Der Flossenbürger Granit: modern und vielseitig einsetzbar
Granit - Gärten - Gestalten
von: Hans BeischlDer Spruch, "die Oberpfalz ist steinreich", ist in Bayern landläufig bekannt. Gemeint sind dabei nicht der heutige Wohlstand dieses nordostbayerischen Landstrichs, sondern die Ackerflächen, auf denen über Generationen hinweg die Steine, meist Kalkgestein, an der Oberfläche "nachwuchsen". Beim Tiefengestein Granit ist das anders. Es ist vor Jahrmillionen entstanden und liegt, wenn nicht offen, nah unter der Bodenkrume. Kennzeichnend für das Mittelgebirge sind tiefe Täler, sanfte Hügel und sogenannte Rodungsinseln.
Die höchsten Erhebungen liegen zwischen circa 700 bis 900 m über NN. Die vorliegende Mittelgebirgslandschaft, um die es geht, besteht aus kristallinen Gesteinen, besonders aus Granit und Gneis. Dieses Ausganggestein gab der anmutigen Oberpfälzer Landschaft diese attraktive "Reliefenergie". So nennt man die Spannung von Höhen und Tiefen, von Nähe und Ferne. Im Laufe der Geschichte bildeten sich mächtige Gebirgszüge heraus, die im Laufe von Jahrmillionen durch Verwitterung und Erosion an die Erdoberfläche kamen. Die Gemeinde "Flossenbürg" liegt in dieser reizvollen Gegend. Seit Generationen wird er traditionsreiche "Flossenbürger Granit" abgebaut und weiter verarbeitet. Flossenbürg ist ein Teil dieser anmutigen Kulturlandschaft mit "steinreicher Natur". Stumme Zeitzeugen seiner Geschichte sind sozusagen in Granit gemeißelt. Die Unternehmensgruppe Dr. Baumann hat vor zehn Jahren einen natursteinverarbeitenden Betrieb übernommen und wieder in Schwung gebracht. Das traditionsreiche Material, der "Flossenbürger Granit" wird in einem hochmodernen Fertigungswerk "veredelt" und vermarktet.
NL-Stellenmarkt
Die Landschaft
Das Gestein
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, wenn man mit diesem "Edel"-Stein umzugehen weiß. Die Oberpfälzer haben stets bewiesen, was sie an Interessantem und Beständigen aus ihrer Region heraus zu holen vermochten. Als bekannteste Beispiele seien nur die Steinerne Brücke in Regensburg und die benachbarte Walhalla genannt. Auf unzähligen Stadtplätzen, in und an Gebäuden, aber auch in Privatgärten wurde dieser Naturstein verwendet. Durch seinen warmen, gelbgrauen Farbton und seine hervorragenden physikalischen Eigenschaften hebt sich dieses Jahrmillionen alte Tiefengestein exzellent gegenüber den anderen "kalten" Graniten ab. Die Mächtigkeit der Lagerungen in den Flossenbürger Steinbrüchen erlaubt die Gewinnung von Blöcken jeder Größe, Form und Dimension. Das Granitvorkommen ist noch gewaltig. Die Granitwerke Baumann GmbH schaut auf eine lange Tradition ihrer Rechtsvorgänger zurück. Bereits Mitte des vorletzten Jahrhunderts rückte man industriell diesem wertbeständigen Kapital zu Leibe. Wer sich ein wenig in die Geologie und Geschichte reinversetzen kann, der steht voller Ehrfurcht vor diesen Zeugen der Urzeit. Das Verwitterungsverhalten dieses Naturproduktes ist als ausgezeichnet einzustufen. Der Politurverlust ist sehr gering und die Ausbleichung und Aufrauhung sind erst nach extrem langer Expositionszeit festzustellen. Der Granit gilt schlechthin als zeitlos. Symbolisch setzt man ihn auch mit alt, ehrwürdig, beständig und kraftvoll gleich. Aus diesen Gründen wurde Granit schon seit ewigen Zeiten als Ausgangsmaterial für zahlreiche Denkmäler verwendet.
Der Flossenbürger Granit hat aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften seine wirtschaftliche und gestalterische Attraktivität erhöht. Durch modernste Technik, sei es sowohl im Steinbruch als auch im Werk lassen sich riesige Blöcke brechen und auf modernsten Fertigungsstraßen intensiver verarbeiten. So entstand im Laufe der Zeit und unter ständiger Weiterentwicklung eine breite Produktpalette. Auch die äußerst differenzierte und individuelle Verfeinerung in unterschiedlichsten Dimensionen lässt den Fachmann staunen. Neben den traditionellen Pflastersteinen und Platten gibt es eine vielfältige Ausfertigung von Blockstufen, Brückenteilen, Mauersteinen, Schalen, Kugeln, Stelen, Findlinge, Poller, Säulen, Tröge und Quader. Ja, "Granit, es kommt drauf an, was man daraus macht", so könnte man den Werbespruch auf den uralten Baustoff übertragen.
Die Ware wird nach Maßgabe gebrochen, gesägt, gestockt, geflammt, gespitzt oder poliert. Aus einem Rohling kann sozusagen ein "edler Granitstein" upgegradet (= verbessert) werden.
