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Prognose: Schrumpfender Wohnungsbau zieht 2024 wieder an
Die Unternehmen des deutschen Hochbaus erwarten für 2023 erstmals seit vielen Jahren eine Stagnation des Marktvolumens. Maßgebliche Ursache für die Entwicklung sei die schrumpfende Neubautätigkeit im Wohnungsbau, heißt es in der aktuellen Hochbauprognose der Unternehmensberatung EY Parthenon, für die 102 Führungskräften der Branche befragt wurden.
Für den privaten Wohnungsneubau wird ein realer Rückgang des Bauvolumens von rund -3 Prozent erwartet. Bei seinen Führungskräften nimmt die Unternehmensberatung eine deutlich reduzierte Investitionsneigung wahr. Im gewerblichen Wohnungsneubau dagegen seien die großen kommunalen Wohnungsbaugesellschaften ein stabilisierender Faktor für die Nachfrage. Auch unter schwierigen Bedingungen seien sie angehalten, ihre Fertigstellungsziele zu erreichen, um ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Weil der Hochbau im dritten Quartal 2022 noch auf gut gefüllte Auftragsbücher mit einer Reichweite von 4,6 Monaten blicken konnte, erwartet EY Parthenon, dass die Unternehmen mindestens im ersten Quartal 2023 von den Beständen zehren und die gedämpfte Nachfrage vorerst abfedern können.
Für das Jahr 2024 erwartet der Hochbau wieder ein moderates reales Wachstum. Das gelte auch für den Wohnungsbau und seine unveränderten, grundsätzlichen, fundamentalen Wachstumstreiber. Als eine der wichtigsten Herausforderungen neben Inflation und Rezession sehen die Bauunternehmen weiterhin den Fachkräftemangel an. Digitalisierung und nachhaltiges/grünes Bauen gelten als größte Chancen.
cm/EY Parthenon