BdB fordert Stiftung eines Lehrstuhls für Gehölzforschung

Der Bund deutscher Baumschulen (BdB) hat die Stiftung eines Lehrstuhls für Gehölzforschung gefordert. "Die Diskussionen um den Zustand unserer heimischen Gehölze im Klimawandel zeigen den großen Forschungsbedarf, um diesem Problem entgegenzutreten", sagte BdB-Hauptgeschäftsführer Markus Guhl. Er kritisierte, dass der Fachbereich Baumschule an den deutschen Universitäten und Hochschulen in den letzten Jahren vernachlässigt und monetär zurückgefahren worden sei. "Das rächt sich heute, wo die Herausforderungen an die vegetative Forschung so gewaltig sind wie nie.", so Guhl. Zwar seien die Baumschulen mit gartenbaulichen Versuchsanstalten intensiv bei der Arbeit, die angewandte Forschung aufrecht zu erhalten, man stelle jedoch fest, dass sich vor allem die Universitäten zurückzögen. Damit lägen nicht nur Forschungsfelder brach, mittelfristig werde auch der universitäre Nachwuchs in diesen Fächern wegbrechen.

Dringend sei grundlegende Forschung im Bereich neuer Gehölzarten und -sorten, deren ökologische Wechselwirkungen sowie die Erforschung notwendiger Infrastruktur für das Gedeihen von Bäumen. "Wir wissen über die Wechselwirkung von Wurzeln und Boden viel zu wenig", bemängelte Guhl. "Auch müssen wir zur Weiterentwicklung des Pflanzenschutzes und der Substrate, die für ein Baumwachstum sorgen sollen, dringend forschen." Der BdB-Hauptgeschäftsführer forderte den Bund zu schnellem Handeln auf. Eine Stiftungsprofessur wäre ein wichtiger Ansatz, um die Gehölzforschung als Instrument zur Beherrschung des Klimawandels zu etablieren. BdB