Schokolade!

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Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Ageratina rugosa: Gartengestalter greifen gern auf diese Pflanze zurück, wenn es gilt Staudenpflanzungen rhythmisch zu gliedern. Foto: Til Hofmann

Es gibt Staudensorten die sind einfach etwas Besonderes und im günstigen Fall konnte der Züchter einen Namen finden, der dies auch verdeutlicht. "Schokolade", wer wollte da nicht mal probieren? Diese Verheißung einlösen darf ein Gewächs, das früher Eupatorium rugosum hieß und aktuell auf den Namen Ageratina rugosa hört. Aus der Vielfalt der deutschen Namen sei "Ageratumdost" herausgegriffen, das trifft den Charakter der Pflanze wohl am besten, denn in der Tat erinnert die Blütenform an den Leberbalsam (Ageratum) und gefällt besser als etwa "Runzeliger Wasserdost".

Die eher etwas unauffällige Wildform stammt aus krautreichen Auenwäldern und lichten Waldrändern Nordamerikas und ist eine Staude für Gehölzränder mit deutlichem Wildcharakter. Ageratina verträgt zwar Trockenperioden ganz gut, allerdings lässt sie dann das Laub arg hängen und zeigt sich gar nicht von ihrer Schokoladenseite. Besser geeignet sind also frische oder leicht feuchte Standorte.

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Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Die knopfartigen Blüten blühen schneeweiß. Foto: Til Hofmann

Das Laub der Wildform ist mattgrün mit einem Hauch olivbraun. Die seit Beginn der 90er Jahre verfügbare englische Auslese 'Chocolate' hat jedoch vom Austriebsbeginn über den Sommer eine solch intensive Laubfärbung, dass die Pflanze absolut ins Auge sticht. Dunkle Blattfärbungen vergrünen vorzeitig, wenn es an Licht fehlt, so auch bei 'Chocolate', man sollte sie daher eher sonniger verwenden. Zur späten Blüte im Herbst vergrünt ihr Laub dennoch.

Bis dahin ist das schokoladenbraune Laub und der streng horstförmige Wuchs besonders geeignet Pflanzungen aller Art zu gliedern. Das Betrachterauge sucht ja generell gerne Halt an solchen ruhig wirkenden kompakten Formen mit andersfarbiger Belaubung. So verwundert es nicht, dass Gartengestalter immer wieder auf diese Pflanze zurückgreifen, wenn es gilt Staudenpflanzungen rhythmisch zu gliedern.

Bemerkenswert ist der späte Austrieb, erst ab Mitte Mai tut sich da etwas, immerhin rechtzeitig, um die nun stark aufwachsende Vegetation farblich zu gliedern und Beziehungen zu spätblühenden Zwiebeln und Vorsommerblühern einzugehen. Rasch wächst die Pflanze zur Höchstform heran und kann sowohl in Einzelstellung über niedrigen Stauden wie Kissenastern oder Ziest, als auch in Kleingruppen zusammen mit sommerblühenden Hochstauden wie Phlox, Lythrum, Aconitum und Gräsern überzeugen.

Ein Tipp: Wer Ageratinas kompakte Wuchsform noch unterstreichen möchte, kappt im Juni oder Juli die Triebspitzen, um so eine dichtere Verzweigung anzuregen. Auf diese Weise wachsen die Pflanzen noch kompakter.

Und die Blüte? Ein Schlusslicht. In sehr kühlen Gegenden und ungünstigem Witterungsverlauf schafft es Ageratina 'Chocolate' manchmal kaum noch aufzublühen, man kann die knopfartigen weißen Blümchen glatt für den ersten Schnee halten. Im Weinheimer Weinbauklima, in diesem warmen Jahr besonders, blühen Ageratina schon seit September und das wochenlang. Schön, denn neben späten Astern, Goldruten und natürlich Herbstchrysanthemen zählen sie zum überschaubaren Sortiment später Herbststauden.

 Till Hofmann
Autor

Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

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