Pflanzenverwendung

BdS-Arbeitskreis erörtert sechs neue Stadtgrün-Konzepte

Sechs neue Konzepte des Arbeitskreises "Coppicing – Gehölz-Staudenkonzepte für das Stadtgrün" haben im Mittelpunkt der jährlichen Koordinierungssitzung des Arbeitskreises Pflanzenverwendung im Bund deutscher Staudengärtner (BdS) in Juli in Dresden-Pillnitz gestanden.
Pflanzenverwendung Veranstaltungen
Der BdS-Arbeitskreis Pflanzenverwendung traf sich unter Leitung von Prof. Cassian Schmidt (vorn, Mitte), um über neue Gehölz-Staudenkonzepte für das Stadtgrün zu sprechen. Foto: Cassian Schmidt

An neun Standorten waren sie über sechs Jahre wissenschaftlich geprüft und optimiert worden. Im September werden sie auf der GalaBau-Messe 2024 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Als neues Konzept für den Arbeitskreis stellte Till Hofmann, Staudenexperte aus Rödelsee, einen gepflanzten Kräuterrasen als Rasenersatz vor. Dabei sollen niedrige, mahd-, tritt- und scherfeste Stauden und Gräser in einer biodiversen, teppichartigen Mischpflanzung als Kräuterrasen Verwendung finden. Dieses Konzept könnte auch auf Vegetationsmatten ausgeweitet werden. Zu prüfen sind die Dauerhaftigkeit der Artenkombinationen, die Mahdhäufigkeit sowie die Toleranz gegenüber Trittbelastung.

Prof. Jonas Reif, Fachhochschule Erfurt, regte eine Konzepterstellung für trockenheitstolerante, mediterrane Halbsträucher im Stadtgrün an. Sie können bei zunehmenden Hitzeinseleffekten im Zuge des Klimawandels eine besonders resiliente Alternative zu konventionellen Pflanzungen darstellen. Auch bei größter Hitze und Trockenheit bleiben die Pflanzen strukturstabil und bieten dazu gute Ressourcen für Bestäuber.

An insgesamt elf Versuchsstandorten der Hochschulen sowie Lehr- und Versuchsanstalten sollen die neuen Konzepte voraussichtlich ab 2025/ 2026 aufgepflanzt und für mindestens drei bis fünf Jahre in die Bonitierung übernommen werden. Die weitere Konzeption und Koordination der Konzepte soll im Winterhalbjahr geschehen, so dass voraussichtlich im kommenden Frühsommer gepflanzt werden kann.

Auch Versuche zur Versickerung und Retention an der Sächsischen Landesanstalt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) in Dresden-Pillnitz wurden fachlich erörtert und diskutiert. Dazu zählen Mulden-Rigolen-Systeme, Verdunstungsbeete und Raingardens. Zu der Tagung trafen sich 33 Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Darunter waren nahezu alle mit Pflanzenverwendung beschäftigten Vertreter von Hochschulen sowie Lehr- und Versuchsanstalten nahmen an der Tagung teil. cm/BdS/ZVG

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