. Um keinen Verzug in den einzelnen Blechen zu erhalten wurden die Radien mittels einer Spezialsoftware, unter Berücksichtigung der Umwandlung von Zwei- auf Einsinnigkeit (= einseitige Krümmung), neu berechnet. Im Ergebnis wurden so Schnittmuster für rund 1500 Einzelbleche mit insgesamt 2,8 km Länge und 1750 Winkelelemente mit 5500 m Rechteckhohlprofilen angefertigt. Die im Werk nacheinander produzierten Einzelteile wurden nummeriert und vor Ort in der entsprechenden Reihenfolge aufgebaut.

Die Deichgärten über dem Parkdeck sind nicht nur reine "Landschaftsskulptur". Auf ihnen befinden sich auch die zentralen Ausstellungsflächen für Wechselflor und Stauden. Während der Gartenschau werden hier thematische Blumenbilder dargestellt. Die "Blütenwelle", ein durchgehendes Band aus Sommerblumen, erweitert die Deichpromenade zu einem Gartenband, das als Artefakt auf der Parkierungsanlage gestalterisch eigenständig behandelt wird.

K1 Landschaftsarchitekten haben nicht nur für die Deichgärten, sondern für alle Parkteile eine Formensprache entwickelt, die den Bezug zum Wasser immer wieder neu interpretiert. Entlang der Donaupromenade laden unterschiedliche Orte die Besucher ein, die lang vermisste Erholung am Wasser zu erleben: Die Donauterrassen, die Terrassen am Bogenbach mit bachquerenden Trittsteinen, und der neue Donaustrand mit Holzdeck. Die ca. 5 m breite Donaupromenade wurde aus wirtschaftlichen Gründen aus Asphalt geplant, die von Natursteineinfassungen aufgewertet wird. Eine leichte Erhöhung macht es möglich, bis zu einem bestimmten Hochwasserstand auf einer Art Steg durch die Wasserlandschaft zu laufen. Die auf Spundwänden gegründeten Terrassen am Wasser machen die verschiedenen Pegelstände der Donau und des einmündenden Bogenbachs eindrucksvoll erlebbar.

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Ausstellungsgelände Fischerdorf. Foto: k1 Landschaftsarchitekten
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Donauspiel. Foto: k1 Landschaftsarchitekten
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Weidenversteck. Foto: k1 Landschaftsarchitekten

Fast jährlich wird der Donaupark mehrmals vom Donauhochwasser überschwemmt. Dementsprechend wurden zentrale Parameter der Planung vom Hochwasserschutz definiert. Da das Vorland vor allem als Retentionsraum für den Hochwasserfall dienen und die Deiche entlasten soll, wurde der Bereich zwischen Deich und Donau eher ausgeräumt und nur punktuell mit Bäumen ergänzt. Alle Beläge wurden hochwassersicher ausgebildet und die Einbauten vom Wasserwirtschaftsamt auf ihr Verhalten im Hochwasserfall geprüft. Im Zuge der Genehmigungsverfahren war für das Wasserwirtschaftsamt ebenfalls eine Retentionsraumbilanz nachzuweisen.

Während die jährlichen Hochwasser in Deggendorf längst Normalität sind, hat das Jahrhunderthochwasser im Juni 2013 nicht nur die Anwohner sondern auch die Baumaßnahmen für die Gartenschau überrascht. Die wesentlichen Ausstellungsflächen wurden in der Konzeption in vermeintlich hochwassersicherem Gelände, hinter beziehungsweise auf den Deichen auf der Fischerdorfer Seite und der Ackerloh angeordnet. Während die Donaudeiche dem Wasserdruck standhielten als das Hochwasser nur 30 cm unter Oberkante Deich stand, brach ein Deich der Isar und das gesamte Ausstellungsgelände auf der Fischerdorfer Seite wurde überschwemmt. Der Donaupark stand 3 m, die Fischerdorfer Seite 2,50 m unter Wasser. Glücklicherweise waren nach dem Rückgang des Hochwassers keine Kontaminierungen durch Heizöl und ähnlichem zu verzeichnen, so dass sich die Schäden in überschaubaren Grenzen hielten. Für die schon errichteten Themengärten in Fischerdorf, sowie auch für die bereits fertig gestellten Flächen im Donaupark, konnten teilweise die Haftpflichtversicherungen beistehen um den Schaden zu begrenzen. Da mag es nun Zufall sein, dass gerade das zentrale Ausstellungsgelände auf der Fischerdorfer Seite, das als einzige Fläche komplett zurückgebaut werden muss, mit der Idee einer Deichlandschaft strukturiert wurde.

