Innovative Bepflanzung für effektives Wassermanagement
Regenwasserversickerungsmulden bepflanzen
von: Prof. Dr.-Ing. Swantje Duthweiler
Regenwassermanagement und Vorsorge vor Starkregenereignissen sind Themen, die man bisher eher seltenen Sonderbauweisen zugeordnet hat. Mit dem Klimawandel rücken sie aber immer mehr in die öffentliche Aufmerksamkeit und es ist zu erwarten, dass man in Zukunft deutlich stärker in Wassermanagementthemen investiert. Versickerungsmulden stellen als dezentrale Anlagen von Niederschlagsabflüssen eine vielversprechende Lösung dar. Sie übernehmen die Funktion einer regulierten Entwässerung von versiegelten Flächen, aber auch den Rückhalt ihrer Schadstoffe zum Schutz des Grundwassers.
Bisher sind Regenwasserversickerungsmulden in der Regel nur mit Rasenflächen ausgestattet, der regelmäßig gemäht und der Wasserablauf freigehalten wird. Mit der neuen Richtlinie DWA-A 138 (Gelbdruck) wird es in Zukunft aber auch möglich sein, Stauden und Gehölze in die Mulden zu integrieren.
Dadurch gibt es nun vollkommen neue Möglichkeiten in der Pflanzenverwendung, lassen sich diese Mulden problemlos in vegetative Gestaltungskonzepte und tierökologische Aspekte integrieren.
NL-Stellenmarkt


Doch wie lassen sich hier Staudenpflanzungen einbeziehen? Der Blick auf die Standortbedingungen in Regenwasserversickerungsmulden überrascht zunächst. Oft wird hier eine wechselfeuchte bis feuchte Situation vermutet, doch sind die Mulden vor allem durch lange Trockenperioden und nur kurze Einstauereignisse geprägt. Im neuen niederländischen Siedlungsprojekt Amsterdam-Zuidas (Südstadt) wird im Zuidelijke Wandelweg dem Oberflächenwasser von Geh- und Radwegen noch das Dachflächenwasser zugeführt. Hier gedeihen in den hausnahen Versickerungsstreifen Gräser und Seggen neben Blattschmuckstauden wie dem Schaublatt, dem Kerzen-Greiskraut und der Morgensternsegge.