Bernd Brunner
Von der Kunst, die Früchte zu zähmen
Eine Kulturgeschichte des Obstgartens. 288 Seiten, 100 farbige Abbildungen, gebunden mit Lesebändchen, Knesebeck Verlag, München 2021, ISBN 978-3-95728-566-9, 22 Euro [D] 22,70 Euro [A]
Obstgärten bieten nicht nur Nahrung, sie sind ebenso Orte, in denen man sich trifft und Zeit miteinander verbringt. Bernd Brunners fesselndes und reich illustriertes Porträt der verborgenen Gärten und ihrer Früchte zeigt, dass die Fruchtkultivierung als altes Kulturerbe moderner denn je ist. Obstgärten laden uns ein, dem Spektakel des Werdens und Gedeihens der Früchte in Gesellschaft von Tieren, Menschen und anderen Pflanzen beizuwohnen.
Schon die Ureinwohner im Amazonasgebiet pflegten Jahrhunderte vor der Kolonialisierung Mosaikgärten; die ersten Obstgärten waren vielleicht Oasen mit Dattelpalmen, in denen Wüstennomaden rasteten. Der moderne Obstanbau entwickelte sich über Jahrtausende hinweg. Mit dem Wachstum der Bevölkerung breiteten sich die Obstbäume aus den üppigen Gärten der Wohlhabenden und der Klöster auf Felder und an Straßenrändern aus und veränderten so die Landschaft, während sie zugleich die Hungrigen ernährten.
Bernd Brunner zeigt in "Von der Kunst, die Früchte zu zähmen", dass die Geschichte der Obstgärten auch eine Geschichte der Menschheit ist. Und eine Geschichte darüber, wie der Mensch die Natur seit Jahrtausenden nach seinen Wünschen geformt hat.
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