Müllverbrennungsanlage als Naherholungsparadies

Copenhill: 16.000 m² für Ski- und Wanderspaß

In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ist eine kühne Vision für die Neugestaltung einer Müllverbrennungsanlage Wirklichkeit geworden. Das 2017 eröffnete Amager Ressource Center, auch "Copenhill" genannt, bietet auf rund 16.000 m² Dachfläche vielfältige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung.

Ob Skispaß, unterschiedliche Trails für Wanderer oder Treppenwege für Spaziergänger - der Copenhill ist schon jetzt ein beliebtes Naherholungsziel für die Kopenhagener. Die Zinco-Bautenschutz- und Dränageelemente Elastodrain sowie Protectodrain bieten die sichere Basis für diese einzigartige Dachnutzung. Für die neue Müllverbrennungsanlage in der Øresund-Metropole wurde mit dem alten Nordhafen auf der Insel Amager ein zentrumsnaher Standort gefunden, um rund 100.000 Haushalte mit Elektrizität und Wärme zu versorgen. Die Architekten der Bjarke Ingels Group malten sich aus, wie das Amager Ressource Center als Freizeitstätte von der Allgemeinheit genutzt werden kann - und neutralisieren somit das Tabu, das eine Müllverbrennungsanlage für viele Menschen darstellt.

Angesichts der Gebäudehöhe von fast 90 m kam die Idee auf, eine Skipiste zu installieren, die sich auf dem 60 m breiten und 200 m langen Gebäude erstreckt. 450 m Piste von steil bis flach sind jetzt ganzjährig nutzbar, für Anfänger und Profis auf Ski oder Board. Diese "Dry Slope" auf dem Dach ist weltweit einzigartig.

300 Bäume auf 3000 m² Naturlandschaft

Die bituminös abgedichtete und bis zu 30° geneigte Betondachfläche beinhaltet aus Gründen des Erosionsschutzes miteingedichtete schräge Schwellen, die Hangwasser zu den seitlichen Dachgullys ableiten. Darüber hinaus sind zahlreiche Widerlager über Schraubanker obenauf betoniert worden, speziell im Bereich der späteren Gehölzpflanzungen, um stabile Befestigungsmöglichkeiten für das Festzurren der Wurzelballen zu schaffen. Denn auf einer Fläche von 3000 m² wurde eine robuste Naturlandschaft mit 300 Bäumen angelegt.

Basis dafür sind die stark belastbaren Zinco-Dränageplatten Protectodrain PD 250 aus ABS-Kunststoff, die dank der unterseitig aufkaschierten Gummischutzmatte rutschhemmend sind.

Es folgten Systemfilter und 5000 t Zinco-Systemerde in einer Substrathöhe von 20 bis 100 cm. Ausgewählt wurden für Dänemark typische Pflanzenarten. In den sehr steilen und erosionsgefährdeten Bereichen unterhalb der Baumpflanzungen setzte man gezielt Vegetationsmatten ein.

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Eine halbe Million Kabelbinder, 70.000 Metallplatten

Die sichere Basis für die Skipiste auf rund 8000 m² heißt ebenfalls Protectodrain PD 250. Auf das Systemfilter folgte die Substratschicht, eingebettet in zwei Kunststoffnetze, die mit einer halben Million Kabelbinder fest miteinander verbunden sind. Ebenfalls integriert in dieses Schichtpaket sind rund 70.000 Metallplatten, an denen der eigentliche Pistenbelag aus 30 x 30 cm großen Kunststoffmatten des italienischen Herstellers Neveplast verschraubt ist. Die Mattenfärbungen von hell- bis dunkelgrün und ebenso die unterschiedlichen Gefälle lassen die Piste als natürlichen Hang erscheinen, auf der ja auch echtes Gras durchwächst. Vollkommen echt sind auch Tellerlift und die drei Förderbänder als Aufstiegshilfe. Alternativ bringt ein Aufzug alle Freizeitbegeisterten und Besucher direkt zum Aussichtsplateau samt Café in fast 90 m Höhe.

Beidseitig der Skipiste sind rund 3000 m² Dachfläche mit Treppenaufgängen und einem vielfach geschwungenen Wegenetz für Wanderer gestaltet. Hier wurde die stark belastbare Dränage- und Bautenschutzmatte Elastodrain EL 200 aus vollvulkanisiertem Kautschuk verlegt. Darüber folgten Systemfilter PV sowie verzinkte Armierungsgitter auf entsprechenden Abstandhaltern. Beton verblieb als Sichtbelag in sehr hügeliger Ausprägung. So ist die Müllverbrennungsanlage Amager Ressource Center ein wegweisendes Beispiel dafür, wie Technologie, Ökologie und Sport miteinander verbunden werden können. Die ehrgeizige Idee, eine Müllverbrennungsanlage in die Stadt zu integrieren und ihr echten Mehrwert zu verleihen, ist in unserem Nachbarland Wirklichkeit geworden und belegt eindrucksvoll, was auf Dächern gestalterisch alles möglich ist.

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