Berlin: Großes Bürgerinteresse an geplanter Spreepark-Sanierung

Das aktuelle Großprojekt der landeseigenen Grün Berlin GmbH, die Sanierung des Spreeparks (vgl. Neue Landschaft 3/2018), interessiert die Hauptstädter: Nicht nur standen bei den Führungen durch den noch verwilderten Freizeitpark binnen sieben Monaten 10.000 Teilnehmer zu Buche. Auch konnte das Unternehmen innerhalb von fünf Herbst-Sonntagen rund 1000 Neugierige für einen Besuch seines Info-Pavillons mobilisieren.

Die Ausstellung hatte von Ende Oktober bis Anfang Dezember geöffnet und Zeugnis vom bisherigen Rahmenplan der Sanierung abgelegt.

Die Bürger erfuhren vor Ort beispielsweise, dass die Bauarbeiten nicht vor 2020 beginnen werden. Und wenn die Bagger rollen, wird es nicht darum gehen, ein modernes Abbild des einstigen DDR-Freizeitparks zu schaffen. Zwar haben die Verantwortlichen angedacht, die größte Landmarke vor Ort, das Riesenrad, wieder nutzbar zu machen. Aber grundsätzlich sollen Installationen, Skulpturen und künstlerische Darbietungen die Hoheit über Karusselle und andere Fahrgeschäfte haben. Der Spreepark, so Grün Berlin-Geschäftsführer Christoph Schmidt, solle ein "Ort für künstlerisches Schaffen" sein, "der einlädt, dabei zu sein und mitzumachen." Konkret könne das etwa durch Theateraufführungen und Installationen in ehemaligen Fahrgeschäften erfolgen.

Ein weiterer Grundpfeiler des neuen Nutzungskonzepts sei es, Natur und Kultur gleichrangig zu behandeln, betonte Umweltsenatorin Regine Günther (Bündnis 90/Die Grünen) bereits im Sommer letzten Jahres. So soll die wild wuchernde Vegetation, die das Areal seit über 15 Jahren prägt, erhalten bleiben. Dahinter steht der Naturschutzgedanke: Während der Verwilderung des Geländes haben sich dort seltene Arten wie Armleuchteralge und Wasserlinse angesiedelt.

Wonach die Verantwortlichen derzeit noch suchen, ist ein tragfähiges Verkehrskonzept. Denn die Ideen, die diesbezüglich bislang im Raum stehen, sind höchst umstritten. Zum einen sind derzeit nur 100 Parkplätze angedacht, da man die Besucher nicht zu Anreisen mit dem Auto ermutigen will. Als Alternativen sind ein Ausbau der alten Parkeisenbahn sowie ein Modell mit Shuttle-Bussen und einer Fährlinie im Gespräch. Andernfalls müssten S-Bahn-Nutzer einen 1,5-km-Fußmarsch vom nächstgelegenen Bahnhof bestreiten.

Ob sie nun laufen, fahren oder sich fahren lassen: Viele Anwohner sind mit den zu erwartenden Besucherzahlen (Prognosen gehen von 350.000 bis 600.000 jährlich aus) ohnehin nicht einverstanden. Sie befürchten einen schnelllebigen Tagestourismus, der ihre Ruhe stören könne - von möglichen Schäden im Landschaftsschutzgebiet Plänterwald ganz zu schweigen. hb

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