Prioritärer Quarantäneschädling
Meldepflichtiger Japankäfer an deutscher Grenze gesichtet
Rund einen Kilometer um die Fundorte wurde jetzt eine so genannte Befallszone gekennzeichnet. Im Umkreis von weiteren 5 km gibt es eine Pufferzone. Damit fallen auch Teile der deutschen Gemeinden Grenzach-Wyhlen und Weil am Rhein im Landkreis Lörrach in das Beobachtungsgebiet.
Die Europäische Union stuft den Japankäfer als so genannten prioritären Quarantäneschädling ein, dessen Auftreten durch Jedermann meldepflichtig ist. Der Käfer frisst an den Blättern und Früchten von mehr als 300 Pflanzenarten in Gärten sowie in Landwirtschaft und Forst. Zu seinen Wirtspflanzen zählen zum Beispiel Wein, Obstbäume und Rosen. Von den Blättern bleiben oft nur die Blattadern übrig. Die Larven (Engerlinge) ernähren sich unter anderem von Gräserwurzeln und können auf Grünland und Rasenflächen erhebliche Schäden verursachen.
"Durch die neuen Käferfunde in der Grenzstadt hat sich die Bedrohungslage für Baden-Württemberg und für Deutschland verschärft", erklärt Dr. Bernhard Schäfer, der das für Pflanzengesundheitsfragen zuständige JKI-Fachinstitut leitet. Der Käfer könne nun leicht und unbeabsichtigt aus den Befallsgebieten überall nach Deutschland eingeschleppt werden, etwa als "Blinder Passagier" an Fahrzeugen oder mit Pflanzen und Pflanzenteilen wie einem Blumenstrauß.
Um eine Ansiedlung in Deutschland zu verhindern, wird die Bevölkerung aufgefordert, verdächtige Käferfunde an den zuständigen Pflanzenschutzdienst im jeweiligen Bundesland zu melden, damit Maßnahmen eingeleitet werden können. Diese Mithilfe sei von großer Bedeutung, um Schäden in Deutschland vorzubeugen, betont der JKI-Experte für Pflanzengesundheit. Die Kontaktdaten der deutschen Pflanzenschutzdienste sind hier gelistet: pflanzengesundheit.julius-kuehn.de/ansprechpartner.html.
cm/JKI