Grüne Innovationen und Expertenwissen im Fokus

Baumforum 2024: Welche Bäume für die Städte der Zukunft?

Mitte Juni hat das Baumforum 2024 in Stuttgart-Hohenheim mit rund 60 Teilnehmenden stattgefunden. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Austausch über die zukünftigen Herausforderungen bei der Stadtplanung und Baumauswahl.
Zukunft Stadtgrün Stadtbäume
Führung mit Dr. Robert Gliniars, Kustos der Hohenheimer Gärten durch den Park. Foto: VGL Baden-Württemberg

Beim gemeinsamen Besuch des Hohenheimer Parks nahmen die Baumprofis auch den Baumbestand im historischen Garten unter die Lupe. Ausgerichtet wurde das Forum vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) Baden-Württemberg.

Albrecht Bühler, Vorstand für Ausbildung beim VGL, stellte die Wichtigkeit der Bäume im Städtischen Grün und öffentlichen Bereichen und vor allem die Notwendigkeit für die Bewohner in Städten heraus. Melissa Mang und Christian Raichle von der Reterra Erden Süd GmbH aus Remseck erläuterten den Aufbau eines richtigen Baumsubstrates. Häufig fehle in Baumpflanzquartieren ein bündiger Bodenschluss, so dass es wichtig sei, dass strukturstabiles und nährstoffreiches Substrat verwendet wird. Das ideale Baumsubstrat dürfe nicht zu sehr verdichtet werden und sollte sowohl luft- als auch wasserdurchlässig und nährstoffreich sein. Das Baumsubstrat der Zukunft sollte sowohl mit extremen Wetterverhältnissen wie Starkregen oder langer Trockenperiode zurechtkommen und dem Baum über Jahrzehnte Lebensraum bieten.

Klaus Körber, ehemaliger Bereichsleiter an der Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim, führte sehr anschaulich durch das Thema "Bäume der Zukunft – welche Baumarten sind bei zunehmender Hitze und Dürre in unseren Städten überlebensfähig?". In seinen Forschungen der letzten 30 Jahre hat Körber ausgewählte Baumarten auch in den Hitzesommern 2003 und 2023 beobachtet und dabei festgestellt, welche Baumarten auch in Zukunft in unseren Städten noch zu finden sind. Besonders wichtig: jeder Baum, ob Klimabaum oder nicht, müsse mit größter Sorgfalt gepflanzt und unter hoher Aufmerksamkeit und Zuwendung in den folgenden Jahren betreut und gepflegt werden. Eigentlich eine banale Sache. Feldahorn beispielsweise ist einem Bergahorn überlegen – die Gleditsie gedeiht noch, wenn eine Buche bereits nicht mehr lebensfähig ist. Jedoch benötigen auch Klimabäume gerade am Anfang Pflege und Aufmerksamkeit. Ebenfalls wichtig sei der regelmäßige Stammschutz, welcher auch an alten Bäumen angebracht werden sollte, so Körber.

ILa/VGL Baden-Württemberg

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