Auch die neuen Spielplätze nehmen Bezug auf die besondere Lage an der Donau. Es wurden zwei formal unterschiedliche Themenspielplätze geschaffen: das Donauspiel auf den Deichgärten und das Weidenversteck im Donaupark. Sie sind im Spielwert unter Einbeziehung der Umgebung auf die Bewegung der Kinder ausgerichtet. Da die Spielanlagen ohne direkte Wohnbebauung mitten im Park liegen, soll durch eine unkonventionelle Gestaltung eine überregionale Anziehungskraft entstehen. Gleichzeitig war das Ziel eine starke Identifizierung der Kinder mit diesen Orten.

Im Donauspiel bildet ein geschwungenes blaues Band aus elastischem Kunststoff (EPDM) das zentrale Element, das die Donau symbolisiert. Das Band ist in variierenden Höhen, Neigungen und Ausdehnungen in das Gelände eingebunden und bildet einen Parcour zum Rennen, Tollen, Springen und Sitzen. Durch die ergänzende bewegte Landschaft wird die gesamte Fläche zwischen Deich und Deichpromenade zum Spielplatz. An dem Band reihen sich weitere Spielbereiche mit verschiedenen Aktions- und Bewegungsmöglichkeiten an, die thematisch und gestalterisch wichtigen Städten der einzelnen Donau-Anrainerstaaten zugeordnet sind. Ein Wasserspielplatz mit einem großen Plansch- und Spritzbereich sowie einem Matschspiel symbolisiert das schwarze Meer als Mündungsort der Donau. Der gesamte Spielplatz ist in einen lichten Baumhain gebettet, der die heitere Atmosphäre des Ortes unterstützt.

Der Spielbereich im Weidenversteck basiert auf der Idee, einen Spielplatz in der Nähe eines alten Weidenbestandes als Naturspielplatz anzubieten. Der Spielplatz ist durch drei Spieltürme gekennzeichnet, die sich mit ihrer aufgeständerten Bauweise weitestgehend dem Hochwassereinfluss entziehen. An den Spieltürmen sowie auch dazwischen sind vertikale, natürliche und nachgebildete Stammkonstruktionen angeordnet. Sie symbolisieren das Einfließen der Bestandsbäume in die Aktionsfelder. Die Spieltürme sind gestalterisch differenziert (Holzturm, Seilturm, Weidenturm) und tragen unterschiedliche Spiel- und Erlebnisthemen. Der Spielbereich Weidenversteck soll in einer naturnahen Umgebung zum Experimentieren, Entdecken und zum gemeinsamen Spielen einladen. Er soll alle Sinne anregen, um Kinder und Jugendliche in ihrer motorischen sowie sozialen Kompetenz zu fördern. Ergänzende Weidenbäume und Weidengebüsche integrieren neu gepflanzte Vegetation in das Spielgelände.

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Ackerloh. Foto: k1 Landschaftsarchitekten

Mit dem Stadthallenpark und der Ackerloh, die sich stadtzugewandt an die Deichgärten anschließen, wird die Verbindung mit den nördlichen Siedlungsbereichen Deggendorfs geschaffen. Der Stadthallenpark übernimmt die Funktion eines Trittsteins, über den der Weg von der Stadt an die Donau führt.

