New German Gardening - Pflanzenverwendung

Buschwindröschen: Charmante Frühlingsboten

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An den ersten warmen Frühlingstagen erscheinen in den noch Licht durchfluteten Wäldern weiße Teppiche aus blühenden Buschwindröschen (Anemone nemorosa). Nur kurz ist ihr Auftritt, geschickt nutzen sie die Zeit, in der die wärmenden Sonnenstrahlen durch das noch kahle Geäst der Laubbäume auf den Boden treffen. In der humosen, lockeren Lauberde gedeihen sie prächtig, sie finden ausreichend Nährstoffe und die kühlen Wintermonate haben dem Waldboden genügend Feuchtigkeit beschert.

Bis zu 15 cm tief verborgen in der lockeren Humusschicht wachsen ihre verästelten Rhizome, an ihren Enden treiben sie bis zu 20 cm langen Blütentriebe. Saftig grün bedecken ihre handförmig-geschlitzten Blätter den braunen Waldboden, an den Enden ihrer Stängel recken sich ihre weißen Häupter dem Himmel entgegen. Sie haben eine hohe Variabilität, in der Regel besitzen sie sechs Blütenblätter, man findet aber auch Pflanzen mit sieben oder acht. Ihre weißen Blüten können meistens auf der Außenseite blass rosa oder violett überzogen sein. Schon im 16. Jahrhundert fingen Liebhaber an, Auslesen zu kultivieren. Im Laufe der Jahre sind einige bemerkenswerte Sorten entstanden. Ich möchte hier nur einige nennen: 'Vestal' blüht weiß und ist gefüllt, ist sehr wuchsfreudig, blüht etwas später als die reine Wildart, 'Robinsoniana' ist großblumig, lavendelblau und hat auffallend braune Ständel, 'Royal Blue' blüht in einem intensiven Blau, entwickelt sich aber langsam, 'Blue Eyes' ist gefüllt weiß mit einem deutlichem blauen Auge.

In unseren Frühlingswäldern blühen oft Anemone nemorosa und ihre gelben Verwandten, Anemone ranunculoides, nebeneinander. Sie sind sich sehr ähnlich, haben aber meistens fünf Blütenblätter und etwas höhere Ansprüche an ihren Standort. In der Natur wachsen sie in feuchten, nährstoffreichen, eher kalkhaltigen Au- und Schluchtwäldern und so bevorzugen sie auch im Garten ähnliche Standorte. Sie blühen etwas später und blütenreicher als Anemone nemorosa, ihre Blätter sind etwas breiter und nicht so stark geschlitzt. Wo sie in der Natur zusammen wachsen, entstehen manchmal Hybride aus beiden Arten. Funde aus der Nähe von Leipzig wurden kultiviert und gelangten unter dem Namen Anemone x lipsiensis in den Handel. Ihre gelben Staubgefäße setzen sich deutlich von ihren edlen, hellen, schwefelgelben Blütenblättern ab.

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Auch Anemone ranunculoides hat gefüllte Vertreter, sie sind unter dem Namen 'Pleniflora' im Handel. Anemonen gehören zur Familie der Ranunculaceae, sie sind schwach giftig, so schützen sie sich gegen Fraßfeinde. Sie verbreiten sich mehr oder weniger schnell über ihre Rhizome. So kann man sie auch ab Ende September behutsam vermehren und verpflanzen. Nach ihrer Samenreife, wenn die Anemonen sich wieder in den Untergrund zurückgezogen haben, werden ihre Samen gerne von Ameisen verbreitet. So kann es geschehen, dass Pflanzen an anderer Stelle zum Vorschein kommen und sich mit Wohlwollen weiterverbreiten.

Auch kann man frisches Saatgut selbst aussäen, da es Lichtkeimer sind, dürfen die Samen auf nicht abgedeckt werden und mit etwas Geduld wachsen aus ihnen im nächsten Frühling kleine Anemonen hervor. Buschwindröschen tut man etwas Gutes, indem man nichts tut und sie in Ruhe lässt. Jegliche Art der Störung, sei es graben oder hacken, sollte unbedingt vermieden werden. Sie lieben das herabgefallende Laub zum Schutz ihrer Rhizome, aber noch wichtiger ist die Humusschicht, die daraus entsteht. Wenn sie im Herbst auf grobes Laub verzichten wollen, verfeinern sie es und gehen sie einfach mit einem Mulchmäher über die Fläche.

Buschwindröschen können uns in milden Gegenden schon ab Ende Februar anstrahlen, sie sind ähnlich wie wir in dieser Jahreszeit auf Licht angewiesen, nachts und bei Regen schließen sie ihre Blüten und lassen sie herabhängen.

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