Der GaLaBau-Unternehmer
Der Granitstein war in den letzten 30 bis 40 Jahren im Außenbereich nur auf renommierte Bauwerke beschränkt, denn er war seiner Zeit noch viel zu teuer. Aus dem Grund hat sich der GaLaBau erst verstärkt seit den letzten 20 Jahren mit dem edlen Baustoff Granit befasst. Die "Abfallprodukte", wie kornabgestufte Mineralgemische, das heißt Splitt und Schotter, wurden immer schon verbaut. Aber Platten oder Mauersteine etc. waren den einfachen Privatkunden unerschwinglich. Früher war dieser Werkstoff viel zu kostbar, weil er zu aufwendig in der Bearbeitung war. Die vorhandene Technik jedoch erlaubt es heute dem GaLaBau, jede Art von Steinen, etc. kostengünstig zu liefern und zu verbauen. Freilich muss man eine hochwertige Ware auch angemessen vermarkten. Zielgruppen von Dr. Baumann sind unter anderem Planer, Landschaftsarchitekten und GaLaBau-Unternehmer. Die Kunden lassen sich gerne von den Vorzügen dieses Flossenbürger Granits überzeugen. Persönliche Kontakte zwischen dem GaLaBau-Unternehmer Wolfgang Zink und dem Auftraggeber, Herrn Dr. Baumann, pflegen beide schon seit einigen Jahren. So wurde bereits vor über zehn Jahren der Privatgarten des Ehepaars Baumann gebaut und gepflegt. Gemeinsam haben sie die Idee dieser Demonstrationsflächen vor dem Bürogebäude und der Werkshalle entwickelt. Herr Baumann wünschte sich ein anspruchsvolles Ausstellungs-Foyer, um seinen Kunden die vielseitige Verwendbarkeit von Granit aufzuzeigen. Auf der anderen Seite konnte Landschaftsgärtner Zink hier aus dem Vollen schöpfen, "denn es war ja alles da". Bereits im Einfahrtsbereich grüßt ein 8 m hoher und 15 t schwerer Findling. An den Eingängen zu den Werkshallen wurde die Eingänge gestalterisch mit einer Kombination aus Belägen, Findlingen, Stelen und Pflanzen aufgewertet.
Mit den gegebenen Materialien aus Granit werden die Einfahrt betont, die scharfe Ecken der Werkshallen gemildert und Leblosigkeit der Industriefläche aufgewertet. Während im ersten Bauabschnitt die notwendigste Arbeit der Hangsicherung und Gestaltung angegangen wurde, konnte man sich im zweiten Teil mehr dem künstlerischen und gestalterischen Entwurf zuwenden. Mit einfachen Zeichnungen und vielen Beratungsgesprächen wurde die Gesamtplanung konzipiert.
Details, das heißt Art, Größe, Form und Farbschattierung konnten während des Bauablaufes auf dem kürzesten "Dienstweg" geklärt werden. Dr. Baumann hatte sich die Umsetzung und Fertigstellung zum zehnjährigen Bestehen seines Flossenbürger Werkes gewünscht und bekommen. Die Betriebsfeier konnte in diesem gestalteten Rahmen über die Bühne gehen. Wie sich herausstellte, waren nicht nur die Fremdbesucher, sondern auch die einheimische Bevölkerung fasziniert von dieser Granit-Landschaft, die fantasievoll, aber auch funktionsgerecht den Betrachter an allen möglichen Formen des Granitsteins vorbeiführt.
Für Wolfang Zink gibt es nichts Schöneres, den Naturstein so einzusetzen, dass er einmal harmonisch, ein andermal aber demonstrativ und spannungsvoll im Gesamtensemble steht. Pflanzen gehören dabei immer dazu. Mit ihnen verbindet er Formen oder schwächst zu harte Kanten ab. Auf der Demofläche hat er sie sehr behutsam eingesetzt, denn die Granitausstellung soll nicht in einigen Jahren schon überwuchert sein. Langjährige Erfahrung hat Herr Zink, die ihm keiner absprechen kann, da er seit jeher auf seinem eigenen Firmengelände Musterflächen unterhält. Er sieht und weiß genau, was funktioniert und was nicht, was gut wirkt und was nicht. "Mit einer laufenden Beobachtung und adäquaten gärtnerischen Pflege kann ich die Entwicklung gezielt steuern", so der alte Fuchs.
Pflanzen verbinden bizarre Formen oder mildern die Überhäufung mit grauer Farbe. Grundsätzlich wirkt der Flossenbürger Granit durch seine ockerfarbene Tönung wesentlich wärmer auf den Betrachter als die sonstigen, bekannten grauen Granite. Der GaLaBau-Unternehmer, Wolfgang Zink, erinnert sich noch alle wichtigen Planungsschritte und Bauabläufe auf dieser Baustelle, denn er ließ es sich nicht nehmen, die meiste Zeit bei dieser Auswärtsbaustelle dabei zu sein, um seine Erfahrungen einzubringen und die Baustelle konstruktiv zu leiten. "Weil der Naturstein als Unikat oft ganz individuell wirkt, muss man immer vor Ort auf Gestaltungsprinzipien achten. Man braucht einen Sinn für Räumlichkeit, Harmonie und Spannung. Über dieses Gespür möchte ich persönlich entscheiden", so Wolfgang Zink. Manchmal brauche es mehr als ein geschultes Auge oder und handwerkliches Geschick. Schließlich muss auch die Arbeit wirtschaftlich und sicher von statten gehen.