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Bauindustrie setzt auf Recyclingbaustoffe
Die deutsche Bauindustrie fordert Maßnahmen gegen Materialknappheiten und zerstörte Lieferketten. Der Abbau heimischer Rohstoffe müsse vereinfacht und die Qualität des Recyclings erhöht werden, sagte Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB).
Schon jetzt recycle die Bauindustrie unglaublich viel, erklärte HDB-Hauptgeschäftsführer Tim-Oliver Müller gegenüber dem Informationsdienst des Instituts der deutschen Wirtschaft. Im Straßenbau etwa lägen die Recyclinganteile bei etwa 90 Prozent. "Es liegt oftmals an den Regularien, dass wir nicht mehr Recyclingbaustoffe einsetzen können", kritisierte Müller. Es gebe viele Bundesländer, die in ihre Vergabebedingungen verlangten, einen Primärbaustoff - also einen neu erzeugten Baustoff - zu verwenden. Recyclingbaustoffe seien also oft nicht zugelassen.
Ein gutes Beispiel für einen alternativen Baustoff sei Carbonbeton, der nur für einzelne Bauteilgruppen verwendet werden dürfe, obwohl er sicherheitstechnisch viel breiter eingesetzt werden könnte. "Wir wünschen uns, dass Recyclingbaustoffe mindestens gleichwertig behandelt werden wie neue Baustoffe, weil wir uns auch auf diesem Weg unabhängiger machen würden von der Primärbaustoffproduktion und damit von Importen aus Drittländern", so Tim-Oliver Müller.
cm/idw/Bauindustrie