Betriebliche Erste-Hilfe-Ausbildung reformiert
Die Erste-Hilfe-Aus- und Fortbildung für betriebliche Ersthelfer wird kompakter und praxisnäher. Bisher umfasste die Grundschulung 16 Unterrichtseinheiten, seit Anfang April sind es nur noch neun Unterrichtsstunden. Zugleich wurde der Umfang der regelmäßigen Fortbildungen für Ersthelfer von acht auf neun Unterrichtseinheiten ausgeweitet.
"Die neue Erste-Hilfe-Ausbildung wird sich auf die Vermittlung der lebensrettenden Maßnahmen und einfacher Erste-Hilfe-Maßnahmen fokussieren", erläuterte Dr. Horst Reuchlein, Leiter des Fachbereichs Erste Hilfe der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) die Reform. Der Unterricht könne sich damit stärker auf die absolut wesentlichen Inhalte konzentrieren.
Gleichzeitig wurde die Lehrmethode verbessert. Reuchlein: "Die Teilnehmer sollen künftig stärker eingebunden werden. Sie sollen die lebensrettenden Maßnahmen in lebensnahen Szenarien üben." Die wichtigste Botschaft an die Teilnehmenden sei: Erste Hilfe ist nicht schwierig. Das Einzige, was man falsch machen kann, ist nicht zu helfen. Hintergrund der Veränderungen sind Studien, die zeigen, dass die bisherige zweitägige Grundausbildung zu theoretisch und nicht nachhaltig genug war. Viele Inhalte wurden wieder vergessen. Besonders in der Grundausbildung überforderte die Fülle an Informationen die Teilnehmer.
Das neue Konzept der Erste-Hilfe-Kurse wurde von der gesetzlichen Unfallversicherung und der Bundesarbeitsgemeinschaft Erste Hilfe entwickelt. Die Reform betrifft nicht nur betriebliche Ersthelfer, sondern auch Führerscheinbewerber. Die Fahrerlaubnis-Verordnung wird dafür in den nächsten Monaten geändert werden.
DGUV