Die Neugestaltung des Stadthallenparks wurde notwendig als durch einen Erweiterungsbau der Stadthalle der Wunsch nach einer direkten Verbindung zur Donau entstand. Da das neue Gebäudeensemble, bestehend aus alter und neuer Stadthalle, mit den entsprechenden Verkehrsflächen sehr dominierend ist, wurde der Park als öffentlicher Garten mit Bezug auf die Stadthalle geplant. Aus den großen Liefer- und Standflächen wurde eine Terrasse mit Blick auf den zentralen Teich entwickelt. Der Baumbestand wurde behutsam ausgelichtet und durch typische Parkbäume ergänzt. Die neuen und direkten Wegeverbindungen verknüpfen den Stadthallenpark mit der Hochschule und dem Donaupark. Der Aspekt Kunst, wichtig auf jeder Gartenschau und Teil der öffentlichen Parkkultur, findet im Stadthallenpark als Ort der Kultur Berücksichtigung. Dies sollte im Laufe der Zeit kuratiert weiter geführt werden.

Die Ackerloh, Ort der heutigen Festwiese, und der westliche Donaupark waren Bestandteil des Wettbewerbs im Ideenteil und wurde bisher nicht realisiert. Zur Gartenschau können die Besucher hier parken. Über den gestalteten Vorplatz gelangt man zum Zugang in die Landesgartenschau und auf die Deichgärten. Mit dem neuen Parkdeck und der für diesen Ort extra entwickelten Fassade von raumzeit architekten erhält die Ackerloh ein "Gesicht" zur Stadt. Dieser Bereich soll in Zukunft als als multifunktionaler Freizeitpark entwickelt werden. Der Vorplatz aus Asphalt mit einzelnen, die Fläche auflockernden und strukturierenden Beeten, ermöglicht die Ausweitung der Veranstaltungen auf der Ackerloh bis zum Parkdeck. Die Fortführung des Donauparks nach Westen ist wesentlicher Bestandteil der Planung. Nur im Zusammenhang hiermit lässt sich die Wegeführung der Donaupromenade im realisierten Teil nachvollziehen. Die Promenade wird sich in Zukunft im westlichen Abschnitt kleinteiliger durch eine sehr naturnah gestaltete Uferlandschaft fortsetzen.

Deggendorf erhält mit der Landesgartenschau 2014 ein zusammenhängendes Konzept für die gesamten Stadträume mit einer konsistenten Gestaltsprache. Die verschiedenen Orte werden stadträumlich und nutzungsorientiert im Zusammenhang entwickelt und so miteinander verknüpft, dass für die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer ein zusammenhängender Erlebnis- und Erholungsraum entsteht.

Die naturräumlichen Stärken der Donaulandschaft sind als wichtiger Bestandteil in den Entwurf eingegangen. Mit den Deichgärten wurde ein neuartiger, klassische Parkformen ergänzender Parktyp geschaffen.

Wie oft bei den großen Bayerischen Landesgartenschauen ist die eigentliche Gartenschau mit ihren Flächen nur ein Teil einer großen Investitionsmaßnahme für die gesamte Stadt. Neben dem neuen Hochwasserschutz, einer verkehrlichen Neuordnung, der Erweiterung der Hochschule, dem Bau einer Donaubrücke und eines großen Parkdecks traten im Prozess mitunter die Freianlagen etwas in den Hintergrund. Mit der Fertigstellung rückten diese allerdings wieder in den Fokus der Öffentlichkeit, was sich auch in der Zahl der 14.000 Besucher des Baustellenfestes im Herbst 2013 widerspiegelte.

Deggendorf hat es geschafft, sich mit den Maßnahmen zur Landesgartenschau 2014 städtebaulich, touristisch und wirtschaftlich neu aufzustellen. Sollte es in den nächsten Jahren gelingen hieran anzuknüpfen, und den Elan der Erneuerung insbesondere entlang der Donau beizubehalten, böten sich genügend Möglichkeiten, die starken landschaftlichen Potentiale der Stadt langfristig noch weiter auszubauen. Die Bewerbung für die Landesgartenschau vor fast zehn Jahren hat sich für den Standort am Tor zum Bayerischen Wald bereits mehr als gelohnt.
Dipl.-Ing. Axel Klapka
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k1 Landschaftsarchitekten

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