Besucherzahlen der Landesgartenschauen unterscheiden sich stark
Beelitz bundesweit Primus, Neuenburg am Rhein enttäuscht
Die erste Gartenschau-Saison nach Corona ist vorbei: Im brandenburgischen Beelitz schloss die letzte von vier Landesgartenschauen (LaGa) Ende Oktober ihre Tore. Mit über 560.000 Gästen wurden die Besuchererwartungen in der Spargelstadt deutlich übertroffen. Die LaGa Beelitz steht damit nicht nur als erfolgreichste Gartenschau 2022 zu Buche, sondern als eine der stärksten Brandenburger LaGas überhaupt. So gut ist es für die Geschwister-Events in Torgau, Neuenburg am Rhein und Eppingen zwar nicht gelaufen - eine Bruchlandung hat allerdings keines von ihnen hingelegt.
Hitze und Eisenbahnbaustellen als Stolpersteine
Die Schau im sächsischen Torgau durfte rund 360.000 Besucher begrüßen, womit es die angestrebte 400.000er-Marke relativ knapp verfehlt hat. Kaum unterschiedlicher könnten die Ergebnisse bei den beiden Baden-Württembergischen LaGas sein. Die aus dem Vorjahr verschobene Schau in Eppingen konnte rund 390.000 Blumenfreunde anlocken und schlug sich damit trotz der Außerplanmäßigkeit sehr ordentlich. Sehr enttäuschend ist hingegen die Bilanz in Neuenburg am Rhein: Anstatt der anvisierten 750.000 Besucher kamen lediglich 325.000 - und damit weniger als die Hälfte der erwarteten Gäste.
Die Verantwortlichen in Neuenburg haben die Hauptschuldigen dafür rasch identifiziert: Die Deutsche Bahn und das Wetter. Gegenüber dem Radiosender "baden fm" verwiesen sie darauf, dass auf der Rheintalbahnstrecke mitunter deutlich weniger Züge gefahren seien als sonst - und die Anreise damit beschwerlicher war als angenommen. Die Gründe für die geringere Zugfrequenz: Viele Krankheitsausfälle beim Bahnpersonal sowie Baustellen auf der Strecke. Zudem sei die Gartenschau im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz über weite Teile des Sommers mit extremer Hitze und Trockenheit konfrontiert gewesen. Viele potenzielle Besucher habe das von der Fahrt nach Neuenburg abgehalten.
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Eppingen: "Die Erwartungen wurden mehr als erfüllt"
Starke Worte wählte Eppingens Oberbürgermeister Klaus Holaschke bei der Spaten- und Fahnenübergabe an das Nachfolgeprojekt Gartenschau Balingen 2023. Er sagte, dass die LaGa in seiner Stadt "die Erwartungen mehr als erfüllt" habe. Besonders betonte Holaschke das Gemeinschaftsgefühl, welches das "andauernde Sommerfest" hervorgerufen habe: "Die Gartenschau stellte sich als ein Mehrwert für unsere Stadtgesellschaft heraus. An der gewonnenen Gemeinschaft und dem Zusammenhalt sollten wir festhalten." Den feierlichen Schlussakkord für das Eppinger Sommermärchen setzte die Cover-Rockband "Lost Eden", die 1700 Besuchern nochmal ordentlich einheizte, ehe der Vorhang für die LaGa zum letzten Mal fiel.
Im sächsischen Torgau herrscht nach dem Ende der dortigen Gartenschau ebenfalls eitel Sonnenschein. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gab die Torgauer Stadtverwaltung an, dass die LaGa "ein enormer Imagegewinn" gewesen sei. Oberbürgermeister Henrik Simon bezeichnete den Gartenschau-Sommer als "spannende Zeit" und verwies darauf, dass viele LaGa-Elemente im Stadtbild erhalten bleiben würden. Tatsächlich sollen lediglich fünf Prozent der für die Schau erbauten Anlagen nicht erhalten bleiben, so die Stadt Torgau.
Der diesjährige Besucherzahl-Primus Beelitz hatte seine Zielmarke von 450.000 zahlenden Gästen bereits einen Monat vor Torschluss erreicht. Am Ende kamen knapp 560.000 Besucher in die Spargelstadt. hb
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