Paul-Philipp Hanske
Die Blüten der Stadt
Der Titel des Buches verspricht ein viel zu häufig umgangenes Thema - die Stadtbotanik. Viele unserer Mitmenschen leben in Städten und glauben um "ins Grüne" zu gelangen, muss man die Stadtgrenzen hinter sich lassen. Dabei ist das "Grüne" lange bei ihnen angekommen. Sie sind umgeben davon, auf Verkehrsinseln, in Innenhöfen oder einfach am Wegesrand - einfach überall. Es ist nicht nur sehr interessant diese Pflanzen näher zu kennen, es prägt auch unser Verständnis zu Natur und Umwelt, das mit den Jahren unter uns Menschen ziemlich gelitten hat. Vielen Menschen fehlt einfach das Wissen um die Zusammenhänge in der Natur und damit das Verständnis für Natur.
Das Buch ist nach Monaten geordnet und in jedem Monat werden Pflanzen vorgestellt, die diesem Monat einen besonderen Akzent verleihen und ihn prägen. Sehr schön gemacht und vor allem geschrieben. Informativ finde ich die Hinweise zu den einzelnen Pflanzen. Dabei werden alle Sinne angesprochen. Oder wussten Sie:
- Duftet es nach grünen Mandarinen, befinden wir uns vermutlich in der Nähe einer Zaubernuss,
- bei einem zarten, honigsüßen Aroma sind Winterlinge nicht fern,
- Kirschblüten riechen nach Mandeln.
Daneben gibt es aber noch sehr viel mehr zu entdecken: von männlichen Amseln, die beim Anblick gelber Krokusfelder zu Berserkern werden, über Mythen und Legenden wie den Liebesschwüren unter dem Mistelzweig, bis zu den Zutaten von Miraculix' Zaubertrank.
"Die Blüten der Stadt" eröffnet ganz neue Perspektiven und macht unseren alltäglichsten Weg zu einem Streifzug durch eine ungeahnte, wunderbare Pflanzenwelt.
Uwe Bienert