Forscher sprechen Rotes Lampenputzergras frei
Zum Schutz der Natur hatte die Europäische Union im August dieses Jahres das Rote Lampenputzergras (Pennisetum setaceum 'Rubrum') in die Liste der invasiven gebietsfremden Arten aufgenommen. In deutschen Privatgärten ist es weit verbreitet. Der Produktionsgartenbau verkauft davon Millionen Exemplare. Der Zentralverband Gartenbau (ZVG) protestierte scharf: Pennisetum setaceum sei in Deutschland weder invasiv noch winterhart.
In den Niederlanden wurden nun DNA-Analysen an der Wildart Pennisetum setaceum und an den Sorten 'Rubrum', 'Summer Samba', 'Sky Rocket', 'Fireworks' und 'Cherry Sparkler' vorgenommen. Das Ergebnis: Sowohl die Sorte 'Rubrum' als auch die anderen Sorten gehören nicht zur Art Pennisetum setaceum sondern zu der Art Pennisetum advena. Pennisetum advena ist in der EU jedoch nicht als invasive Art gelistet und nicht von den Verboten der Verordnung über invasive Arten betroffen. Der US-amerikanische Gräserexperte Dr. Joseph Wipff bestätigte die Analysen aus Holland: Pennisetum setaceum 'Rubrum' und andere rotlaubige Sorten gehörten zur eigenständigen Art Pennisetum advena.
Am 5. Dezember tagte in Brüssel der Verwaltungsausschuss über Invasive Arten. ZVG-Generalsekretär Bertram Fleischer forderte das Gremium dazu auf, eine klare Entscheidung zu Pennisetum advena treffen. Es handele sich um eine gärtnerisch wichtige Kultur. "Nur so können Planung und Produktion der Jungpflanzenbetriebe endlich fortgesetzt werden", sagte er.
cm/ZVG