Ökonomisch betrachtet

Ich lerne noch! Und wir?

Ausbildung und Beruf

Klimaanlage defekt. Über 40° im Auto. Anruf im Autohaus. Vom Counter meldet sich eine junge Stimme "Hallo guten Tag - was kann ich für Sie tun?" "Ich brauche einen Werkstatttermin. Kann ich mit meinem Kundendienstberater sprechen?" "Leider nein - ich bin allein hier und heute ist mein erster Tag." "Und wie gehen wir jetzt vor?" "Keine Ahnung." Schweigen am anderen Ende der Leitung. "Sind Sie noch da? Soll ich Ihnen die Daten und das Kennzeichen geben? Ich möchte das Auto morgen bringen. Wollen Sie vielleicht meinen Namen notieren?" "Das wär' vielleicht ganz gut. Dann schreibe ich das alles auf und suche jemanden, der das machen kann." "Sie müssen nicht suchen - ich kenne den Namen meines Ansprechpartners in der Werkstatt". "Ja schon, aber ich soll die nicht stören. Es ist Urlaubszeit und wir sind voll." "Gut. Dann geben Sie jetzt meine Rufnummer weiter. Ich möchte angerufen werden."

Direkt beim Auflegen wurde mir klar, dass ein neuer Auszubildender seinen Dienst angetreten hat. Ohne Einweisung und ohne Coaching direkt an der Kundenfront. Für das Unternehmen schlecht und für den Azubi noch schlechter. Am Ende ist dann alles gut gelaufen und der Kundendienstberater versicherte bei der Übergabe des Autos, dass er doch gern zu jeder Zeit ansprechbar ist und zur Verfügung steht. Das weiß ich dank der internen Information natürlich jetzt besser. Aber was soll's.

Selbstverständlich ist die Angelegenheit frei erfunden. Erlebt haben wir solche oder ähnliche Situationen aber alle schon einmal. Im Einzelhandel und Dienstleistungsbetrieben. In den Lebensmittelcentern. Im Garten- und Landschaftsbau? Gute Frage - das Besondere an der Geschichte ist, dass alle Branchen über Fachkräftemangel klagen, Personalmarketing zur Königsaufgabe erklären und die Unternehmen mit großem Werbeaufwand neue Auszubildende suchen. Wenn es dann zur Einstellung kommt, werden die neuen Mitarbeiter allein gelassen. Kein Coaching, keine festen Ansprechpartner, keine Lernwege, die für den Einstieg ins Berufsleben oder die Einarbeitung in einen neuen Job so wichtig wären.

Dabei ist eigentlich alles ganz einfach. Für den GaLaBau gibt es beispielsweise die zertifizierte Initiative für Ausbildung mit klarer Wegbeschreibung vom Start über die Integration in vorhandene Arbeitsteams bis zur weiteren beruflichen Entwicklung. "Ich lerne noch" darf keine nette Entschuldigung mehr sein, sondern im Sinne einer strategischen Personalent-wicklung muss es selbstbewusst heißen:

"Wir lernen noch!" Lothar Johanning

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